Wegen der Brisanz des Inhaltes beantworten wir dieses mal zuerst. Offensichtlich hat Jamie immer noch nicht ganz erfasst, dass wir keine Hermetiker sind und somit hermetische Text nur insofern einen Sinn für uns ergeben, wie sie Reste oder Fragmente der ursprünglichen Texte der Schriften des Djehuti enthalten. Wer den Inhalt des Links genau liest, wird sowohl die Zeit der griechisch- römischen Besatzung ausmachen, als auch den deutlichen Bezug auf den dreifachen Meister Hermes.
Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]
Jamie, die Verfasser dieser Texte waren Hermetiker, von den auch nicht einer die Originaltexte jemals gesehen oder davon gehört hätte.
Die Griechen erkannten als erste die Tiefgründigkeit vieler religiöser Texte und einen dahinterstehenden gemeinsamen Ursprung - immerhin ist deren Glaube an Zeus und das übrige Volk vom Olymp aus dem ägyptischen entlehnt. Schon hier erkennt man schnell, wie deutlich eine andere Kultur mit anderen Vorstellungen und sprachlichen Möglichkeiten, einen anderen Sinn in eine Religion interpretieren kann. Jetzt nimm den historischen Hintergrund Ägyptens, die Jahrtausende, die nicht spurlos am religiösen Leben vorbei gingen und vergleiche mal die vielen Pyramiden und Sargtexte. Es ist wie ein Puzzle und ein Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen und doch haben die Priesterschaften es irgendwie geschafft, die Mysterien des Altertums in den Texten zu verbergen. Allein die Tatsache, dass die ersten Hermetiker und auch Gnostiker ägyptische Priester waren – übrigens auch ein Teil der ersten christlichen Kirchenväter (Origenes) - , konnte dazu führen, dass dort bereits Puzzleteile zusammengetragen wurden und ein für die damalige Zeit neuerer und publikumswirksamerer Sinn in die Texte hineingeschrieben wurde. Die Verbindung vieler alter Ideen brachte neue Strömungen, die bis ins 7. Jahrhundert die Mehrheit der Gläubigen im römischen Imperiumsbereich an sich binden konnten. Es gab noch keine allmächtigen Päpste in Rom - deren Einflussbereich begrenzte sich auf das Dukat Rom -, denn die christlichen Bewegungen waren mehr oder weniger organisierte, örtlich begrenzte Vereine, mit teilweise völlig unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. Erst deren Vereinigung zu einem großen Unternehmen namens RKK im Westen und orthodoxe Kirche von Byzanz im Osten, führten zu einer Macht, die auch sofort missbraucht wurde, alle anderen religiösen Ideen zu verfolgen und deren Anhänger regelrecht auszurotten.
Hier fielen die bisher größten religiösen Bewegungen des Abendlandes, der Isis-Kult, der Hermetismus, die Gnosis und das Druidentum, diesem Machtstreben, der auf göttliche Rechte pochenden Christen, zum Opfer. Den letzten versteckten Resten gab der aufkommende Islam, mit seinem radikalen und menschenverachtenden Universalanspruch auf gottgegebenes Wirken den Rest.
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).
Die Unterwelt war in den Vorstellungen der Ägypter fest verwurzelt, seit dem Siegeszug des Osiris-Isis Mythos in den Tempeln. Die meisten religiösen Zentren passten sich dem „Ruf der Moderne“ an und übernahmen die neuen Vorstellungen zum Teil völlig oder zumindest in einem gewissen Umfang. Die reinen Lehren der vordynastischen Zeit waren dem Untergang durch Vermischung mit den neuen Ideen geweiht. Die großen Zentren der „Alten Götter“ sannen daher auf Listen, ihre Vorstellungen in die Zukunft zu retten. Sehr schön zu erkennen, wenn man sorgfältig recherchiert und aufmerksam liest. Selbst Amenophis der IV. konnte sich dem nicht entziehen und bezeichnet ATUM als seinen Vater RA.
Das Buch kann man lesen, aber dienlich wird es dem Suchenden wohl eher nicht, da es eher geeignet ist den Unkundigen zu verwirren.
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).
Sicher, immerhin ziehen sich die Lehren des weisen Meisters Djehuti selbst durch die Totenbücher und die gesamte Literatur bis zur dynastischen Spätzeit.
- Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -