#1
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Gerne würde ich erfahren, in welcher Form der Schöpfungsmythos des ATUM im Buch der Weisheit des Thot geschrieben ist.
Obwohl die Bezeichnung Mythos ja genau genommen im Bezug zu dieser wahren Schilderung nicht angemessen ist. In anderen Mythen (jüdisch, heidnisch) wird oft von "aussen" Berichtet, Beispiel "Er, Gott schuf".
Es erweckt den Anschein eines Beobachters, der wie gesagt von aussen zusieht und berichtet.
Nun würde ich gerne Wissen ob dies bei Thot auch so ist. Da er der Gefährte Gottes ist und ihn kennt müsste er doch eine innere-sowie auch ÄUSSERE Beschreibung der Schöpfung darlegen?
Eine distanzierte Schilderung wie die Mythen in den abrahamitischen Religionen kann ich mir nicht vorstellen. Allein die knappheit erweckte bei mir schon damals Zweifel am Wahrheitsgehalt.

z.B. derart: Die Zeit entstand also mit dem Himmel, damit, sollte je eine Auflösung stattfinden, sie, als zugleich erzeugt, zugleich aufgelöst würden, und nach dem Vorbilde der ewigen Natur, dass jene ihm so ähnlich wie möglich sei; denn das Vorbild ist die ganze Ewigkeit hindurch seiend, der Himmel hingegen fortwährend zu aller Zeit geworden, seiend und seiend werdend.

Du kannst es nicht lassen, aber bedenke wir sind der Ewigkeit gewachsen, da der Zeit nicht verpflichtet!roll


Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]

#3
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Frá Ramon, hab vielen Dank für diesen Einblick. Jetzt habe ich eine Vorstellung in welcher Form der/die Texte verfasst wurden. Das gibt mir eine gefühlte Nähe zum Ganzen.
Und die Bestätigung erfreut mich auch sehr: Der Text ist nicht aus der "Distanz" geschrieben. Nicht knapp oder (was ich bei diesem nicht annahm)oberflächlich gehalten. Man vergleiche schon die Poesieform welche aufzeigt/beschreibt-da hingegen die knappe, unschöne Beschreibung der sechs Schöpfungstage in der Bibel oder der Mythos mit dem Baum des Lebens. Mir ist bewusst, wie unsinnig es anmuten mag wenn ich diese Texte mit denen eines jüdischen Windgottes vergleiche. Die qualitativen Unterschiede, gefühlt wie objektiv erkannt sind derart extrem, dass man sie aber erwähnen muss.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Jamie« (23.02.2011, 16:31)

Vergiss bei deiner Begeisterung nie, dass diese Texte zig-fach übersetzt wurden und letztlich der Originalwortlaut in der ursprünglich zugrundliegenden Sprache doch anders war!


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).

#5
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Dennoch Frá Reza-Cyrus, ist darin ein deutlicher Qualitätsunterschied bemerkbar.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Jamie« (23.02.2011, 16:31)
#6
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Das Zitat:


"Die Zeit entstand also mit dem Himmel, damit, sollte je eine Auflösung stattfinden, sie, als zugleich erzeugt, zugleich aufgelöst würden, und nach dem Vorbilde der ewigen Natur, dass jene ihm so ähnlich wie möglich sei; denn das Vorbild ist die ganze Ewigkeit hindurch seiend, der Himmel hingegen fortwährend zu aller Zeit geworden, seiend und seiend werdend."




Findet sich in Platons Schriften.
Ist das Zitat dennoch auch im Buch der Weisheit des Thot geschrieben?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Jamie« (23.02.2011, 16:34)

Wenn du Platon aufmerksam liest, wirst du Ägypten finden. Nichts was Platon als ideale Vorstellung von Staat und Gesellschaft entwarf, kam aus seinen eigenen Ideen. Er rezitierte Texte aus Ägypten - Texte, die er in Sais von einem Priester vermittelt bekam. Lies die Politeia und du erkennst die Staatsform des alten Ägypten. Lies seine Ausführungen über Atlantis und du findest Ägypten.


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).

#8
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Am besten stelle ich meine Frage, die ich per EMail schreiben wollte hier.
Frá Reza-Cyrus erklärte:

"Wenn du Platon aufmerksam liest, wirst du Ägypten finden. Nichts was Platon als ideale Vorstellung von Staat und Gesellschaft entwarf, kam aus seinen eigenen Ideen. Er rezitierte Texte aus Ägypten - Texte, die er in Sais von einem Priester vermittelt bekam."

Aber inwiefern sind diese Texte Originalgetreu? An anderer Stelle wurde mehrfach seitens des Tempels gewarnt, da die griechischen Schriften von der Beeinflussung der eigenen Kultur und Anschauung die Ursprünglichen Texte verfälscht wurden.
Die Idee mit dem idealen Staat, dass dieser der Ma at entspricht, das wusste ich (dank euch). Auch dass Platon sein Wissen aus Ägypten erhielt. Gibt es Schriften von Platon die 1:1 die Originaltexte von Thot wiedergeben?
#9

Frá David

Tel Aviv,Israel

Das ist einfach beantwortet: "Nein"!

Viele Texte, die Platon verwendet, haben einen direkten Bezug - was er übrigens auch nicht versucht zu verdecken und klar ausspricht - auf Informationen und Texte, die er selbst bei seinem Aufenthalt in Ägypten und vorher auch über Vermittler, in und aus ägyptischen Tempeln erhielt. Teilweise rezitierte er direkt aus ins Demotische übersetzten Vorlagen.  Altägyptische Texte kann man weder eins zu eins ins Griechische übersetzen, noch dies dann in moderne Sprachen direkt übernehmen. Es bedarf einer langen Übung und Ausbildung, Sprachgebrauch und Zusammenhänge zu erkennen und sinngemäß zu übersetzen.

 


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá David« (27.10.2010, 20:04)
#10
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Nun verstehe ich die Verbindung. Zuvor war immer eine Unsicherheit, inwiefern der Zusammenhang besteht.
Bin froh, dass die Gewissheit und Erkenntnis nun Oberhand gewannen. Ohne die hintergründigen Informationen von Frá David wäre dies sicherlich kaum möglich gewesen. Im Internet gibts zuviele Halbwahrheiten und Widersprüche-da wende ich mich am liebsten an diejenigen die Wissen wovon sie reden.
Erneut wurden meine Notizen ergänzt, meine Fragen diesbezüglich alle beantwortet.
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