Du hast das völlig richtig erkannt – nicht nur die Informationen im Net sind durchaus verwirrend, sondern selbst der wissenschaftliche Umgang mit dem Thema ist mehr als nur unbefriedigend und der Sache wohl kaum angemessen. Ein Dauerkonsument ist eigentlich recht leicht auszumachen. Der Missbrauch zerstört die Nasenschleimhäute und der Süchtige ist gezwungen sich die kaum zu beherrschende Nase zu putzen. Derzeit sind die Methoden sowohl der Blut-, als auch der Urinuntersuchung nicht ausreichend um einen Konsum tatsächlich nachzuweisen, bzw. etwas über die Dauer oder bloß die Menge des Konsums auszusagen. Zudem ist der Nachweis des Konsums in der Regel nur unmittelbar nach dem Missbrauch oder über einen, realistisch betrachtet, äußerst kurzen Zeitraum möglich. Bei den Haaruntersuchungen liegt man da schon etwas näher an den Tatsachen und der Nachweis ist abhängig von dem Zeitraum des Missbrauchs und der gesundheitlichen Konstitution bis zu 2 Jahren möglich. Diese als ausgesprochen schwach zu bezeichnende Position erschwert somit die juristische Verfolgung eines Missbrauchs erheblich. Inzwischen ergeben jedoch neuste Forschungsergebnisse Hoffnung zu einer regelrecht revolutionierenden Verbesserung des Kokainnachweises und möglicherweise auch Chancen einer verbesserten Therapie der Abhängigkeit. Langjährige Untersuchungen brachten den Einblick in die Wirkungsweise und die dadurch ausgelösten körperlichen und psychischen Reaktionen und Veränderungen. Neben der erkannten und nachgewiesenen Reduktionen der kortikalen und subkortikalen grauen Substanz im Gehirn von Kokain-Konsumenten, welche insgesamt ungefähr doppelt so hoch ist wie beim normalen Altern, sind die Feststellungen besonders wichtig, welche die Entzugsfolgen und Schwierigkeiten des Kokain-Konsums wissenschaftlich erklären. Schon seit geraumer Zeit weiß man, dass das Verlangen nach Kokain entsteht, wenn im Belohnungszentrum des Gehirns - dem Nucleus accumbens - bestimmte Rezeptoren aktiviert werden, an denen der Botenstoff Glutamat andockt. Diese Rezeptoren, die offenbar an der Entstehung einer Kokainsucht nicht nur beteiligt sind, sondern diese wesentlich beeinflussen, vermehren sich in den Gehirnzellen nach einer Entziehung-(skur) in signifikantem Ausmaß. Je länger in den Versuchen die Entziehungskur zurücklag, desto mehr von diesen sogenannten AMPA-Rezeptoren ließen sich nachweisen. Warum das so ist, wissen die beteiligten Forscher noch nicht. Hier sehen wir jedoch Anlass die Kokainabhängigkeit und absehbare Folgen neu zu überdenken.
Frá Angela de Montalbán
Komtur des Tempels
- Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -
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- admin -« (07.02.2013, 20:42)