Butter kostet 30 Prozent mehr, Kartoffeln sogar 44 Prozent: In Deutschland sind viele Lebensmittel in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Das treibt die Inflationsrate auf den bislang höchsten Stand in diesem Jahr.

Reuters - Viele Verbraucher dürften es beim Einkauf längst gemerkt haben: Die Preise für viele Lebensmittel haben in jüngster Zeit deutlich angezogen. Im Juli lag die Inflationsrate damit bei 1,9 Prozent - dem bislang höchsten Stand in diesem Jahr. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit und bestätigte damit eine erste Schätzung von Ende Juli.

Gegenüber dem Vormonat legte der Verbraucherpreisindex zwar nur um 0,5 Prozent zu, wofür vor allem höhere Preise für Pauschalreisen und Flugtickets in der Feriensaison verantwortlich waren. Im Jahresvergleich verteuerten sich Nahrungsmittel jedoch um 5,7 Prozent - der stärkste Anstieg seit fast fünf Jahren. Fachleute machen dafür auch die Wetterkapriolen verantwortlich: Erst der lange Winter, dann die Überschwemmungen sowie zuletzt Hitze und Trockenheit verhinderten dem Bauernverband zufolge vielerorts eine gute Ernte.

Deutlich mehr Geld mussten die Verbraucher den Statistikern zufolge für Speisefette und Speiseöle ausgeben, die insgesamt um 15,4 Prozent teurer wurden. Der Preis für Butter lag im Vergleich zum Juli 2012 sogar um 30,8 Prozent höher. Für Gemüse mussten die Verbraucher 11,7 Prozent mehr Geld hinlegen, Kartoffeln waren 44,4 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Molkereiprodukte und Eier legten insgesamt um 6,1 Prozent zu.

Die Energiepreise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,9 Prozent. Erheblich teurer war dabei wie schon in den Vormonaten Strom mit einem Preisplus von 11,9 Prozent. Günstiger im Vergleich zum Juli 2012 wurde leichtes Heizöl, und zwar um 3,6 Prozent.

Zeitungen und Zeitschriften verteuerten sich um 4,1 Prozent. Tabakwaren waren um 3,6 Prozent teurer, was nach Angaben der Statistiker auf eine verspätete Weitergabe der Tabaksteuererhöhung zum Jahresbeginn 2013 zurückzuführen ist. Um 4,5 Prozent günstiger wurde hingegen Kaffee, für Geräte der Unterhaltungselektronik mussten die Verbraucher 5,1 Prozent weniger zahlen als ein Jahr zuvor.

Trotz des deutlichen Anstiegs liegt die derzeitige Inflationsrate nach den Maßstäben der Europäischen Zentralbank noch im Rahmen. Die EZB geht bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen aus.

 

Wer die Tricksereien bei der Berechnung der Inflationsquote auch nur Ansatzweise durchschaut, wird schnell darauf kommen, dass man hier wieder einmal geschickt die wirklichen Vorgänge geschönt hat. Jeder merkt die erheblichen Aufschläge auf Lebensmittel beim Einkauf und kaum einer wird sich in die Reihe der "begünstigten" Lustkonsumenten der Elektronikindustrie einreihen können. Die Zeiten des Runs auf das modernste TV, Handy oder Lap sind einfach vorbei und bei vielen ist Schluss mit iPhone oder ähnlichem unnötigen Spielkram. Aber die Politiker, die solche Statistiken selbst fälschen oder fälschen lassen, leben halt in einer Welt, welche dem Normalbürger nicht wirklich zugänglich ist. Bisher konnte auch noch keiner aus dieser fragwürdigen Kaste den Unterschied zwischen realer Volksverdummung und "nur gefühlter" Volksverdummung abschließend erklären.

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels

 

13.08.2013 | 2989 Aufrufe