#21

Dennis

Biere,Deutschland

@Jamie... ich denke, das man hier auf "Krankheiten" achten muss wenn man nachforscht. Die Pest zum Beispiel.  oder aber eventuell auf Natur Katastrophen. nur denke ich nicht, das du wirklich gute Informationen bekommen wirst. ausserhalb.

#22

- admin -

Sydney,Australien

Zitat von: SOL demiurg

@Jamie... ich denke, das man hier auf "Krankheiten" achten muss wenn man nachforscht. Die Pest zum Beispiel.  oder aber eventuell auf Natur Katastrophen. nur denke ich nicht, das du wirklich gute Informationen bekommen wirst. ausserhalb.

Jamie zeigt sich mit den Informationen welcher er bisher genießen konnte bereits bei weitem überfordert. Und genau hier setzen unsere Überlegungen ein, ob es überhaupt opportun sein könnte weitere Informationen - auch in einem umfassenderen Schriftwerk - zur Verfügung zu stellen. Wahrheit ist nur dann wirklich von nutzen, wenn diese auch erfasst und aufgenommen werden kann – hier sollte der Ansatz wie folgt nicht außer Acht gelassen werden:

Aktuelle Wahrheitsinterpretationen aus der Philosophie postulieren, dass man bei jedem Kriterium entweder auch die Möglichkeit von Irrtümern bzw. Täuschungen einräumen muss, oder aber die Kriterien sich ebenso wenig eindeutig feststellen lassen, wie dies auf den Begriff der Wahrheit selbst zutrifft. Wir treffen nie auf objektive Wahrheit, sondern nur auf eine durch das menschliche Bewusstsein gefilterte.

Was aber, wenn dieses den gebotenen Darlegungen und Darstellungen nicht folgen könnte?

Was wenn selbst absolute Wahrheitskriterien nicht erfasst, sondern grundsätzlich der üblichen Kritik für Wahrheit unterworfen werden - wer ist denn noch in der Lage wirklich solche Kriterien als Kennzeichen von wahren "Aussagen" zu verstehen.

 

Frá Pierre Lambert de Guise

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (19.12.2014, 14:15)
#23

Dennis

Biere,Deutschland

Euer Ansatz ist gut und bestärkt das Denken.
Ob es dem Zweck dienlich ist? Also ich würde gern weiterhin Wissen bekommen.

Mein angesprochener "Streit" mit einer Firma neigt sich dem Ende. Wenn dieser abgeschlossen ist würde ich ihn gern einem Templer aufzeigen. Mich interessiert dessen Meinung darüber. Dort ging es um Wahrheiten. Und genau um die Thematik die hier "im Ansatz" angesprochen wird.

Danke

#24

Frá David

Tel Aviv,Israel

Gerade die Zeit um die christliche Weihnacht und den Jahreswechsel bringt an den Tempel erhöhtes Aufkommen an Anfragen über „den Schöpfungsmythos“. Viele abrahamitisch orientierte Gläubige sehen in den Mythen „ihrer Schriften“ die Mutter aller Schöpfungsmythen, welche nur richtig ausgelegt werden müsse. Ihre Aussage sei grundsätzlich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen konform und bedürfe nur einer angemessenen Deutung auf der Grundlage einer modernen Bildung. Der Tempel nutzt solche, mehr aggressiv und besserwisserisch vorgetragenen Behauptungen grundsätzlich um darauf hinzuweisen, dass Schöpfungsmythen aus der biblischen Vorzeit mehr im Umlauf sind, als man in einem Buch sinnvoll zusammentragen könnte, wobei viele dieser bereits untergegangenen oder vergessenen Mythen einen deutlich höheren Anspruch an wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit aufweisen, als jede der in Nachfolge der Thora von Menschen ersonnenen literarischen Werke.

