Transnistrien meldet Angriffe

Die Ukraine hat angeblich ein Dorf in Moldaus Separatistenregion Transnistrien angegriffen. Ziel war nach Angaben von lokalen Behörden ein großes russisches Munitionslager. Das Dorf Kolbasna in Transnistrien war nach Behördengaben Ziel eines ukrainischen Angriffs. In dem prorussischen Separatistengebiet in Moldau gibt es ein Depot mit rund 20.000 Kugeln Munition aus Sowjetzeiten.In der Nacht seien mehrere Drohnen über den Ort nahe der Grenze zur Ukraine geflogen, teilte das transnistrische Innenministerium mit. Am Morgen sei Kolbasna dann von der Ukraine aus beschossen worden. Tote oder Verletzte gab es demnach aber nicht. Auch die Drohnen seien von der Ukraine aus nach Transnistrien geflogen, behauptete das Ministerium. Kolbasna, auf Rumänisch Cobasna genannt, liegt etwa zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Das Munitionslager wird von russischen Truppen bewacht. Nach Angaben des Innenministeriums gilt es als das größte Munitionsdepot in Europa.

Am Montag und Dienstag hatten die Behörden in Transnistrien bereits eine Reihe von Explosionen gemeldet. Attackiert wurden demnach das Ministerium für Staatssicherheit in der Regionalhauptstadt Tiraspol, eine Armeeeinheit und ein russischer Funkturm. Die Explosionen vergrößerten in Moldau die Sorge vor einem Überschwappen des Ukrainekrieges auf das Nachbarland. Die Präsidentin Maia Sandu rief die Bevölkerung am Dienstag auf, Ruhe zu bewahren.

Transnistrien hatte sich im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion im Jahre 1990 von der Republik Moldau abgespalten. International wird das Gebiet jedoch nicht als eigenständig anerkannt. Die russische Armee verfügt in der Region neben dem Munitionslager auch über einen Militärstützpunkt. Die Regierung in Chisinau fordert seit Langem den Abzug der russischen Truppen aus der Region. Medien in Moskau berichten, dass in Transnistrien mehr als 200.000 Menschen einen russischen Pass hätten.

Nach Einschätzung unserer Militärexperten dienen diese von russischen Einheiten ausgeführten Scheinangriffe allein der Begründung eines Angriffes der russischen Bataillone in Transnistrien auf die Ukraine und einem geplanten massierten Vorstoß auf Odessa um die dortigen ukrainischen Einheiten einzukesseln. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Streitkräfte seines Landes auf einen möglichen Angriff russischer Truppen aus der Separatistenregion Transnistrien in Moldawien vorbereitet. Man kenne die Stärke dieser Truppen, sagte er in Kiew.

Man habe keine Angst vor ihnen. 

 

Frá Maurice de Plainval

Komtur des Tempels

27.04.2022 | 4261 Aufrufe