AFP – Triumph für Barack Obama: Der amtierende US-Präsident hat die von den Medien hochgespielte und sowohl meinungs- als auch richtungsmanipulierte Wahl deutlich gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney gewonnen und wird für weitere vier Jahre die Vereinigten Staaten regieren. In Chicago erklärte er sich vor jubelnden Anhängern zum Wahlsieger. Wirklich überraschend dürfte dieses Ergebnis für informierte und in der US-Wahlkampfstrategie bewanderte nicht sein.

Obama bot seinem unterlegenen Kontrahenten Romney eine Zusammenarbeit zum Wohle der Vereinigten Staaten an. Er erklärte  mit dem Republikaner zusammenarbeiten zu wollen, "um das Land voranzubringen". Die USA waren in den vergangenen Jahren immer mehr in zwei politische Lager zerfallen, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. Die Dauerfehde zwischen Demokraten und Republikanern führte zum Stillstand im US-Kongress. Obama steht vor der schweren Aufgabe, als nationale Integrationsfigur die Gräben in Washington zu überwinden. Der unterlegene Romney wäre wirklich gut beraten, nicht den üblichen Weg unterlegener Kandidaten zu gehen und in der Versenkung zu verschwinden, sondern seinen ganzen politischen Einfluss zu aktivieren um dem wiedergewählten Präsidenten bei der Überwindung der amerikanischen Wirtschafts- und Finanzprobleme behilflich zu sein. Auch hier sind deutliche Zeichen wirtschaftlichen Umdenkens und einschneidender Sparpolitik zwingend erforderlich. Eine Fortführung der parteipolitischen Hinhalte- und Verzögerungspolitik der letzten Jahre würde weltweite negative Reaktionen auslösen. Die Ära Obama hat die Chance weltumfassender neuer Möglichkeiten – ein Versagen der US-Politik in dieser Zeit wird das Ende des politischen Weltbildes bedeuten, in welches sich die Menschen inzwischen mehr oder weniger zustimmend hineingelebt haben.

Frá Michael v. Neuss

Komtur des Tempels