Die Antwort von Andreas drückt in ihrer aussagekräftigen Kürze genau das aus, was man sich unter dem Aspekt der alleinigen Betrachtung aus den Möglichkeiten des Sapiens darunter vorstellen könnte und sollte. Am Einfachsten versuchen wir die Sache einmal tatsächlich aus der Sicht der Physiker zu erschließen, bevor wir uns zu den tiefer dringenden Möglichkeiten der Transzendenz durchringen.
Zuvor möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass der Mensch zwar aus seinem Wesen heraus als absolut neugierig und wissensdurstig herüberkommt, wir jedoch nicht umhin können festzustellen, dass er sein erworbenes Wissen selten wirklich sinnvoll zu nutzen geeignet erscheint, oder er in der Lage wäre die Tragweite des erworbenen Wissens und die daraus erwachsenden Möglichkeiten in ihrer ganzen Wirklichkeit zu erfassen oder vorausplanend zu kalkulieren. Nicht alles was man an Wissen erwerben kann dient wirklich dem eigenen Fortkommen oder dem eigentlichen Sinn des Lebens – zu tief vorzudringen in Wissen welches dem Menschen nicht wirklich zukommt, birgt am Ende immer den Tod.
Die Menschen haben die Ordnung des "Göttlichen" und der Ma´at verworfen. Das von Djehuti überlieferte, ausgewogene, gerechte Gesellschaftssystem zerbrach durch die fehlende Ordnung und Harmonie und der Kampf zwischen Gut und Böse, der niemals wieder zur völligen Herstellung der Harmonie und der Regentschaft des "Göttlichen" führen kann, bestimmt das Leben. So erfolgte in der Frühzeit die Rede Gottes an Thot, welche das Ende voraus sah und die Neuordnung auf eine ferne, für Menschen nicht mehr wesentliche Zeitspanne festlegte. Eine neue Welt in der nicht mehr Gott allein seinen Kampf um Harmonie zu führen hat – die Hoffnung der Lebenden auf eine bessere Welt: „Ich aber werde alles, was ich schuf, zerstören. Die Erde, das Universum und alles Seiende werden wieder als Ur-Ozean erscheinen, als Wasserflut wie in ihrem Anfangszustand. Ich bin das, was übrig bleibt, zusammen mit Djehuti, nachdem ich mich wieder in eine Schlange verwandelt habe, die kein Mensch kennt, die kein Gott sieht.
Aber bleiben wir bei der Physik:
Die Urexistenz Gottes und die Seele allem Seienden ist reine Energie. Energie von einer Kraft und Wirkmächtigkeit, die sich den Vorstellungsmöglichkeiten des Menschen entzieht. Selbst die moderne Physik bestätigt hier: Energie, das ist das essenzielle Phänomen hinter den Kräften des Universums.
Energie ist keineswegs ein nur begrenzt verfügbares Gut, es verbraucht sich auch nicht in einem geschlossenen System (wie z.B. dem Universum), es kann immer nur in eine der möglichen Energieformen umgewandelt werden, welche durch die kosmischen Energiegesetze bestimmt sind. Es gibt also tatsächlich keinen Grund für eine Energiekrise, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist nur allzu menschlich, weil der Mensch sich hier unfähig erweist, neben den wirtschaftlichen Interessen derjenigen, die über sie verfügen, über die enge (unrealistische) Betrachtungsweise dieses Themas hinauszudenken. Energie ist im Überfluss vorhanden. Es ist nicht nur die sprichwörtliche Kraft Gottes, die Macht des unendlichen Seins, welche das Universum schuf und kontrolliert. Sie ist, nur in umgewandelter Form, in allem vorhanden, was ins Sein gekommen ist.
Neben der Physik gibt es aber in der Lebenswelt der Menschen auch noch andere Perspektiven, Energie zu betrachten. Für die traditionelle Chinesische Medizin ist das Qi die Lebensenergie. Im Hinduismus wird es Prana genannt. Es gibt dort eine lange Tradition von Theorien, diese Energie zu nutzen und zu fördern. Bei allen diesen Versuchen Energie zu erklären, bleibt die Wahrheit aber im Scheitern der menschlichen Möglichkeiten verborgen.
Wir müssen also das Thema Energie noch mal etwas anders betrachten, aus Sicht einer Physik, die sich mit Metaphysik verbindet. Spätestens seit Einstein wissen wir, dass auch Masse nur formhafte Energie ist (E=mc²). Jeder Körper, egal ob aus Stein, aus Holz oder aus einem anderen Material, also auch unser menschlicher Körper ist umgewandelte Energie.
Vom Ursprung her betrachtet, ist somit alles Energie und Energie ist, aus der Betrachtungsweise der modernen Physik, Schwingung. Alles, was daraus entstanden ist und noch entsteht, ist demzufolge auch Energie. Energie geht nie verloren. Sie wurde und wird in vielfältiger Weise umgewandelt, moduliert, getrennt und wieder verbunden, nimmt Form an und wird wieder formlos. All diese Umwandlungsprozesse sind ein kreativer Akt. Die kreative Energie die dies alles „veranlasst“ stammt ebenfalls aus dem Ursprung, diese ist in verschiedener Weise in allem enthalten, was ist. Wir können das in allem was lebt beobachten und auch in scheinbar unbelebten Phänomenen, wie Wind und Wasser. Selbst unser Planet Erde hat diese kreative Kraft, wir erkennen es an den Erdbewegungen, vulkanischer oder kältebedingter Aktivität. Das ganze Universum zeigt sich so als Schöpfung und Schöpfer zugleich.
Jede Energie erzeugt ein Feld, wie wir es von der Elektrizität kennen. Felder verschiedener Quellen beeinflussen sich. Sie stehen also in Beziehung, in Verbindung miteinander. Es ist ein Feld, oder ein energetisches Netz, das alles miteinander verbindet. Es besteht sogar die Möglichkeit von Kommunikation zwischen den energetischen Quellen durch dieses Feld. Diese Kommunikation findet, wie sonst auch, wechselseitig zwischen Sender und Empfänger statt. Sie funktioniert nur – heißt: „wird verstanden“ - wenn Sender- und Empfängerfrequenz übereinstimmen. Bei Resonanz gibt es, entsprechend der Polarität, Anziehung oder Abstoßung, Verstärkung oder Abschwächung. Auch Gedanken und Gefühle sind Träger von Energie und damit Sender und Empfänger, auch wenn sie nicht ausgesprochen oder artikuliert werden. Es sind diese Schwingungen, die von unserer Seele ausgelöst und aufgenommen werden. Es sind diese Schwingungen göttlicher, in allem Sein vorhandener Energie, welche die Verbindung der menschlichen Seele zu ihrem Pendant im Jenseits (BA, KA, Ach Kausalität) aufrechterhält.
Hier nun müssen wir endgültig in das Feld der Metaphysik wechseln – oder besser ausgedrückt, Physik und Metaphysik noch näher zusammenbringen. Dies wird dann erforderlich, wenn man die Betrachtung der Welt, des Universums, von ihrer Entstehung her bis zu ihrem Vergehen, nur aus dem Blickwinkel eines Menschen verstehen kann.
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Frá Maurice« (22.04.2017, 19:19)