Der Gründer und Finanzier des Terrornetzwerkes Al Kaida ist tot. Trotz aller massiven Anstrengungen war dieser überaus gefährliche politische Brandstifter mehr als 10 Jahre lang den internationalen Polizei- und Militäraktionen immer einen Schritt voraus. Es war einfach nicht möglich seinen Aufenthalt genau zu ermitteln, und seine Taktik des ständigen Aufenthaltswechsels zeigte sich sehr erfolgreich. Doch Menschen sind schwach, besonders schwach sind sie im Bezug auf Loyalität und Ehre. Diese nicht unwesentlichen Werte sind seit jeher überwiegend stark vom Zufluss gewisser Aufmerksamkeiten und Zuwendungen abhängig. Da sind natürlich millionenschwere Versprechungen durchaus geeignet auch den loyalsten Anhänger einer fanatischen Gruppierung zum genauen reflektieren der persönlichen Vorteile zu animieren. So war es also nur eine Frage der Zeit, bis sich die nächsten „Freunde“  mit Schmerz auf der gequälten Seele und der Hoffnung auf Allahs Vergebung für diesen schmählichen Verrat, dazu durchringen konnten, genügend Hinweise an die richtigen Stellen zu lancieren, dass ein konsequenter Überraschungsschlag den lange ersehnten Erfolg brachte. Der weltweit gefürchtetste Terroranführer ist tot. In einem direkten, kurzen und verzweifelten Feuergefecht gegen die amerikanischen Elitesoldaten hatten er und seine Begleiter keine Chance. Hetzen und agitieren ist eine Sache – kämpfen, Mut und Tapferkeit aber sind die andere Seite der Medaille – daran mangelt es islamischen Fantasten und Fanatikern seit jeher.

Aber nun muss sich erst einmal zeigen, ob dieser Tod auch das Ende des Terrornetzwerkes zur Folge haben wird. Ist dieser bösartige Drache des Schreckens am Ende? Wird er dem Verlust des Kopfes erliegen? Oder sind hier bereits so viele Köpfe nachgewachsen, dass nun eine neue Welle der Aggression ausgelöst wird, welche wiederum nur wehrlose und tatsächlich unschuldige Opfer fordert. Auch El Kaida war eine Ausgeburt des humanistischen Gutmenschentums, geboren aus einer Idee, diesem einen idealistischen Schlag zu versetzen und gewachsen an der Unfähigkeit zu einer entschlossenen und ehrlichen Weltpolitik der westlichen Nationen.

Frá Angela de Montalban

Komtur des Tempels

02.05.2011 | 2269 Aufrufe