2012: Zwei Sonnen und schon wieder die Apokalypse?

 Auszüge aus Yahoo! Nachrichten/ AFP / dpa Meldungen v. 21.01. 2012

Das kommende Jahr hat es in sich. Wenn der Riesenstern Beteigeuze erlischt, werden von der Erde aus mehrere Wochen lang zwei Sonnen sichtbar sein. In dieser Zeit wird es nicht dunkel werden. Eine zweite, weniger wissenschaftlich fundierte Vorhersage lautet, dass Ende 2012 die Welt untergehen wird. Denn angeblich läuft am 21. Dezember 2012 der Langzeit-Astronomie-Kalender des Maya-Volkes aus.

Im Jahr 2012 könnte die Erde eine zweite Sonne bekommen – zumindest vorübergehend. Und zwar dann, wenn einer der hellsten Sterne am Himmel explodiert. Der Riesenstern Beteigeuze verliert immer mehr an Masse und könnte sich schon bald in einer Supernova-Explosion selbst auslöschen. Der Eindruck einer zweiten Sonne entsteht durch die Nachwirkungen der Explosion: Es dauert einige Zeit, bis das gleißende Licht, das wir am Himmel sehen, erloschen ist. Während dieser Zeit wird es vermutlich keinen Nachthimmel geben. Das kündigte Dr. Brad Carter, Physik- Professor an der australischen University of Southern Queensland, gegenüber dem australischen Nachrichtenportal „news.com.au“ an.

Sollte sich der Riesenstern tatsächlich in einer Supernova auslöschen, so besteht nach Ansicht des Physik-Professors keine Gefahr für die Menschen. Nach der Explosion würden allenfalls harmlose, winzig kleine Neutronenteilchen auf die Erde niederregnen. „Diese werden durch die Erde hindurch strömen“, zitiert „news.com.au“ den Wissenschaftler weiter. „Und zwar ohne dabei einen Schaden anzurichten.“

Weltuntergangsbefürchter dürfen in diesem Fall also aufatmen. Dennoch kursieren im Internet zahlreiche Theorien, die in den zwei Sonnen ein Indiz für den bevorstehenden Untergang der Erde sehen. Denn angeblich soll am 21. Dezember 2012 der Langzeit-Astronomie-Kalender des Maya-Volkes auslaufen. Vertreter dieses Untergangsszenarios begründen ihre düstere Zukunftsprognose mit der erhöhten Sonnenenergie und der Verschiebung der Magnetpole in der Erdatmosphäre. Beide Phänomene münden ihrer Ansicht nach Ende kommenden Jahres in eine Katastrophe. Optimistischere New Age-Gruppen glauben, dass das Ende des Maya-Kalenders eine Änderung im menschlichen Bewusstsein und eine „spirituelle Neugeburt“ auslösen wird.

All diese gewagten Prophezeiungen sind dem modernen Maya-Volk in Guatemala und Mexiko fremd. Sie fühlen sich durch die westliche Deutung des Kalenders in ihrer Kultur und ihren Traditionen beleidigt. Die Maya von heute sehen im Ende des Langzeitkalenders Ende 2012 – sollte er da überhaupt enden – schlicht den Abschluss einer bestimmten Kalendermethode. „In der Maya-Kultur existiert kein Konzept wie die Apokalypse“, sagte Jesus Gomes, Leiter des guatemalischen Bundes für Maya-Priester und spirituelle Richtlinien, gegenüber dem „Daily Telegraph“. So schnell ist also trotz doppelter Sonne und auslaufender Kalender kein Ende der Welt in Sicht.

21.01.2011 | 2078 Aufrufe

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