#11

Frá Valérie

Brisbane,Australien

Nicht einmal Pharao Cheops, der als Herrscher besonders positiven Eindruck hinterließ, durfte die Anzahl der "Geheimnisse" (die Steine galten als so "heilig", dass man sie nicht direkt zu erwähnen wagte, weil der Mythos besagte, dass sich selbst Atum nach Anrufung durch den "Ersten der Schauenden" - Hohepriester der Gruppe "hem-netjer - durch solch einen Kristall in Lunu materialisierte. Das ist natürlich Mythos, denn selbst in Heliopolis konnten nicht alle Kristalle zusammengetragen werden und der Kristall im Heiligtum des Atum war bereits durch ein elektronbeschlagenes Pyramidion aus Granit ersetzt, um jeglichen Zugriff durch Unbefugte zu verhindern. Bereits während der 1. Dynastie war der Tempel von Lunu gewaltsam erobert und zerstört worden, die Priester waren in andere Landesteile geflüchtet und hatten den zuverlässigsten "Hütern des Lichts" jeweils einen Kristall zur Verwahrung anvertraut. Erst sehr viel später wurden diese, bis auf einen, an anderer Stelle wieder vereinigt und verborgen. Bereits im Alten Reich suchten die Pharaonen - unter massiver Beeinflussung seitens der jeweils örtlichen Priesterschaft den direkten Zugang zu Gott dadurch zu imitieren, dass sie in den Heiligtümern der Ortsgottheiten kleine Piramidions auf Sockeln errichteten, welche dann zunehmend durch Obelisken ersetzt wurden, die den Eingang der Heiligtümer säumten. Selbst die Gräber der Gottkönige des Alten Reiches (5. Dynastie) wurden dann in Pyramiden gestaltet, deren Spitze durch ein Pyramidion gekrönt waren. Hier wurde wohl versucht die Verschmelzung von Atum mit dem Gott des Sonnenkultes Ra, zumindest in den Kreisen der Herrscher, zu verstärken und die Kraft des alten Gottes für den Übergang der Herrscher ins Jenseits nutzbar zu machen. 


Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Valérie« (09.02.2021, 18:17)
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