#31
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Unbekannt

Gelöscht

Ja das weiss ich Frá Pierre. Aber was ist mit Anhängern anderer Religionen? Wenn diese sich bemühen Gott zu suchen müsste doch eine Chance für sie bestehen?

#32

Dennis

Biere,Deutschland

Besteht auch, nur müssten sie sich dann selbst in Frage stellen.

#33

Frá Arkesh

Udaipur,Indien

Sicher besteht diese Möglichkeit - und sicher müssen solche sich nicht zwangsläufig selbst in Frage stellen. Hat nicht Djehuti selbst übermittelt, dass Gott alle Menschen als Gleiche erschaffen hat – jeden wie seinen Nächsten? Hat er nicht als ewige Warnung einem jeden das Wissen um den Tod (den Westen) ins Herz gelegt, damit diese fromm und gottesfürchtig sind und nicht das Werk der Schöpfung leichtfertig verspielen? Hat er ihnen nicht freigestellt ihren (Gau)-Göttern zu opfern (hier ist gemeint, nach den Riten und Regeln dieser Götter zu leben, soweit diese selbst im Sinne der Ma´at leben und handeln, also bildlich gesprochen, Kinder des EINEN sind) – jedem nach seinem Willen und seinen Bräuchen? Dies tat er, weil diese vertraute, regionale Gottesbezogenheit den Menschen hilft mit dem Wissen (um den Tod) beziehungsweise dem Nicht-vergessen-Können zurechtzukommen. Es waren die Menschen, deren Herz, Verstand und planender Wille die Gebote des EINEN und die Regeln der MA´at vergessen und übertreten ließen. Es waren Menschen, die ihren Göttern Schriften unterschoben um ihre Völker ihrem eigenen Willen und ihrer Macht zu unterwerfen und durch falsche Riten und Gesetze selbst das Vergessen des Westens zum Ziele der ewigen Seligkeit erklärten. Und doch finden sich in den Schriften viele Hinweise auf den Ursprung der Lehre, welche geeignet sind nach Aufklärung und Erinnerung zu forschen. Jedem dem es gelingt hier zu relativieren und Gottesfürchtigkeit in eine Richtung zu lenken, welche dem Ursprung folgt, der kann sich gewiss sein, dass dies erkannt ist und Würdigung findet. In allen Religionen der Schrift hat man in den vergangenen Jahrtausenden Männer und auch Frauen gesehen, die die Problematik der Schriften erkannten und den Ursprung herauszuarbeiten suchten – viele Gruppierungen und Abspaltungen der großen Weltreligionen haben hier ihren Anfang, viele haben diese Suche nach dem Ursprung noch heute in ihren Riten und Gebräuchen. Hier sind umfassende Sinnfragen zu stellen und zu suchen und die Frage um die Sorge des Einzelnen, ob der Gott, aus dem alles hervorging sich in seiner allumfassenden Erhabenheit nicht nur um seine Schöpfung, sondern auch um den Einzelnen kümmert, ist durchaus in berechtigtem Glauben zu suchen. Hier geht es um die Frage nach der Grundsätzlichkeit mit der die Frage nach Gottes Gerechtigkeit zu behandeln ist. Hier muss unterschieden werden zwischen Religion im kultischen Sinne (der einzelnen Religionen) und dem außerkultischen Sinne, welcher sich im ägyptischen kosmischen Universalismus findet. Dort wo es um die Fundamentalien des Daseins geht, von denen allein die Lehre der Weisheit des Djehuti uns berichtet, ist immer nur von „Gott“ die Rede, denn hier steht der Eine Gott im Blick, aus dem alles, Götter, Menschen, alles Leben und alles Sein, gleich allem Materiellen und Nichtmateriellem, hervorging.

#34
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Unbekannt

Gelöscht

Dieser Beitrag eignet sich hervorragend zur (auch eigenen) Unterweisung. Es ist eine Bestätigung dessen ich mir fast sicher war. Gott ein Begriff, so viele verschiedene Meinungen und Überzeugungen die auf wackligem Boden stehen und doch behaupten auch unwissende die Wahrheit zu kennen. Der Tempel ist mit den Schriften der Weisheit wahrlich gesegnet, ihr habt Beweise zur Untermauerung der religiösen Themen.

#35

Dennis

Biere,Deutschland

Zitat: "Dort wo es um die Fundamentalien des Daseins geht, von denen allein die Lehre der Weisheit des Djehuti uns berichtet, ist immer nur von „Gott“ die Rede, denn hier steht der Eine Gott im Blick, aus dem alles, Götter, Menschen, alles Leben und alles Sein, gleich allem Materiellen und Nichtmateriellem, hervorging."

Ich verstehe eine Sache nicht an dem Ganzen. Gott ist Alles und Alles ist Gott.

Warum aber, schreitet er nicht ein? Aus welchem Grund, lässt er Lebewesen auf brutalster Art umkommen? Es sind ja immerhin seine Ideen. Alle.

Entweder, ihm ist es egal, weil er eben Alles ist...

