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Sydney,Australien

Ein Fest der Wahrheit und der Besinnung?

Ein Fest der Wahrheit und der Besinnung?  –  Weihnachten

Nicht nur Im westlichen Kulturkreis, vielmehr nahezu überall auf der Welt ist der Dezember zu einer Zeit der Besinnung und das Weihnachtsfest zu einer riesigen Konsumfete erwachsen. Trotz aller Angriffe auf die westliche Religion der Christen, ist deren Fest der frohen Botschaft in nahezu allen Kulturen positiv angesehen. Zwar ist die zugrundeliegende Botschaft nicht wirklich bekannt – aber für eine weltweite Fete dieses Ausmaßes findet sich immer ein Platz in den Terminkalendern der sich selbst hetzenden modernen Gesellschaften, welche nur noch von Session zu Session eilen.  Der Konsumrausch wird in dieser Zeit zum Exzess ausgelebt und die einzige Besinnung scheint in den wenigen Momenten des Innehaltens beim Überdenken der Möglichkeiten des eigenen Budgets erkennbar zu sein.

In den Texten des christlichen Neuen Testamentes können wir nachlesen: „Der, den ihr nicht kennt, ist unerkannt mitten unter euch!“  Aber wer macht sich über diesen so aussagekräftigen Satz wirklich Gedanken? Sollte die Zeit der Besinnung nicht gerade in der sich jetzt abzeichnenden Zeit der weltweiten Krisen und der regelrecht aus dem Boden menschlicher Dekadenz hervorsprießenden  lebensverneinender Ideologien, zumindest eine Zeit des Überdenkens festgefahrener Wege und Vorstellungen sein? Der, den ihr nicht kennt, ist unerkannt mitten unter euch! Ihr müsst nur die Augen öffnen und genau hinsehen. Der Gefährte des Einzigen wandelt unter euch und sucht bestimmt und gezielt Anstöße zu geben, Wegweiser zu setzen, welche dem Menschen eine „Leuchte in der Finsternis“ sein sollten. Öffnet eure Augen und lasst euch von eurer  Seele führen. Sie weiß die Richtung, sie kennt den Weg, denn für die gesamte Lebenszeit des Menschen ist sie verbunden ihrem Zwilling im Jenseits. Wer auch nur versucht Gott zu erkennen, der hat bereits den Weg der Täuschung, der allein dem materiellen Genuss und damit dem Untergang des Lebens nachstrebt, verlassen. Derzeit zeigt sich gerade in der Weihnachtszeit zunehmend die Erkenntnis, dass selbst vermeintliche „Gläubige“ nicht wirklich religiös sind, sondern dass deren eigentliches Ziel nur der materielle Wohlstand ist. Die „Größe“ dieser Menschen beruht auf trügerischer, materieller Vollkommenheit, materiellem Reichtum und den Stimmen der Unwissenheit. Sie sind bar jeder Selbsterkenntnis und wissen tatsächlich überhaupt nichts von den Wegen und Wahrheiten des Einen. Das Ziel des Lebens ist nicht allein darin zu sehen, wirtschaftliche Probleme auf einer unsicheren, menschgemachten Grundlage zu lösen, sondern vor allem darin, dass der Mensch die Probleme des Lebens auf der Grundlage der Gesetze der Natur löst.  Die Sonne und ihre Strahlen sind den Eigenschaften nach ein und dasselbe. In ähnlicher Weise sind der EINE, alle Materie, Energie und die Lebewesen aus einem Ursprung. Die Sonne ist eine, doch ihre Moleküle sind nach menschlichem Ermessen unzählbar. Ihre Strahlen bilden einen Teil der Sonne und sind doch jeder Eines selbst. So ist auch jedes Wesen aus Gott, in Gott und durch Gott. Damit aber ist auch jedem die Möglichkeit eröffnet die volle Kraft der absoluten Wahrheit zu erfahren, die er in dem Einen als persönlichen Gott erkennen kann. Es liegt an jedem selbst hier seinen Ratgeber, Früher und Schöpfer zu erkennen.

Die Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Engel. In der Lehre der Christen verkünden diese die „Frohe Botschaft“ den Hirten auf dem Felde. Jeder der sich mit der Lehre des Tempels auseinandergesetzt hat, wird jetzt verwundert sein, sind ihm die Ursprünge der Engelsmythen doch bekannt. Doch Weihnachten ist nun mal das Fest der Christen und wir wollen versuchen deren Lehren und Ansichten in Möglichkeiten für das normale Leben zu transformieren. Es gibt ein wenig bekanntes Gedicht von Wilhelm Wilms, welches geeignet ist die Problematik der Engel für Christen in unserer Lehre verständlich zu machen:

Welcher Engel wird uns sagen dass das Leben weitergeht?

Welcher Engel wird wohl kommen, der den Stein vom Grabe hebt?

Wirst du für mich, wird ich für dich der Engel sein?

Welcher Engel wird uns zeigen, wie das Leben zu bestehn?

Welcher Engel schenkt uns Augen, die im Keim die Frucht schon sehn?

Wirst du für mich, werd ich für dich der Engel sein?

Welcher Engel öffnet Ohren, die Geheimnisse verstehn?

Welcher Engel leiht uns Flügel, unsern Himmel einzusehn?

Wirst du für mich, werd ich für dich der Engel sein?

 

Engel verkünden in der Bibel Nachrichten von Gott für die Menschen, frohe Botschaften und üble Ankündigungen – doch Engel sind Mythos. Keiner wird kommen und mit Posaunen eine neue Zeit verkünden. Keiner wird kommen dem Einzelnen den Weg zu weisen. Keiner wird gefunden sein. Engel können wir nicht entdecken. Den, der unter den Menschen weilt, wollen diese nicht erkennen. Eine Umkehr, eine Abkehr vom festgefahrenen Wege scheint der Masse unmöglich – so sollte jeder, der nach einem neuen Weg sucht sich der Wahrheit nähern und seinem Nächsten ein Engel sein.

Frohe Weihnachten

Frá Georg v. Hanstein

Kaplan des Tempels

 

 


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

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Zum Feste das Beste-Beitrag von Frá Georg v. Hanstein.

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