Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag, als das höchste UN-Gericht, hat Japan den Walfang in der Antarktis verboten. Dieser Walfang diene kommerziellen und nicht wissenschaftlichen Zwecken, lautet das Urteil. Japan müsse deshalb die Jagd auf die Meeressäuger beenden.

 

Die Regierung von Australien hatte in Zusammenarbeit mit der Geheimwissenschaftlichen Sektion des Tempels im Jahre 2010 vor dem IGH Klage gegen Japan wegen des kommerziellen Walfangs eingereicht. Den kommerziellen Walfang hatte die Internationale Walfang-Kommission bereits 1986 verboten. Nach sorgfältigen wissenschaftlichen Recherchen und eigenen Beobachtungen der Regierung in Canberra töteten japanische Walfänger seit 1988 mehr als 10.000 der Meeressäuger. Tokio müsse sämtliche Genehmigungen und Lizenzen zurückziehen, die es im Rahmen eines Abkommens über die Jagd zu wissenschaftlichen Zwecken vergeben habe, sagte der Vorsitzende Richter Peter Tomka bei der Verlesung des Urteils. Neue Genehmigungen dürften nicht erteilt werden. Die Entscheidung des Gerichts fiel mit zwölf zu vier Stimmen.

 

Die japanische Regierung erklärte in einer Stellungnahme, sie bedaure die Entscheidung des IGH und sei enttäuscht. Als Staat, der internationales Recht achte, wolle man dem Urteil aber Folge leisten.

 

Japan hatte stets beteuert, das vom IGH beanstandete Forschungsprogramm "Jarpa II" diene wissenschaftlichen Zwecken, die gefangenen Wale seien "wissenschaftliche Proben". Die Jagd diene etwa dem Zweck, Ökosysteme zu überwachen. Allerdings macht die Regierung keinen Hehl daraus, dass diese Jagd mit mehreren hundert Millionen $ pro Jahr subventioniert und das Fleisch getöteter Wale in Japan auch verzehrt wird.

 

Die Richter entschieden dagegen, die Jagd diene nicht der Wissenschaft. Nicht tödliche Methoden seien nie Gegenstand der Untersuchungen gewesen, das deute auf kommerzielle Absichten hin. Ebenso bemängelten die Richter, die Fangquoten seien ungenügend begründet, das Programm ohne zeitlichen Horizont angelegt, insgesamt habe es nur "begrenzten wissenschaftlichen Output" hervorgebracht.

 

Neben Japan bekennen sich auch Norwegen und Island zur Jagd auf die Meeressäuger. Sie betreiben ungeachtet des Moratoriums kommerziellen Walfang und berufen sich dabei auf ihre Traditionen. Wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen in diesen Ländern. Auch steht noch eine Entscheidung über den japanischen Walfang in den Nordmeeren aus.

Frá Sumedha Gupta

Komtur des Tempels

31.03.2014 | 21794 Aufrufe

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