#1

hermann

Dresden,Deutschland

Wie oder als was sehen die Templer Gott?

Hallo, ich hoffe dieses Thema ist noch nicht aufgegriffen worden. Wenn doch, dann muß ich mich entschuldigen. Aber ich bin neu in diesem Forum. Dieses Thema interessiert mich aber mein Leben lang schon brennend. Was ist Gott? Ich habe mich mein Leben lang mit den Religionen der Menschheit, mit Schamanismus und allen möglichen Glaubensarten befaßt, auf der Suche nach einer Antwort. die verschiedenen Religionen sprechen von einem Schöpfergott, mehreren anderen Göttern. Die Juden haben ihren speziellen Gott Jahwe, der das alte Testament bestimmt, der aber ins neue Testament übernommen wurde, also unser Gott, der der Christen sein soll. Wie geht das, wenn er doch nur für die Juden da sein soll. Die Biebel spricht aber auch von andern Göttern? Ganz speziell habe ich mich mit den Schamanen Amerikas befaßt, mit den Tolteken speziell. Sie sagen, daß es eine unbeschreibliche schöpfende Kraft im Universum giebt, die alles dort draußen durchdringt, und auch uns durchdringt. Sie nennen sie, die Emanation des Adlers, bildlich gesprochen. sie schaft alles. Welchen Namen wir dieser kraft geben, ob wir Gott sagen, oder Allah oder etwas anderes - ich glaube wir meinen im Grunde alle das selbe. Sie ist wesenslos und unbeschreiblich. Leider haben die meisten Menschen den Faden zu dieser Kraft-zu Gott,verloren. Deshalb befindet sich die Menschheit zur Zeit auf dieser Stufe. Wir können nicht mehr mit Gott kommunizieren-ihn erreichen. Früher hatten einige in Praktiken bewanderte Menschen, heute giebt noch einige wenige, die Möglichkeit sich Gott zu nähern. Vieles ist in Vergessenheit geraten. Sicherlich giebt es unter den Templern, noch einen kreis der dieses Praktiken kennt und sie nutzen kann. Dieses stelle ich zur Diskussion.

Viele Grüße, Hermann.aeg.schulterzucken.gif

#2

- admin -

Sydney,Australien

Alte Völker sind der Realität Gottes oft näher als moderne Kulturen. Auch sind diese eher bereit ihre eigene Unzulänglichkeit und Bedeutungslosigkeit im kosmischen Geschehen wahrzunehmen und zu akzeptieren. Inwieweit diesen aber die wirkliche Erkenntnis des "Göttlichen" ermöglicht wurde mag dahingestellt sein. Nicht vergessen sollte man bei derartigen Vergleichen und Gegenüberstellungen wie beim Fragenden, dass zwischen dem Beginn der Aufzeichnungen über die Altägyptische Götterwelt und den Erzählungen der Tolteken mehr als 7.000 Jahre liegen. Selbst zwischen dem Beginn der Aufzeichnungen der jüdischen Glaubensvorstellungen und dem der alten Ägypter liegen immer noch 5.000 Jahre. Um hier Zusammenhänge und Wege wirklich erfassen zu können,  die letztlich den Glaubensvorstellungen des Tempels  zugrunde liegen ist dem Fragesteller eine umfassende Auseinandersetzung mit den Thementhreads im Themenbereich Spiritualität - Templerwege zu empfehlen und dann erneut über die Fragestellung nachzudenken. Gott ist nicht wesenslos – er ist ungeborene absolute Persönlichkeit, das vollständige Ganze, die absolute Wahrheit, aus der alle Schöpfung hervorgegangen ist und die höchste Intelligenz hinter allen Schöpfungen. Er allein ist es der alle Energie „kontrolliert und beaufsichtigt“, die die gesamte Materie bildet. ER ist bereits vor der Schöpfung aller materiellen Universen und entstand allein durch sich selbst und aus sich selbst.

