Im November stehen die US-Wahlen an, doch die Unterstützung für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wurde in den letzten Wochen immer kleiner. Gerüchte, Diffamierungen und Hetzpropaganda flachen seit Tagen nicht ab. Die Unzufriedenheit mit Biden wurde stattdessen selbst in den eigenen Reihen immer größer. Nachdem Biden aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung eine Pause im Wahlkampf einlegen musste, mehrten sich in seinen persönlichen Kreisen die wohlgemeinten Gespräche, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Laut Medienberichten hatten einige Menschen in seinem Umfeld bereits begonnen, mögliche Termine und Orte für eine Rücktrittserklärung zu suchen. Biden konnte nicht länger leugnen, was andere mit Schrecken wahrnahmen. Der Präsident war in den letzten Monaten zunehmend schneller gealtert und zeigte sich in der Öffentlichkeit erschütternd desorientiert. Der Druck wurde einfach zu groß! US-Präsident Joe Biden (81) gibt das Rennen ums Weiße Haus auf. Das verkündete er in einem offenen Brief am heutigen Sonntag auf X (ehemals Twitter).

Neben der Nachricht auf seinem persönlichen X-Account, den er für den Wahlkampf nutzt, gab es zunächst keine weitere offizielle Stellungnahme über einen anderen Kanal.

Bei X findet Biden emotionale Worte: „Es war die größte Ehre meines Lebens, Ihr Präsident zu sein. Und obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich zurücktrete und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere“.

Eine kluge Entscheidung und doch eine zwingende Notwendigkeit, über die schon viel früher eine politische und insbesondere personelle Neuorientierung erfolgen musste. Wer soll Trump jetzt noch aufhalten? Die politische Welt scheint in der Dekadenz gefangen.

 

21.07.2024 | 3223 Aufrufe