Allein bei der Übersetzung des Hausnamens kommt man ins stocken.
Ich würde es mit: "Das Haus des Einen" übersetzen, tue mich damit aber recht schwer.
Ich habe heute (erst) erfahren das in Berlin das „House of One“ errichtet werden soll.
Ein Haus, was die drei großen Religionen unterhalten und beherbergen soll. Es soll ein Ort zur gemeinschaftlichen Nutzung entstehen, der aber räumlich getrennt bleibt.
Ich habe mir die Homepage des House of One angeschaut und ein wenig drübergelesen.
Die Architektur:
Ich würde sagen – gewagt, stillos und ein kantiger Block. Stillos im Sinne von trist und nicht anschaulich. Mir persönlich fehlt die Ornamentik am Haus, vielleicht ist der Innenausbau aber darauf ausgelegt.
Wenn man sich das Gebäude betrachtet, ist dort eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee verbaut. Der Grundgedanke sollte ja sein, diese drei Religionen zu vereinen. Was man aber erkennt ist die „Stufenbildung“ der Gebäudeabteilungen.
Die Synagoge ist das niedrigste Gebäude, die Kirche in mittlerer Höhe und die Moschee das Höchste Gebäude. Diese umgeben den „Raum der Begegnung“ der den höchsten Gebäudeteil ausmacht und mit einer Kuppel bedacht ist.
Nicht zu vergessen ist aber, das das gesamte Gebäude auf den „Grundmauern“ der alten Petrikirche aufgebaut wird. Diese werden „in das Gebäude integriert“.
Auch ist der Querschintt des Gebäudes interessant, der eine gewisse Symbolik innehält. Ob dies beabsichtigt war? Für mich ungewiss.
Der Zweck:
Wie wird die Auswirkung solch eines Gebäudes sein?
Laut Aussage des Rabbiners Dr. Tovia Ben-Chorin existieren schon mehrere Gebäude dieser Art verteilt in der Welt, aber keine mit einem „Gemeinschaftsraum“.
Dieser Raum der Begenung soll zum Gespräch unter den Anhängern der dortigen Religionen genutzt werden, die einzelnen Räume aber für die jeweiligen Religionsausübungen.
Es gibt unzählige Räumlichkeiten wo solche Zusammentreffen durchgeführt werden könnten, da reicht sogar ein großes Zelt auf einer Wiese, aber hier werden ca. 46Mio € gebraucht um das Gebäude zu errichten. Hier wird auf Crowdfunding gesetzt und man kann einen symbolischen Stein kaufen – eben eine andere Art des Spendens. Ich denke das es mehr als Symbol dient oder dienen wird, als weniger eines Ortes des Bewirkens.
Die Nachwirkung:
Was geschieht wenn das Gebäude fertig gestellt wurde? Welche Kritik muss es aushalten?
Allein durch die Betrachtung der Architektur könnte es Diskussionen geben, wenn nicht gleich dann vielleicht in späteren Jahren, denn ich denke nicht, das solch ein Gebäude eine Aussöhnung erzielen kann.
Auch die Betrachtung der Religionen muss hier ja relativiert werden. Es heißt muslimisch, christlich und jüdisch – aber inwieweit sind diese untereinander gesinnt, also in den eigenen Reihen, da gibt es ja auch schon unterschiedliche Meinungen und Ansichten über den „Glaubensweg“.
Fazit:
Ich denke, das es nur aus dem Affekt heraus entstanden ist dass das heutige Weltbild darbietet. Zwar ist der Grundgedanke gut, denke aber auch das dieser nicht viel Wirkung oder Änderung bringen kann und wird.
Man sollte hier nicht das Hauptaugenmerk auf die drei Religionen legen, sonder sollte den geschichtlichen Hintergrund dieser aufarbeiten und ausarbeiten.
Laut dem vorhandenen „Festkalender“ auf der Homepage, sollen Festlichkeiten der jeweiligen Religionen zusammen gefeiert werden um das Verständnis der Glaubenswege näher zu bringen.
Also mal wieder ein überteuerter Partyraum zur Bespaßung des Volkes.