Frá Christine v. Boch

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#3

hermann

Dresden,Deutschland

Ich habe mich warscheinlich etwas falsch ausgedrückt. Mit wesenslos meinte ich eher, daß er keine physische Gestalt hat wie viele es sich vorstellen. Also nicht wie ein Mensch aussehend,alt mit weißen Bart. Ihrer Beschreibung kann ich völlig zustimmen. Der Meinung bin ich auch. Was ich mit den Tolteken meine, ist nicht das Volk der Tolteken, sondern eine spezielle Kriegerformation der Schamanen, die schon sehr lange vor dem Volk der Tolteken da war, und auch heute noch wirkt. Sie haben gewisse Praktiken und Rituale vollzogen in jahrzehntelangen Übungen um sich der Schöpfung zu nähern. Auch sie mußten auserwählt sein, konnten sich selber nicht dazubestimmen. Vieles davon habe ich u.a. aus den Büchern von Carlos Castaneda gelesen, der jahrzehntelang in den Bergen Mexicos als Schamane ausgebildet wurde, und später am Ende ein Wissender geworden ist. Er konnte sein Bewußtsein lösen und kontrollieren und sich dem Unfaßbaren dem Nichtbeschreibbaren, der Schöpfung nähern. Jedenfalls soll es diesen Schamanenkult auch schon einige 1000 Jahre vor Christigeburt gegeben haben.

Hermann.

Zitat von: hermann

Carlos Castaneda

 

aegy.veryschocked.gif Dachte, der ist längst als Betrüger entlarvt?

#5

hermann

Dresden,Deutschland

Hallo Andreas,

ob er ein Betrüger ist, ist noch nicht geklärt. Wenn man davon ausgeht, daß der Menschliche Körper auf jeden Fall sterben muß, zur Erde zurückkehren muß, hat das alles also nichts mit Betrug zu tun. Daß er aber sein Bewußtsein-seine Seele auf eine andere Bewußtseinsebene gebracht hat also in eine andere Welt, daß ist die Frage die sich stellt. Ist er ein wirklicher Schamane und hat seinen Weg vom Krieger zum Wissenden beendet? Ich weiß es nicht.

Hermann.

#6

- admin -

Sydney,Australien

Hier müssen wir die Anmerkung von Andreas leider bestätigen. Castaneda könnte man zwar durchaus als "Suchenden" bezeichnen oder zur Gruppe der wirklich Suchenden zählen, er war jedoch weder ein ausgebildeter Schamane, noch ist es ihm gelungen die Stufe des Wissenden zu erreichen. Ohne Zweifel hat er frühen Kontakt zu Templern genutzt  seinen eigenen Weg zu entwickeln und diesen als schamanische Wirklichkeit und Wahrheit zu übermitteln. Der Satz: "Der Mensch und die Welt, die ihn umgibt, sind ein unergründliches Geheimnis, und nur wer den „Weg des Herzens“ geht und immer seinem Herzen folgt, kann den „Weg des Kriegers“ beschreiten, sein Bewusstsein erweitern und seine Lebensenergie effektiver nutzen", hat ägyptische Wurzeln und ist offensichtlich einem ganz bestimmten Text aus den Harfnerliedern entlehnt. Das Jenseits hat er nie gesehen - das ist gewiss.

Frá Ines de Laurière

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#7

hermann

Dresden,Deutschland

Kann nur ein Wissender das Jenseits sehen, oder auch ein anderer Mensch? Werde ich es sehen wenn ich tot bin? Was ist das Jenseits?

#8

- admin -

Sydney,Australien

Dieser Themenbereich wurde an anderer Stelle schon aufgegriffen und wir wissen hier im Moment nicht wirklich wie wir diesen Bereich weiterführen sollen. Daher zunächst noch einmal folgendes: Das Jenseits ist annähernd vergleichbar den Vorstellungen eines Paradieses in anderen Religionsvorstellungen. Nur sollte man sich davon lösen, dort eine Spiegelwelt oder ähnliches vorzufinden, in der man alle Freunde, Verwandten und Bekannten wiederzutreffen pflegt. Mitnichten kann man darauf hoffen selbst den oder die Liebsten jemals wieder von Angesicht zu Angesicht sehen zu können. Auf der anderen Seite kann jedem, der sich den Zugang zum Jenseits erworben hat durchaus alles offen stehen, was er an Jenseitsvorstellungen vorzufinden hofft. Tatsächlich ist dieses Jenseits eine Welt der „Erwählten“, wie es auch andere Religionen durchaus vertreten und propagieren. Die ägyptische Vorstellungswelt des Totengerichts unter dem Vorsitz von Djehuti mag hier symbolisch die Hürden aufzeigen, welche von dem Einzelnen vor dem Eintritt zu überwinden sind – nur sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich jeder seine eigenen Hürden im Laufe seines Lebens selbst aufbaut und mit großem Schrecken haben die Meisten erfahren müssen, dass selbst die besten Tricks und Zauberformeln nicht ausreichten  diese selbst errichteten Hindernisse zu überwinden, weil sie alle ihre Energie darauf verschwendeten eine unüberwindbare Mauer zu errichten.  

