Templerorden: Alle negativen Computerspiele sollen verboten werden

WDZ  -Westdeutsche-Zeitung 27.04.2011

Die in Viersen ansässige Niederlassung des Templerordens übergab ihren Entwurf an die zuständige Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“. Sie wollen in ganz Deutschland Spiele, die das Negative fördern und verstärken, verbieten lassen. Im Gegenzug dazu sollen Schulen dazu verpflichtet werden, Unterricht anzubieten, der einen sinnvollen Umgang mit modernen Medien fördert.

Es ist schon interessant zu beobachten, wer sich mittlerweile alles in die Killerspieldebatte einklinkt. Der Templerorden aus Viersen (NRW) hat einen Entwurf für ein Gesetz eingereicht, wie man negative Spiele verbieten und den Einsatz positiver Medien verbessern könnte. Von einem Verbot wären beispielsweise Titel wie "Resident Eil" oder "Grand Theft Auto" betroffen. Die Templer und ihre Unterstützer glauben, was im wirklichen Leben verboten sei, müsse auch virtuell untersagt werden.

Die Herstellung von Spieletiteln mit einer pädagogisch sinnvollen Ausrichtung soll hingegen gefördert werden. Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien sollen ihre Zöglinge beim Umgang mit den modernen Medien begleiten. Die Schulen sollen zu dieser Form des Internetunterrichts gesetzlich gezwungen werden. Nach Ansicht der Autoren sei auch die Wirtschaft von derartigen Games bedroht. Die "verrohenden Computerspiele" üben ihrer Meinung nach eine sehr negative Entwicklung auf die Kinder und Jugendlichen aus. Die Kommunen würden deswegen mit erzieherischen Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Immer mehr Schulabgänger seien ungeeignet für den Arbeitsmarkt oder können gar keinen Abschluss vorweisen.

Der ökumenisch-christliche Orden unter lokaler Leitung von Günther Alsdorf, ehemaliger Chef des Kreisjugendamts, hat ein Konzept „zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Computerspielen mit negativem Charakter“ verfasst; auch der Kinderschutzbund in Viersen und Mönchengladbach war involviert. Erste Bundestagsabgeordnete wie Uwe Schummer, Ansgar Heveling und Günter Krings befürworten die Initiative. Sie wissen allerdings, dass im Bundestag eine Umsetzung der Vorgaben schwierig wird. Bislang wurden alle Forderungen nach härteren Gesetzen im Umgang mit gewaltverherrlichenden Spielen vom Bundestag abgeschmettert. Die Verfasser glauben, ihre Chance auf eine Durchsetzung des Papiers liege bei etwa 50 Prozent. Die Enquete-Kommission will ihre Entscheidung erst nächstes Jahr bekannt geben. Es bleibt also abzuwarten, ob die Templer wie geplant Folter, Mord und Totschlag von den Bildschirmen der Kinderzimmer verbannen können.

Sicher ist dieser etwas naive Ansatz zum Scheitern verurteilt - der Orden der Tempelherren distanziert sich von derartigen, wohl dem Profilierungsdenken einiger Hobbytempler entsprungenen, Werteeskapaden. Der Ansatz hat viel konsequenter und vor allem  früher zu erfolgen – es bedarf einer grundlegenden Umorientierung im Erziehungs- und Bildungssektor  - weg vom staatlichen Manipulationsdiktat, hin zur Stärkung der Familie und deren Lösung vom politischen Degenerationsgebot aller politischen Strömungen.

Frá Otto v. Neuss

Komtur des Tempels

27.04.2011 | 2937 Aufrufe

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