Angesichts einer drastischen Verschlechterung des Gesundheitszustands von Venezuelas Staatschef Hugo Chávez haben sich ranghohe zivile und militärische Vertreter des Landes in der Hauptstadt Caracas versammelt.Das Staatsfernsehen VTV berichtete, der Vizepräsident und Außenminister Nicolás Maduro, designierter Nachfolger des schwerkranken Chávez, habe mehrere Minister und Militärs sowie etwa 20 Gouverneure aus den Reihen der sozialistischen Regierungspartei PSUV zu einem Treffen in den Präsidentenpalast einberufen. Am Ende des Treffens beschuldigte Maduro Venezuelas "historische Feinde", hinter Chávez' Krebserkrankung zu stecken. Eines Tages werde dies bewiesen werden können. Zugleich gab der Vizepräsident bekannt, dass der Luftwaffenattaché der US-Botschaft, David Del Monaco, des Landes verwiesen werde. Del Monaco habe innerhalb der venezolanischen Armee konspiriert und versucht, Soldaten für "Destabilisierungsprojekte" zu gewinnen.

Venezuela erlebe seine "schwierigsten Stunden", seit Chávez im vergangenen Dezember in Kuba erneut operiert worden sei, sagte Maduro in seiner Fernsehansprache. Er rief das Volk auf, "für die Gesundheit und das Leben unseres Kommandanten Präsidenten zu beten".

Chávez war Mitte Februar nach einer erneuten Behandlung in Havanna nach Venezuela zurückgekehrt. Seitdem befindet er sich im Militärkrankenhaus Carlos Arvelo in Caracas. Dort fanden sich bereits am Nachmittag dutzende Chávez-Anhänger zum Gebet für den Präsidenten ein.

Der 58-jährige Chávez regiert Venezuela seit dem Jahr 1999. Im Juni 2011 wurde Krebs bei ihm diagnostiziert. Nach einer Therapie erklärte er sich im vergangenen Sommer für geheilt, bei der Präsidentschaftswahl im Oktober wurde er für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Seine für den 10. Januar vorgesehene Vereidigung für das Präsidentenamt wurde mit Genehmigung des Obersten Gerichtshofs auf unbestimmte Zeit verschoben. Als seinen Nachfolger bestimmte Chávez Maduro.

Natürlich sind wir ausgesprochen betrübt über die Tatsache, dass es Chavez noch gelingen konnte einen ideologiekonformen Nachfolger zu bestimmen. Jedoch gehen wir aufgrund interner Informationen aus Regierungskreisen davon aus, dass sich zunehmend mehr Widerstand im Lande aufbaut und die Gefahr eines neuen Bürgerkrieges unmittelbar bevorsteht. Bedenkt man welche Hoffnungen man bei der Wahl eines Indios zum Präsidenten eines Landes, welches eine der größten Ölreserven der Welt besitzt, in eine volksnahe und soziale Regierung setzte, sind die Ergebnisse der jahrzehntelangen linksorientierten Gewalt- und Misswirtschaft mehr als nur ein schockierendes Randereignis der globalen Entwicklung. Aber es ist sicher auch mehr als nur als böses Omen über eine Regierung zu erachten, wenn diese ihre militärische Ausrüstung bei Rosoboronexport ordert.

Es dürfte daher niemanden überraschen, dass man in der Templerzentrale Europa nicht nur den Sekt kaltgestellt hat, sondern direkten Kontakt zu den im Untergrund agierenden oppositionellen Aktivisten und der militärischen Opposition hält. Wir hoffen jedoch, dass in diesem Land schon aus wirtschaftlichen Eigeninteressen eine politische Umorientierung ohne den Schrecken eines ausufernden Bürgerkrieges zu erzielen ist.

Frá Ming Bao Li

Komtur des Tempels

05.03.2013 | 3884 Aufrufe

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