Doch völlig falsch sind auch Vorstellungen hier Gott persönlich anzutreffen und in seinem Angesichte zu leben. Da alle Materie und alles Sein durch Gott und in Gott sind, ist er überall zu finden und nicht auf einen Raum, einen Ort oder eine Zeit zu begrenzen. Die Gestalt Gottes zu erkennen und zu sehen ist nur dem Wissenden, dem Gottgeweihten möglich, der der Absoluten Wahrheit dient, sein Leben, sein eigenes Sein, seine gesamte Intelligenz auf den Einen ausgerichtet hat. Derjenige, der seinen Dienst nur unvollkommen und nicht frei von fremden Einflüssen zu verrichten vermag, der kann Gott schwerlich jemals sehen. Der EINE der weder Anfang noch Ende hat, der alles durchdringt und alles gleich behandelt, ist für normale Menschen unbegreiflich und nur deshalb versuchten Religionen ihn in menschliche, gewollt schwache Formen und Gestalten zu zwingen, die der jeweiligen historischen Vorstellungswelt angepasst wurden. Natürlich ist es für Menschen verwirrend einen Gott zu denken, der praktisch „die Seele“ des Universums ist, der ungeboren, unerschaffen, aus eigenem Willen entstanden und doch in allem und für alles tätig ist, Dieses alles zu erfassen bedarf einer gründlichen Schulung und erfordert einen selbstlosen, nicht auf Materielles ausgerichteten Dienst, der die menschliche Stufe der Unwissenheit überwindet.

Und doch gibt es Ausnahmen – es gibt Menschen, die auf die eine oder andere mehr oder weniger seltsame oder wunderliche Art und Weise den Weg der Wahrheit berühren und diesen Pfad immer weiter beschreiten, die nach dem materiellen Ableben im Jenseits Aufnahme finden; selbst solche, die dem Pfad nur wenige Tage folgten.  

Frá Francesco Lombardo

Komtur des Tempels

 

Wir bitten nochmals darum Thementhreads wirklich thematisch getrennt zu halten. Bereits jetzt ist die Übersicht kaum noch gewährleistet.


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (27.02.2012, 13:12)
#9

Lobo1

Truttikon,Schweiz

aeg.top.gif Wunderbar - diese Erleuchtung einer so grossen, nichtzuumschreibenden Kraft aus dem universellen Lebensquell! Freue mich auf die weiteren Erfahrungen dieses Fundus! Gott offenbart sich, wo er will, wann er will und wie er will! Dies sei uns allen bewusst! Und suchet das Himmelreich nicht irgenwo - sondern in Euch, hat ER uns doch zu allen Zeiten mitgeteilt.
 

Er allein ist es der alle Energie „kontrolliert und beaufsichtigt“, die die gesamte Materie bildet. ER ist bereits vor der Schöpfung aller materiellen Universen und entstand allein durch sich selbst und aus sich selbst.

Frá Christine v. Boch

Ritter des Tempels

#10
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Unbekannt

Gelöscht

Ich habe es versäumt dem Tempel für die Ausführungen zum Thema Gott und Jenseits herzlich zu danken. Aber ein Satz hat mich ein wenig erschüttert, Zitat:



"Nur sollte man sich davon lösen, dort eine Spiegelwelt oder ähnliches vorzufinden, in der man alle Freunde, Verwandten und Bekannten wiederzutreffen pflegt. Mitnichten kann man darauf hoffen selbst den oder die Liebsten jemals wieder von Angesicht zu Angesicht sehen zu können."



Ich glaube fast jeder würde gerne seine liebenverstorbenen "wiedersehen". Doch auch hier gilt das Leben ist kein Wunschkonzert. Man neigt oft dazu eine vereinfachte Weise der Dinge in diese Angelegenheiten zu projezieren. Wichtig ist und das muss betont werden: Der Tod ist nicht das Ende. Letztlich zählt nur das und es ist Hoffnung genug.
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