#11

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Sydney,Australien

Die Menschen werden in den alten Schriften eindeutig „der Herde“ Gottes zugeordnet, also allem Vieh welches die Erdoberfläche bewohnt. Der Zauberer Djedi zählt die Menschen in einer Rede mit Cheops zu dem „erhabenen Kleinvieh“ des Herrn. Die Weisheitslehre macht keinerlei Unterschied zwischen Menschen und anderen höheren Tieren und verbietet eindeutig das Misshandeln jeglichen Tieres, sei es durch schlagen oder schlimmeres. Es heißt hier eindeutig: „komme ihnen nicht zu nahe!“ Ein Vieh ist dem nächsten nicht nur verwandt, sondern gleich. Hier wird eine ordnende Hand als erforderlich erachtet, welche wegen des Nicht-Eingriffs-Gebotes des EINEN in der Gestalt des Königs personifiziert wird.  Erst in späteren Zeiten wurden die Schriften umgedeutet und der Mensch an die Spitze der Schöpfung gelobt. Dies widerspricht jedoch den Lehren.

Andreas Worte kommen der Wahrheit hier sehr nahe! Danke.

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

Im Westcar-Papyrus (mitte 3. Jt). wird der Mensch übrigens als "vornehmes Vieh" bezeichnet. 

Frá Sumedha, deine Brüder haben mir die Welt hinreichend erklärt, dass ich diese Dinge verstanden habe.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (28.10.2013, 22:17)
#13

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Sydney,Australien

Vorsicht mit solchen Übersetzungen. Westcar ist aus der 1. Zwischenzeit, also eine späte Aufzeichnung der Erzählungen um Cheops. Der Wortlaut der Stelle ist "erhabenes Kleinvieh."

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

Okay. Spätes 3. Jt.

Erhabenes Kleinvieh? Das ist ja noch despektierlicher. Hat Dedi den Menschen beleidigen wollen? 

 

 Edit: Biologisch gesehen ist die Beschreibung eigenlich gar nicht so schlecht. 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (28.10.2013, 22:55)
#15
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Vielen Dank für die Erklärung Frá Sumedha. Hm...ich war mir nicht sicher, darum fand ich es besser nachzufragen.
Als Mensch neigt man dazu sich getrennt vom tierischen zu sehen, auch wenn man es eigentlich besser wissen sollte.
#16

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Keineswegs Andreas, Dedi rettete mit diesem Einwand einem Menschen vorerst das Leben - er nahm eine Gans statt einem Menschen um einen Zaubertrick vorzuführen bei dem der Zauberer den Kopf abtrennt und wieder anfügt. Aber genau dieser  - hier in einer Erzählung festgehaltene Satz wurde selbst in Ägypten in der Zeit des Neuen Reiches zum Anlass der Annahme der Mensch könnte etwas besseres, höheres sein, als die übrigen Tiere aus der Herde des Schöpfers. Schon in der Armana-Zeit gipfelte das in einer völligen Überhebung, dass Gott alles auf Erden und selbst den Kosmos, nur erschaffen hätte, zum Nutzen des Menschen.Was andere Religionen aus dieser Selbstüberhebung machten, dürfte sich insbesondere im "Neuen Testament" und dem "Koran" in erschreckenden und zugleich naiv lächerlich anmutenden Fehlannahmen herauslesen lassen. Selbst bestimmte "Größen" der Ägyptologie unterlagen dem Missverständnis, dass Dedi den Menschen hier hervorhob - sie alle verkannten, dass Dedi weder ein Schaf, noch eine Ziege, eine Kuh oder sonstiges Herdenvieh genommen hätte - diese alle unterlagen dem Gebot des Schutzes der Ma´at und kein Priester hätte es gewagt ein Tier der Herden zum Vergnügen der Allgemeinheit auch nur zu verletzen.

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels

 

 


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#17
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Aber woher hatte Dedi diesen Zaubertrick? Und war er wirklich in der Lage, ein geköpftes Lebewesen wieder zusammenzufügen?
#18

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Von solchen Zaubertricks berichten sogar noch die "Großen Griechen" die Ägypten besuchten und in Sais nach dem Ursprung des Wissens suchten. Die durchaus hochgebildete Priesterschaft aus den dortigen Tempeln verwies alle Fragenden nach der großen Weisheit der Ägypter an den Tempel von Heliopolis. Dort läge der Ursprung allen Wissens und die Quelle der Weisheit - nur dort kenne man die Zauberkünste des großen Meisters, welche einem die Fähigkeit verleihen konnten selbst Tode zum Leben zu erwecken. In wie weit solches wirklich zutraf, lag wohl in den Fähigkeiten der Priesterschaft gegründet. Aber auch Jeshua bin Joussef wurde in solchen Weisheiten in Ägypten initiiert. 

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels 


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

Eigentlich läßt sich die Frage Jamies aus den Ausführungen von Frà Sumedha leicht beantworten.

 Dedi rettete mit diesem Einwand einem Menschen vorerst das Leben 

Und Dedi hatte "nur" eine Gans genommen. Ergo hat die Gans den Trick leider nicht überlebt, genau so wenig wie der Gefangene überlebt hätte. Dedi hatte wohl irgendwo eine Ersatz-Gans. 

Aber danke für die Ausführungen. Ein Zaubertrick, der die Welt veränderte. Confused


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (29.10.2013, 19:56)
#20

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Sydney,Australien

Wir gehen davon aus, dass Dedi nicht wirklich in der Lage war diesen "Trick" erfolgreich auszuführen. Beleuchtet man den Hintergrund warum Cheops diesen Priester überhaupt zu sich vorließ, dann erscheint dessen Ausbildung als Arzt eher gewisse Bedenken auszulösen geeignet.

 

Frá Sumedha Gupta

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

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