«Die Tempelritter» morden in Mexiko 

(AFP  29. März 2011 ) Dem Drogenkrieg in Mexiko sind am Montag mindestens 15 weitere Menschen zum Opfer gefallen. In der Nähe der Stadt Apatzingan im Staat Michoacan wurden die Leichen von zwei Männern entdeckt, die offenbar von Mitgliedern eines neuen Drogenkartells mit dem Namen « Die Tempelritter» getötet worden waren.

Die Gruppe hatte kürzlich angekündigt, an den Platz des geschwächten Kartells La Familia zu treten und die Drogengeschäfte in Michoacan zu übernehmen. «Die Tempelritter werden nicht erlauben, dass Mörder unschuldige Menschen töten», hieß es in einer Nachricht, die die Polizei bei den beiden Leichen entdeckten.

Im Drogenkrieg in Mexiko macht ein neues Kartell von sich reden. Die „Tempelritter“ geben sich als Nachfolgekartell von „La Familia“ aus, welches durch die Behörden stark geschwächt wurde.
In Mexiko hat sich offenbar ein neues Drogenkartell in den Kampf um die lukrativen Schmuggelrouten eingeschaltet. In mehreren Städten des westmexikanischen Bundestaats Michoacan tauchten am Donnerstag Plakate der „Tempelritter“ auf, die für sich in Anspruch nehmen, die Nachfolgeorganisation des Kartells La Familia zu sein. Bereits im Januar waren ähnliche Plakate in Michoacan und im benachbarten Bundesstaat Guerrero aufgehängt worden. Sie gaben die Auflösung von La Familia bekannt, nachdem einer ihrer beiden Anführer, Nazario Moreno, bei einer Schießerei mit "der Polizei" getötet worden war. Bislang haben die Behörden allerdings kein Verbrechen mit den Tempelrittern in Verbindung gebracht.

La Familia gehörte bis dahin zu den sieben großen mexikanischen Kartellen und galt als wichtigster Hersteller synthetischer Drogen in Mexiko. Im Herbst 2006 hatte das Kartell erstmals auf sich aufmerksam gemacht, indem Mitglieder der Organisation in einer Bar fünf abgeschlagene Köpfe auf die Tanzfläche warfen. Nach Angaben mexikanischer Behörden zeigte der von Präsident Felipe Calderón angeordnete Einsatz der mexikanischen Armee im Fall von La Familia Wirkung und schwächte das Kartell. Im mexikanischen Drogenkrieg starben in den vergangenen vier Jahren fast 35.000 Menschen.
01.04.2011 | 2121 Aufrufe