Senioren-Union will Zuwanderern Kindergeld streichen

Freitag, 29. Oktober, 13:03 Uhr (AFP / dpa)

Nach dem Willen der Senioren-Union soll bestimmten Zuwandererfamilien das Kindergeld gestrichen werden. In einem jetzt veröffentlichten Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz heißt es, dass ab 2012 Kindergeld nur noch für Kinder ausgezahlt werden soll, "von denen mindestens ein Elternteil vor dem 01.01.2000 EU-Bürgerin/Bürger war." In der Erklärung geht die Senioren-Union zugleich auf Distanz zu Bundespräsident Christian Wulff, der den Islam als zu Deutschland gehörend bezeichnet hatte.

 In dem Anfang der Woche in Recklinghausen getroffenen Beschluss heißt es weiter: "Wer uns zugewandert ist, unserem Land aber nur auf der Tasche liegen will und es sich zur Lebensaufgabe macht, unsere sozialen Sicherungssysteme zu belasten und sich in einer Parallelwelt einzurichten - abgeschottet von Arbeitswelt und Gesellschaft - sollte Deutschland wieder verlassen."

"Christentum, Judentum und Islam sind Weltreligionen - aber für Deutschland gilt: Das Fundament und die Wurzeln unserer Gesellschaft liegen im Christentum und Judentum begründet, nicht im Islam", kritisiert die Erklärung Wulff. Der Islam müsse sich modernisieren und "den Herausforderungen eines säkularen Staates im 21. Jahrhundert gerecht" werden. Die Senioren-Union ist nach eigenen Angaben mit 57.000 Mitgliedern die zweitgrößte Bundesvereinigung der CDU.

Der Gegenwind in den eigenen Reihen wird über kurz oder lang offene Worte und Taten von den Regierenden erfordern. Da werden nicht nur vorläufig unwägbare Entscheidungen erwartet, sondern  auch Taten erfolgen müssen, die durchaus schmerzvolle Empfindungen in den betroffenen Kreisen auslösen könnten.