#1
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Unbekannt

Gelöscht

Beim Philosophieren bin ich auf folgende Frage gestossen: Warum hat ATUM kein Interesse daran seine Lehre zu einer Weltreligion werden zu lassen?

Die Gesetze der Ma at würden ein friedliches miteinander garantieren, selbst wenn gewisse Texte von manchem nicht zu erfassen wären.

Das Judentum ist eine Religion der intoleranz und der Koran strotzt nur so von brutalen Geboten. Ist ein dringendes umdenken diesbezüglich nicht, ich äussere es mal vorsichtig...nicht geboten?
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Ich hoffe, ncihts falsches gesagt zu haben...natürlich ist mir bewusst, dass der Tempel seine Lehre nie verbreiten wird. Doch meine Gedanken sind was wäre wenn? Wie würde die Welt ausschauen, oder wäre die situation ähnlich und die Menschen würden andere Gründe finden um sich zu bekriegen?
#3

- admin -

Sydney,Australien

Hier sollte man sich selbst zunächst einmal der Frage stellen, wie der Begriff einer Weltreligion heutzutage konnotiert ist und welche Wertevorstellungen damit verbunden sind. Sollte der Tempel sich solchen Vorstellungen anbiedern oder in die gleiche Waagschale werfen lassen, in der die üblichen degenerativ-abartigen spirituellen Handlungsweisen der menschgemachten Wege vollzogen werden, von denen die Verbreitesten überwiegend politisch, bis extremistisch  theokratisch orientiert sind und die wenigsten  überhaupt noch  einen Wert auf spirituelle Aspekte legen. Ein schiitischer Philosoph aus dem Iran prägte die Worte: „Religion ist göttlich, aber ihre Interpretation ist durch und durch menschlich und weltlich. All dies impliziert, dass Religion immer umgeben ist von einer Masse zeitgenössischer Daten und Überlegungen, mit denen sie sich in ständigem Austausch befindet. Ihre Interpretation bleibt solange konstant, wie auch diese externen Elemente konstant bleiben. Sobald diese sich verändern, wird sich die Veränderung auch im Verständnis der Religion niederschlagen. Daher verändert sich die Wissenschaft von der Religion nicht aufgrund einer Verschwörung oder einer Geistesverwirrung, sondern es handelt sich um das natürliche Ergebnis der Evolution menschlichen Wissens."

Mit diesen Worten ist der Wandel einer vormals jüdischen Stammesreligion, welche auf der Basis ägyptischer und schamanischer Mythen und Vermischung fremder Einflüsse, von einer strebsamen Priesterschaft zu einer Volksreligion ausgeformt wurde, genauso zu erklären, wie die Umformung eines sektirisch, fundamentalistischen jüdischen Messias-Kultes  zur griechisch-römischen Mysterienreligion des Christentums. Selbst der Islam muss sich in dieses Schema fügen, ist er doch nichts, als eine unter moderneren Vorzeichen ideologisch weitergeführte Version der jüdischen Erlösungsreligion in einem neuen ethnisch-politischen Kontext. 

Könnte es der Wille des Einen sein die durch Djehuti übermittelte Lehre in einem solchen Zusammenhang betrachtet und als durch Menschen und Zeitgeschehen  veränderlich gewertet zu sehen? Solches ist grundsätzlich auszuschließen. Dies ist aus der Lehre heraus selbst Laien erkennbar und von vielen hochbekannten Vertretern der Wissenschaft und Theologie der letzten 2000 Jahre eindeutig bekannt worden.  Die Überzeugung, dass die ägyptische Religion in ihrem Ursprung und im Kern eine monotheistische ist zeigt sich in Texten wie: „Das Erhabene und Beständige dieser Religion zeigt sich in der Einheit eines Höchsten Wesens, seiner Ewigkeit und Allmacht, die niemals vom Polytheismus der ägyptischen Geschichte erstickt werden konnte“.