Die ägyptische Theologie entwickelte im Laufe ihrer Geschichte an den diversen Tempelzentren teilweise deutlich voneinander abgegrenzte Schöpfungsmythen. Die Ägypter konnten sich aber immer durchaus bewusst sein, in einer Zeit zu leben, welche auf das Erbe und das Bewusstsein einer immensen Vergangenheit zurückgreifen konnte. Wer sich mit den Archiven auseinandersetzt, der greift auf ein Reservoir erstaunenswerter Monumente der Vergangenheit zurück, welche nicht allein in den architektonischen Zeugen der Geschichte, wie Pyramiden, Mastabas, Sphingen, Obelisken und Stelen zu finden sind, sondern auch in tausendfach überlieferten literarischen Werken, in Listen, Inschriften und Bildern. Es finden sich so durchaus Hinweise auf religiöse Veränderungen und Neuordnungen, welche dynastisch oder durch Fremdbeeinflussung ausgelöst wurden. Selbst die geschichtlich gewachsenen religiösen Unterscheidungen in den einzelnen Gauen und in den „beiden“ Ländern, brachten es mit sich, dass neben der Vielzahl an Gottheiten auch eine Vielzahl an Schöpfungsmythen den Einzug in die Tempel und somit in die verschiedenen Verehrungswege fanden. Häufig wurde in der Vergangenheit die Fehlannahme theorisiert, dass der älteste ägyptische Schöpfungsmythos im Zusammenhang mit der Entstehung der dynastischen Herrschaft stehe und somit aus Memphis stammen müsse. Memphis war der Ort der Begründung des pharaonischen Königtums, seine mythische und politische Bedeutung als Urhügel, also Ur-Ort der Schöpfung, der als erstes aus den Urwassern auftauchte, durchdringen die Überlieferungen und Texte.

Um Thema und Anliegen des Textes verstehen zu können, muss man die Eigentümlichkeiten der ägyptischen Schöpfungsidee berücksichtigen, wie diese in der dynastischen Zeit aus politischen Gründen geformt wurde. Schon die älteste Schöpfungslehre, die Lehre von Heliopolis, welche auf der Grundlage der Lehren des Priesterkönigtums von Ach-Bit aufgebaut ist, veranschaulicht wie der Schöpfergott ATUM – der EINE der ALLES ist – sich zugleich in die Welt entfaltet und die Welt erschafft, und zugleich lässt sie dazu parallel, zu diesem komplementär gedachten, zugleich transitiven und intransitiven Prozess, die Herrschaft entstehen und von einer Göttergeneration auf die andere übergehen, bis schließlich in der fünften Generation Horus die Herrschaft erbt, der sich als Gott des geschichtlichen Königtums in jedem regierenden Pharao verkörpert. Hier zeigt sich exemplarisch, dass die ägyptische Kosmogonie immer zugleich Kratogonie ist – sie sucht die Entstehung der Welt mit einem Bericht über die Entstehung der Herrschaft zu verbinden, indem die ersten Schöpfungsschritte in hierarchisch strukturiertem Auftritt, bildhaft dargestellt werden.

Wer sich mit der Lehre vom Memphis anfreunden möchte, der sollte nicht aus den Augen verlieren, dass diese die Lehre von Heliopolis zugrunde legt und faktisch überbieten will. Man muss hier immer die Entstehungszeit des jeweiligen Textes suchen, um diesen Rangstreit zwischen Heliopolis und Memphis zu verstehen. Die Lehre von Heliopolis hat immer, von Anbeginn des Reiches und völlig unabhängig von der Frage eines historisch-politischen Bezuges in Ägypten, die Rolle der „Großen Tradition“, d.h. einer interregional, gesamtägyptisch maßgeblichen Kosmo-Kratogonie gespielt – selbst noch in den theologischen Systemen der griechisch-römischen Tempel. Jede Lehre, jede lokale Kosmogonie musste sich an diese klassische und allgemein gültige Lehre anschließen. Die Spannung zwischen der „großen Tradition“ von Heliopolis, die immer allgemein-ägyptisch war, und den verschiedenen „kleinen“ Traditionen der einzelnen religiösen Zentren wie Theben, Luxor, Memphis, Hermupolis, Elephantine, Esna, Edfu, Sais usw. bestimmte die gesamte ägyptische Religionsgeschichte.


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (08.01.2015, 17:09)

Ich habe die Diskussion um "Glücksmacher" herum gelöscht, wegen Belanglosigkeit und Verdacht auf Text Dropping, also Spam. Falls jemand seinen gelöschten Text wünscht, ich habe einen Backup gemacht.

 

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