...oder, Gott bemerkt es nicht. Vielleicht kann er zwar fühlen, wie ein kleines Baby, aber vielleicht auch sehen wie dieses?

Wenn es ihm egal ist, muss man sich natürlich vorstellen, das da draußen "eventuell" eine höher entwickelte Spezies ist, die seine Gedanken erfasst haben und diese auch ausleben. Somit ist er mit seiner Idee am Ziel! Ausgereift sozusagen.
Denn in unseren "Vorstellungen" von Urzeit bis Endzeit, in allen Medien, lässt uns ja "blicken" in seine Gedanken, die es uns ermöglichen Vergangenheit wie Zukunft zu erkennen und uns sogar "sichtbar" zu machen.
Er ist ja, ein zu einer Engestalt ausgereifter Gott, er war, er ist und er wird sein...heißt es.

Wir sind nicht ohne Gott, wir verkennen ihn nur. Wir warten auf ein "Zeichen" und zeichnen diese selbst auf. Jeder hat Gott schon lange gefunden, schon am morgen, wenn er seinem Partner "Guten Morgen" sagt.

Nein, wenn wir uns nicht selber helfen, sind wir verlassen. Ich habe keine Lust, mich und meine Familie für irgend einen islamistisch-jüdisch-christlichen Glauben zu opfern, den diese "Menschen" selbst nicht begreifen.

Was auch begriffen werden sollte, wenn man sagt und weiß das Gott alles ist, ist folgendes:

"Meine Freundin kam gestern nach Hause und berichtete mir von einem (Branchen)Kollegen, das er gestorben sei...Anfang 40 war er. Selbstständig.
Ich fragte sie, woran er gestorben ist und sie antwortete, das er eingeschlafen ist und nicht wieder erwachte. Tot!"

 

#36

Frá David

Tel Aviv,Israel

Es wird immer schwerer deinen Gedankensprüngen zu folgen. Wir werden versuchen anhand der Bibel deine Gedanken auf einen "denkbareren" Weg zu leiten. In der Genesis kannst du nachlesen was über die Schöpfung und die frühen Wege der Menschen in den abrahamitischen Religionen hängen blieb. Auch hier findet man das Chaos, welches jedoch nur angedeutet, aber doch als Abgrund unheimlich gegenwärtig, aus dem Gott hervorkommt indem er sich zur Schöpfung durchringt. Über den Abgrund selbst scheint es in der Thora ein Redeverbot zu geben, zu welchem selbst der Kirchenvater Augustin nur Ausflüchte und Polemik findet. Später schrieb mal jemand: Gott ist deshalb der Große, Selige, ... weil alle seine Gedanken immerwährend in dem sind, was außer ihm selbst ist, in seiner Schöpfung und er ist nicht nur ein sich selbst denkendes Wesen, ohne das es gar keine Schöpfung gäbe.

Die Thora sagt, dass Gott am sechsten Tage den Menschen schuf, von welchem er noch die Meinung vertrat, dass nun alles gut sei. Doch schnell bekommt diese Schöpfung einen tiefen Riss - ein Riss, der so tief geht, dass Gott in der Noah-Geschichte diese Schöpfung fast wieder zurückgenommen hat. In der Sündenfall-Geschichte zeigt sich bereits, dass Gott dem Menschen mit dem Baum der Erkenntnis eigentlich in doppelter Weise belohnt - er verschafft dem Menschen einen Entwicklungsvorsprung vor den übrigen Lebewesen auf diesem Planeten, durch die Möglichkeit vom Baum der Erkenntnis zu essen und weist ihn durch das zuvor ausgesprochene Verbot bereits in die Unterscheidung von Gut und Böse ein. Wenn ein Leben jenseits von Gut und Böse - in einer Unschuld also, die von dieser Unterscheidung noch nichts weiß - , wenn ein solches Leben also paradiesisch gewesen sein sollte, dann hat der Mensch seine paradiesische Unschuld nicht erst verloren, als er vom Baume aß, sondern seit es ihm verboten wurde. Indem Gott dem Menschen freistellte, das Verbot zu akzeptieren oder zu übertreten, hat er ihm das Geschenk der Freiheit gemacht. Diese Freiheit schließt jedoch nicht ein, dass ihm Zukommende auch zu erkennen. Gott hat den Menschen nicht einfach programmiert, sondern hatte seinem Sein eine Offenheit hinzugefügt – er hatte es um die Dimension des Sollens erweitert. Mit einem Schlag war die Wirklichkeit für den Menschen geräumiger: von nun an gab es das Sein und das Sollen. Im Paradies begannen das Abenteuer der Freiheit und die Karriere des freien Bewusstseins. Vollkommene Freiheit ist die Freiheit in der das Leben gelingt. So aber verhält es sich beim Menschen nicht – seine Freiheit ist nur eine Chance, keine Garantie des Gelingens. Das Leben kann aus Freiheit misslingen. Es steht jedem frei, etwas aus dem zu machen, wozu man gemacht worden ist.

Noch etwas können wir aus diesen Mythen lernen, seit dem Verbot vom Baume der Erkenntnis zu essen, steht der Mensch unter dem Gesetz. Das Gesetz jedoch verlockt zur Übertretung. Es verlockt zur Überhebung – selbst über Gott und damit das Verlangen selbst wie Gott zu sein.

