Vielleicht kannst du dir die Frage selbst beantworten: Wie vermenschlicht erwartest du Gott? War dies nicht der Hintergrund einer anderen Frage von dir?
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).
Zeigt nicht gerade dein letzter Beitrag wie sehr du Gott zu vermenschlichen suchst. Verfällst du hier der Denkweise der abrahamitischen Religionen?:
Gott ist die Liebe, der Mensch liebt, also ist der Mensch göttlich?
Gott empfindet Schmerz, der Mensch ist fähig Schmerz zu empfinden, also ist der Mensch göttlich?
Gott empfindet Hass, der Mensch ist fähig zu hassen, also ist der Mensch göttlich?
Wenn deine Vorstellung über den allumfassenden Gott, wie von dir in naiver Weise angesprochen zu deuten wäre, dann würden ja alle Fehler, die irgendein Lebewesen in seiner Entwicklung zu machen in der Lage ist, gottgewollt und geplant . Armer Jamie, welch trauriges Bild von Gott bleibt übrig?
Wie ist es mit den Gefühlen der Lebewesen und hier insbesondere des Menschen. Sagt man nicht oft, man solle sich von seinen Gefühlen leiten lassen? Gerade da gemahnen wir zur Vorsicht. Was wenn diese Gefühle täuschen und gerade aus einem seelischen Zustand erwachen, der nicht geeignet ist, als positive Leitung zu gelten. Das heißt aber nicht dass Lebewesen keine Gefühle haben dürfen. Im Gegenteil sie gehören zu jedem Lebewesen, also auch dem Menschen dazu. Würde man sich aber nur von Gefühlen leiten lassen, würden negative Erfahrungen sicher überwiegen.
Niemand kann immer nur seinen Gefühlen nachrennen, das wäre sicher nicht im Sinne des Schöpfers. Das wäre ein genauso leeres leben als würde man einem der vielen Irrwege nachlaufen und Gott somit nicht haben. Aber Lebewesen haben Gefühle und das ist wiederum auch gut so, denn es gehört zur angeborenen Überlebensstrategie dazu: die Angst beschützt, Trauer hilft Verluste zu verarbeiten, Freude gibt Kraft etc., jedes Gefühl hat seine eigene Funktion und somit Berechtigung.
Was dabei rauskommen kann wenn man nur seinen Gefühlen folgt, kann man aus der Bibel recht anschaulich erkennen: David der eine Frau erblickt hat, verfällt der Schwäche seiner Liebe und lässt ihren Mann dafür umbringen. Salomon der angeblich so weise Herrscher, opfert aus einem ähnlichen Grund den Göttern seiner Liebsten und verfällt dem Wahnsinn. Gott JHWH verfällt wegen des Gefühls der Kränkung seinem Hass und lässt ganze Völker ausrotten.
Jetzt überdenke einmal deine Frage genau: Braucht Gott menschliche Gefühle?
Wie menschlich brauchst du Gott?
Die Größe Gottes zu erfassen bedarf mehr als den Gedanken menschlicher Schwächen zu folgen.
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).