Japan will nun auch verstärkt auf erneuerbare Energiequellen setzen

Die japanische Regierung will in Zukunft vermehrt auf erneuerbare Energiequellen setzen. Ministerpräsident Naoto Kan sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, Japan müsse seine langfristige Energiepolitik nach dem verheerenden Erdbeben vor zwei Monaten und seinen dramatischen Folgen für das Atomkraftwerk Fukushima-Daichii vollständig neu überdenken. Ursprüngliche Pläne für einen weiteren Ausbau der Atomenergie werde die Regierung nicht weiter verfolgen nachdem nunmehr nicht mehr zu verheimlichen war, dass es in mindestens drei weiteren Atomkraftwerken zu schweren Störungen gekommen ist, welche als nicht kontrollierbar einzustufen sind.

"Wir werden die Sicherheit nuklearer Energie gewährleisten und uns bemühen, erneuerbare Energien voranzubringen" sagte Kan und wies darauf hin, dass Japan auf diesem Feld den USA und Europa hinterherhinke. Neben den bisherigen Standbeinen der Energiepolitik des Landes, Atomenergie und fossile Brennstoffe, wolle die Regierung nun verstärkt auf Biomasse, Wind- und Solarenergie, sowie auf das Einsparen von Energie setzen.

Japan hatte ursprünglich geplant, den Anteil der Atomenergie an der gesamten im Land produzierten Energie von derzeit 30 Prozent auf 50 Prozent zu steigern.

Kan erklärte außerdem, er werde ab Anfang Juni auf sein Gehalt verzichten. Dies gelte so lange, bis die Krise in Fukushima gelöst sei. Er wolle damit zeigen, dass die Regierung Verantwortung für die Katastrophe übernehme.

Tepco hatte im April verkündet, dass die Anlage frühestens in sechs bis neun Monaten so weit abgekühlt sein werde, dass sie abgeschaltet werden kann und die Regierung veröffentlichte ihre Erwägungen, dass die Sperrzone bereits in den nächsten Jahren wieder bewohnt werden könnte.

Bisher haben 148.000 Menschen das Gebiet im Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk verlassen, weil dieses beim Erdbeben vom 11. März und dem nachfolgenden Tsunami so schwer beschädigt wurde, dass seitdem eine starke radioaktive Strahlung von ihm ausgeht. Viele Menschen wohnen jedoch immer noch in diesem Gebiet und viele andere kehren gelegentlich zurück um nach dem Rechten zu sehen weil die Kontrollen nicht wirklich ernsthaft erfolgen.

Frá Andreas v. Loeben

Komtur des Tempels

10.05.2011 | 2169 Aufrufe