Jamie es wäre sicher sinnvoll, wenn du eine solche Erzählung hier einmal einstellen würdest und auch eine Quelle angeben könntest. Interessierte Leser wenden sich sonst per Mail an uns, um zumindest grundsätzliche Informationen zu erhalten.
- Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -
Diese Frage greift der Beantwortung deiner Frage nach den Geheimnissen der Mysterien weit voraus. Du begibst dich gedanklich inzwischen in das Mittlere Reich. Mit dem Untergang des Alten Reiches und der mühsam und beschwerlich überwundenen Ersten Zwischenzeit hatten sich auch die religiösen Verhältnisse, ja die Grundlagen des Staates deutlich verändert. Wer erwarten würde, dass man sich nach dem überstandenen Staatszusammenbruch auf die Größe des Alten Reiches besinnen würde, der liegt völlig falsch. Die Besinnung auf das Alte Reich erfolgte frühestens wieder im Neuen Reich, welches sich als eine Art Pantomime, als Theateraufführung des Alten Reiches zeigte. Im Mittleren Reich erinnerte man sich dem Chaos, der Verkehrung der menschlichen Ordnung und dem Unglück der zusammengebrochenen Zentralherrschaft, welche das ganze Land ins Elend stürzte. Obwohl diese Phase eigentlich für ägyptische Verhältnisse relativ kurz war, prägte sie doch das Leben aller nachfolgenden Generationen. Der Begriff Chaos, der den Ägyptern bis dato unbekannt war, bekam hier eine tiefe und prägende Bedeutung. Von diesem Zeitpunkt an blickten sie auf ein Zeitalter zurück, welches eine Phase katastrophaler Zustände für sie bedeutete und hoben das Mittlere Reich damit auf den Sockel des Goldenen Zeitalters, der rettenden Wiederherstellung von Frieden und Ordnung.
Mit der Umstrukturierung der politischen Ordnung, auf die wir an anderer Stelle zurückkommen werden, war auch eine signifikante Veränderung im Religiösen verbunden. Deutlich wird dies z.B. an der Veränderung der Bestattungsarten. Es zeigt sich eine deutliche Zunahme von Bestattungen aus einem wesentlich umfangreicheren Personenkreis als im Alten Reich. Die Religion war demotisiert worden. Damit aber war verbunden, das die bisherigen Vorstellungen, die die alten Lehren vermittelten auch profaniert wurden. Voraussetzung für den Eintritt der breiten Masse in die Glaubenswelt der Elite, war eine Übermittlung auf eine Art und Weise, die bei der Masse auch ansprechend und verständlich vorgetragen wurde. Kosmische Vorgänge, die in älteren Schriften noch in einer noch heute sinnvoll nachzuvollziehenden Form abgebildet sind, verschwinden in einer fantasievollen Bilderwelt menschlicher Vorstellungskraft der damaligen Zeit. Es ist eine Zeit in der der globale Kanon der alten Vorstellungen in lokalen Traditionen untergeht.
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Wie unglücklich sind doch die Menschen in ihrer Unwissenheit, aber wie tief müssten sie sich selbst verachten, wäre es ihnen möglich, sie zu erkennen.