„Der Haupt- und Grundzug der ägyptischen Religion ist die Einheit Gottes, welche in höchst entschiedener Weise ausgesprochen wird: „Gott der Eine, der EINZIGE, der Alleinige, der keine anderen neben sich hat. – Er hat alles erschaffen und ist der einzig Unerschaffene...“ Eine grundlegende Idee beherrscht die gesamte ägyptische Religion: Es gibt einen uranfänglichen Gott. Immer und überall ist er der Eine, der durch sich selbst besteht und ein unnahbarer Gott ist.“

Die Weisheit dieser Lehre, die Wahrheit dieses Gottes zu erkennen ist jedem Menschen als Ziel seines Lebensweges aufgegeben. Das Heilige der Lehre ist unveränderlich und die fortschrittsgläubigen und wachstumssüchtigen Gesellschaften der Jetztzeit zeigen sich unfähig zu erkennen, dass die Instabilität gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Systeme allein der Unwissenheit geschuldet ist, auf der sie sich gründen. Allein eine Gesellschaft die der Erkenntnis der Wahrheit Vorrangstellung vor allen gesellschaftlichen Zielen einräumt, wird sich den wahrhaft entscheidenden zivilisatorischen Verdienst zurechnen können.

Letztlich wird eine mögliche, in absoluter Berufung auf die Lehre gegründete, öffentlichkeitswirksame Aktivität des Tempels eine tiefe Erschütterung des gesamten Gefüges aller bestehenden „Weltreligionen“ auslösen, welche sich gern als Kinder Gottes oder wahre Gläubige zu bezeichnen pflegen. Sie werden erkennen müssen, dass sie aus dem Kindesalter niemals herausgewachsen sind und die Wahrheit immer nur als Schatten der Möglichkeiten wahrnehmen konnten.

Die Wahrheit ist keine Hure, die sich Denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, dass selbst wer ihr Alles opfert noch nicht ihrer Gunst sich gewiss sein darf. - Arthur Schopenhauer

 Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (07.10.2013, 09:19)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Frá Sumedha danke für den ausführlichen Beitrag! Ich werde ihn meinem Textband hinzufügen. In der Vergangenheit träumte ich bereits von einer weltumspannenden Religion, alles war friedlich und jeder lebte nach den Worten des EINEN. Leider folgte darauf das Erwachen, aber der Reiz dieser Vorstellung blieb.
#5

- admin -

Sydney,Australien

 

Zitat von Andreas  17.03.2014, 21:27 :

 

Ein hoher Templer hat mir mal geschrieben, dass der Tempel in mir sei. Der Beitritt zum Tempel ist - und das kann ich dir versichern - nicht Voraussetzung dafür, die Welt zu erkennen, wie sie wirklich ist. Es geht absolut auch ohne. Gehe deshalb einfach davon aus, dass du niemals Templer wirst, dies aber keine Katastrophe ist (Templer zu sein ist zudem nicht immer ein Zuckerschlecken, es ist auch heute noch ein Militärorden mit allem drum und dran!).

 

>>die wahre Religion "des Einen"

 

"Wahre Religion" gibt es nicht. Es gibt nur Wahrheit. "Religion" ist ein Mensch gemachtes Glaubensgebilde. 

 

http://comm.pcmthdietempelherren.org/forum/smalltalk/fehlt-da-was_385?p=2

 

 

Im vorstehend zitierten Beitrag wird wieder einmal – wie schon so oft in der Vergangenheit -  auf die so gern reklamierte „wahre Religion“ eingegangen.  Sucht man also „wahre Religion“ oder „Weltreligion“? Offensichtlich ist der Großteil aller Suchenden in dem abwegigen ideologischen Gedankenbild einer fiktiven Vorstellung gefangen. Hat der Mensch in den letzten 9600 Jahren eine so weitreichende Entwicklung, hin zum angeblichen Fortschritt durchlaufen und doch  ist er noch immer in ideologischen Traumvorstellungen oder Wahnvorstellungen religiöser Irrwege verstrickt. Wie konnte es eigentlich, bei aller angenommen Vernunft des Sapiens, sein, dass frühe kosmopolitische Philosophien, wie man solche bereits im Ägypten der prädynastischen Zeit ersann, welche in der Spätantike zu neuen „weltumgreifenden“ Ideen und Lebensgefühlen führten und in der Zeit der „Aufklärung und des Humanismus“ neu belebte, doch so wenig bleibende Aufmerksamkeit bei den Massen erwirken konnte? Sind solche Ideen für das Volk zu „hoch“ oder sind solche Ideen grundsätzlich nur für die Eliten begreiflich und vorgesehen.

 

Seit Jahren versucht der Tempel die Menschen auf die Ur-Religion der Ägypter hinzuweisen und diese Lehre zunehmend mehr zu veranschaulichen und zu vertiefen. Ist der moderne Mensch nicht in der Lage zu erkennen, dass es nur einen Gott und somit nur einen Weg der Wahrheit geben kann. Waren die griechischen und römischen Philosophen dem modernen Menschen bereits intellektuell so weit überlegen, dass ihnen das offensichtlich in jeder Lehre zu Tage tretende,deutlich bewusst vor Augen lag? Waren auch die europäischen Dichter, Denker und Philosophen ein neuer Zweig intellektueller Größe, welcher so schnell im Bestreben der Aufklärung den Gott der Bibel zu ermorden abgehackt und zum verdorren gebracht wurde?

 

In einem Text von Franz Heinrich-Ziegenhagen zu einer Kantate von W.A. Mozart lesen wir:

 

Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer ehrt,

 Jehova nennt ihn, oder Gott,

 Nennt Fu ihn, oder Brahma,

 Hört! Hört Worte aus der Posaune des Allherrschers!

 Laut tönt durch Erden, Mond und Sonnen Ihr ew´ger Schall,

 Hört Menschen ihn auch ihr!

 Liebt mich in meinen Werken, liebt Ordnung, Ebenmaß und Einklang!

 Liebt euch, liebt euch, euch selbst und eure Brüder!

 Körperkraft und Schönheit sei eure Zierd`, Verstandeshelle euer Adel!

 Reicht euch der ew´gen Freundschaft Bruderhand, die nur

 Ein Wahn, nie Wahrheit euch so lang entzog!

 Zerbrecht eures Wahnes Bande, zerreißet dieses Vorurteiles Schleier,

 enthüllet euch vom Gewand, das Menschheit in Sektiererei verkleidet!

 Zu Sicheln schmiedet um das Eisen, das Menschen-, das Brüderblut bisher vergoss!

 Zersprenget Felsen mit dem schwarzen Staube, der mordend Blei ins Bruderherz oft schnellte!

 Wähnt nicht, dass wahres Unglück sei auf meiner Erde!

 

 Auf den Namen also kommt es nicht an. Alle konkreten Religionen zielen letztlich auf dieselbe All-Eine verborgene Gottheit, und alle versuchen auf ihre Art den entzogenen Gott mit Namen, Riten und Gestalten, wie sie dem jeweiligen Volk dienlich sein könnten und auf Weisen, welche das jeweilige Volk zu regieren vermögen, auf die verborgene Wahrheit hin zu relativieren. Damit suchen sie keineswegs diese zu entwerten – mitnichten, sehen wir doch gerade hier vielfachen Größenwahn und Auserwähltheitsanspruch – und zu vergleichgültigen, wissend, dass in ihren Namen, Riten und Bildern die Wahrheit angezielt, tatsächlich aber niemals enthalten ist.

 

Schiller sagte hier so treffend:

 Du fragst, welche Religion ich bekenne?

 Keine! Und warum? Aus Religion!

 

 Religion, dass ist zum einen die bestimmte, historische Religion, zu der man sich als Angehöriger einer Religionsgemeinschaft bekennt, das ist zum anderen aber auch das Wissen um eine verborgene, universale, von allen Religionen letztlich angezielte Wahrheit und der Respekt für die Wege der anderen Religionen. Mit diesem Bewusstsein einer allen Religionen gemeinsamen, aber verborgenen Wahrheit und dem Gedanken, dass alle Namen, die die Völker und Religionen der Welt ihren Göttern geben, letztlich auf dieselbe universale Gottheit zielen, tritt der Tempel an die Völker ideologisch zu einen und zum Frieden zu führen.

 Frá Theodor v. Schöning

 Komtur des Tempels

 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (24.03.2014, 15:55)
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für diesen Beitrag Frá Theodor! Der ansprechend geschriebene Text regt zum Nachdenken an. Aich ich persönlich tappe manchmal in die Falle und muss mich frei machen von falschen Vorstellungen die über Jahre hinweg aufrecht erhalten wurden. Interessanterweise ist auch der Gott Brahma angesprochen, dabei musste ich an die Bhagavad Gita denken ein hinduistisches Werk. Darin wird von einem Göttervater (der Begriff ist hoffentlich korrekt) berichtet welcher über allen anderen Göttern  steht.

 

Was noch wichtig wäre zu erwähnen: Die Völker müssen befreit werden von Handlungen wie Tieropferungen, Kastenwesen oder anderen schädlichen Einflüssen welche die Religionen über Jahrhunderte weg praktizierten. Am Ende steht ein Gott und ich bin dankbar das Privileg erhalten zu haben diesen durch die Tempelherren kennen zu dürfen.

 

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