Der Mensch also hat sich in seiner Überhebung über Gott gestellt und damit selbst Gott von jeglicher Verantwortung für alles Böse in der Welt freigesprochen. In den ägyptischen Überlieferungen steht dazu: Das Herz des Menschen, also sein freier Wille, ist es das das Böse in die Welt bringt, … - aber Gott wird zu gegebener Zeit dagegen vorgehen. Gewaltig zeigt er sich in Machterweisen in der Evolution und in den Naturereignissen. Hoch zeigt er sich an Gnade, der sich um den kümmert, der ihn ehrt. Er blickt auf die Menschen und alles Leben, keiner ist da den er nicht kennt und er hört auf Millionen von ihnen. Doch niemand sollte vergessen, der Mensch ist ein in Illusionen befangenes Tier, welches vor dem Bild, welches es von sich selbst hat zu fliehen versucht.


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá David« (07.02.2015, 20:55)
#37

Dennis

Biere,Deutschland

Guten Morgen allerseits

Zitat: "...seit dem Verbot vom Baume der Erkenntnis zu essen, steht der Mensch unter dem Gesetz. Das Gesetz jedoch verlockt zur Übertretung. Es verlockt zur Überhebung – selbst über Gott und damit das Verlangen selbst wie Gott zu sein."

Man könnte jetzt den Urschleim der Geschichte hervor holen und alles von vorne wieder durchkauen, aber wir sind nun mal im Hier und Jetzt.
Im Kosmischen existiert die Gedankenwelt der Menschen nicht wirklich und alles was wir uns zusammendichten entspringt unserer eigenen Fantasie.

Ich für meinen Teil brauche aber diese Übertretung. Ich muss mich auf die Stufe Gottes stellen, schon allein darum , das ich den selben Überblick erhaschen will, den auch Gott hat. Warum? Um mir ein Bild machen zu können, was passiert, wenn ich Gott spielen kann. Wenn ich mich nur an Verbote und Gesetze halte, kann ich nichts auseinandernehmen und lernen. Natürlich haut man sich dann auch ab und an mal mit denHammerauf den Daumen...aber hey...ich bin Handwerker.

Wenn Gott nach Verboten gehandelt hätte, wären wir nicht hier.

Zitat: "Der Mensch also hat sich in seiner Überhebung über Gott gestellt und damit selbst Gott von jeglicher Verantwortung für alles Böse in der Welt freigesprochen."

Das Böse in der Welt? Was ist das Böse der Welt? Ein Mord oder ein nicht bezahlter Strafzettel? In welchen Augen ist etwas Böses?

In meinen Augen handele ich nach Gerechtigkeit. Aber sind nicht auch Gedanken an Gott gebunden?
Es gibt im Leben diese rote Linie, die man nicht überschreiten und die eigene Selbstverantwortung greifen sollte. Überschreitet man diese, schafft man es selten zurück. Hier "muss" die Liebe zum Leben greifen. Die Liebe zur Suche nach Gott. Der letzte Schritt eines "bösen Aktes" kann nur durch Eigenverantwortung zurück gehalten werden.
Gott stellt lediglich jedem vor die Wahl. Nicht, das Verbot zu überteten...sondern das Verbot zu erkennen.

Erkenne ich dann dieses Verbot, weiß ich auch damit umzugehen und kann es besser erklären, mir und anderen. Hierzu ist aber eine Offenheit notwendig, die jegliche Scham aus den Weg schaffen muss, jegliche Angst zur Übertretung der Verbote, die der Mensch als Verbote ansieht.

Aber...alles im Kopf. Alles in Gedanken und Traumwelt, um sich aber auch alles nur erdenkliche ausdenken und ausleben zu können...ohne dabei den anderen zu schädigen.


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Dennis« (26.03.2019, 22:42)
#38
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Frá David ist der Text, Zitat:

 

"In den ägyptischen Überlieferungen steht dazu: Das Herz des Menschen, also sein freier Wille, ist es das das Böse in die Welt bringt, … - aber Gott wird zu gegebener Zeit dagegen vorgehen. Gewaltig zeigt er sich in Machterweisen in der Evolution und in den Naturereignissen. Hoch zeigt er sich an Gnade, der sich um den kümmert, der ihn ehrt. Er blickt auf die Menschen und alles Leben, keiner ist da den er nicht kennt und er hört auf Millionen von ihnen. Doch niemand sollte vergessen, der Mensch ist ein in Illusionen befangenes Tier, welches vor dem Bild, welches es von sich selbst hat zu fliehen versucht."

 

Wortwörtlich wiedergegeben oder ist er eine Zusammenfassung ägyptischer Vorstellungen?

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!

 

#39

Frá Pierre

Québec,Kanada

Es ist eine in moderne Worte gefasste Übersetzung eines Originaltextes aus dem Tempel von Hermupolis. Aber solche Fragen gehören nicht zum Thema und sind wie immer nur störend für die Erfassung des Themenverlaufes!

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