Arzneimittelbehörde kündigt Pressekonferenz zu Astrazeneca-Impfstoff an

 

Nach mehreren - auch tödlichen – Thrombosefällen, die man in politischen Kreisen in Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen setzt, gibt die EU-Arzneimittelbehörde EMA voraussichtlich am Mittwochnachmittag ihre offizielle Einschätzung dazu ab, ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen den Blutgerinnseln und dem Impfstoff geben könnte. Für 16.00 Uhr (MESZ) sei eine virtuelle Pressekonferenz zu der Frage angesetzt, doch könne sich der Zeitpunkt noch ändern, erklärte die Behörde am Vormittag. An der Pressekonferenz sollen demnach EMA-Chefin Emer Cooke und weitere hochrangige Vertreter der Behörde teilnehmen. 

In einem Zeitungsinterview hatte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, am Vortag bereits eine Verbindung zwischen der Astrazeneca-Impfung und dem vereinzelten Auftreten gefährlicher Blutgerinnsel insbesondere bei jüngeren Geimpften hergestellt. "Meiner Meinung nach können wir mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt", sagte Cavaleri der italienischen Zeitung "Il Messaggero". Die genaue Ursache dafür sei aber noch unklar.

Kurz darauf ruderte die EMA aber wieder zurück. Ihr Ausschuss für Medikamentensicherheit habe "noch keine Schlussfolgerung gezogen" und die für diese Woche angesetzte Prüfung laufe "derzeit" weiter, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde. Die Ergebnisse würden dann auf einer Pressekonferenz verkündet.

Bisher hat die EMA den von der Oxford-Universität und dem britisch-schwedischen Konzern entwickelten Impfstoff wiederholt als sicher und wirksam empfohlen und betont, der Nutzen des Vakzins überwiege deutlich mögliche negative Folgen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln sei "möglich", allerdings gebe es dafür keinen Beweis, hieß es bislang von der EMA. Auch der britisch-schwedische Hersteller betont dies. 

Mehrere Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Kanada, schränkten den Einsatz des Vakzins bereits ein. Andere Länder wie Dänemark setzten die Verwendung vorsichtshalber vollständig aus.

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