#1

Dennis

Biere,Deutschland

Wagnis oder Wohnung?

Guten Tag

Wir haben uns für dieses Jahr einen Hausbau oder Hauskauf vorgenommen.

Wir bedenken seit Jahren diese Situation. Behält man seinen Job? Reicht das Geld? In welche Richtung steuert Wirtschaft und Politik? Bleibt Auftrags- und Kaufvolumen stabil bei einer Selbstständigkeit? Usw...?
Ist die Kreditlaufzeit von 30 Jahren überhaupt zu schaffen? Wo steuert das Leben einen hin?
Bedenkt man hier eventuell zu viele Faktoren mit hinein? Sollte man es einfach darauf ankommen lassen?

Kann der Orden mir hier einen Rat geben?

Welche Bank man ansteuern sollte oder die Lottozahlen von Samstag? aeg.lt.lachen.gif Kleiner Scherz.

Wichtig ist ja hier die Absicherung von Geld. Und da wäre ein Voraussicht "wünschenswert".

Mit bestem Dank von uns Beiden.

#2

Frá David

Tel Aviv,Israel

Grundsätzlich sind die oben genannten Überlegungen alle richtig und auch alle mit einzubeziehen. Wer ein Haus baut oder kauft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die erste Überlegung dabei  - neben der Finanzierung - die Standortsicherheit ist  - wie lange ist die Ortsgebundenheit auch für die Zukunft der Familie in beruflicher und sozialer Hinsicht tragfähig? Mieter sind schlichtweg flexibler und brauchen sich um den Verkauf der Wohnung keine Gedanken machen.  Miete ist unter Berücksichtigung aller Kosten tatsächlich um 22 % (Standortabhängig bis 30%) kostengünstiger als Eigentum. Eigentum kann jedoch nach einigen Jahren an den meisten Standorten mit deutlichem Gewinn veräußert werden – hierbei ist jedoch in den meisten Provinzialen und Kleinstädten in Zukunft nicht mehr auszugehen, man läuft dort Gefahr eine unveräußerliche Ruine zu schaffen. Gewinnträchtig bleiben die Wohnimmobilien in den bekannten Ballungs- und Wirtschaftszentren – abgesehen vom Großraum Berlin. Den Großraum Hamburg und die norddeutschen Tiefebenen können wir nicht mehr als zukunftsträchtigen (generationsübergreifenden) Baugrund empfehlen. Der Hauskauf ist noch mit Risiken behaftet, welche in den wenigsten Fällen die heute üblichen, deutlich (um bis zu 50 😵 überzogenen Immobilienpreise  rechtfertigen – hier können Renovierung- und Unterhaltungskosten anfallen, welche beim Kauf nicht überschaubar und daher kaum zu kalkulieren sind – 20 -25 Jahre nach dem Neubau können hier Kosten in Höhe eines Neubaus anfallen (Heizung, Sanitär, Wasser, Bodenbeläge, Putz- und Verschönerung und zumeist auch bereits das Dach).  Diese Kosten können aber auch Häuslebauer erwischen, insbesondere dann, wenn man beim Neubau allzu optimistisch mit Sonderangeboten hausiert hat.

Bei den derzeitigen Zinsen sollte man sich wirklich dann zum Neubau oder auch Kauf  entschließen, wenn man genügend Eigenkapital zur Verfügung hat und zusätzlich auch in Eigenleistungen nicht beim Fensterputzen hängen bleibt. Man sollte auf eine langfristige Finanzierung (lange Zinsbindung) achten und dabei nicht aus den Augen verlieren, dass für den laufenden Unterhalt des Hauses noch Beträge zur Verfügung sein müssen und ebenso die Nebenkosten teilweise deutlich höher sind als in einer Mietwohnung. Wer hier zu eng kalkuliert, läuft beim geringsten wirtschaftlichen Stress Gefahr alles zu verlieren – auch der Tempel ersteigert insolvente Neubauten im Durchschnitt zu 30% des festgesetzten Wertes.


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -

#3

Dennis

Biere,Deutschland

Da wir hier in unmittelbarer Nähe bleiben wollen, vielleicht auch durch Freunde, Familie, Jobumfeld usw. müssen, ist unsere Region eher nicht für "Kapitalanleger" geeignet.
Industrie und/oder Wirtschaft hier im Kreis, scheint langsam Bergauf zu gehen, da wir jetzt schon 6 Häuser zum Auftrag bekommen haben, diese malertechnisch außen abzuarbeiten. Wie lange dies sich aber hält, ist nicht vorauszusehen.

Sonderangebote können uns Handwerker doch nur von Vorteil sein...! Leider auch von Nachteil, wenn man den finaziellen Teil betrachtet.
Aus diesem Grund sind Ansparungen zum Eigenkapital wiederum nicht vorhanden oder zu wenig um eine vernünftige Anzahlung leisten zu können.

Jedem wird enges Kalkulieren heutzutage auf die Stirn geschrieben, wobei eine Insolvenz heutzutage ein normaler Gang zum Anwalt ist. Nur ist man dann "gebranntmarkt" und muss sich somit Einigem fügen.

Ich danke für deine Worte, Frá David.

Eigentlich ist es ja immer ein Sprung ins kalte Nass.

 

#4

Frá David

Tel Aviv,Israel

So in etwa, wie in deinen wenigen Sätzen angedeutet, hatten wir schon Befürchtungen bezüglich deiner Anfrage gehegt. Der leichte Zugriff auf nichtverdientes Geld und der staatlich provozierte Konsumzwang haben hier in breiten Kreisen der Bevölkerung eine Einstellung herangebildet, welche volkswirtschaftlich für die Zukunft eines Landes ruinöse Auswirkungen hat.


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá David« (06.01.2015, 22:44)
#5

Dennis

Biere,Deutschland

Ich arbeite seit einem Jahr für einen Häuslebauer der mir auch ein Angebot unterbreiten will und es in Ansätzen schon getan hat. Da ich sehr viel in Eigenleistung tätigen kann und natürlich auch tun werde, werden wohl die Rohbaukosten nicht allzu hoch ausfallen. Alles was an finanzieller Eigenleistung hinzu kommt, wird vom Häuslebauer im Vorfeld mit einberechnet. 
Was ich damit sagen will ist, das man heutzutage, wie von Frá David beschrieben: "leichte Zugriff auf nichtverdientes Geld", sehr leicht, mit verschiedenen Auslegungen, an Geld heran kommt. Ob dies immer sinnvoll ist, hängt meist vom "inneren Schweinehund" eines jeden Selbst ab.

Ich sehe viele Menschen, die nach wenigen Jahren ihre Häuser wieder verkaufen müssen, sei es aus finanziellen Gründen wie auch persönlichen. Obwohl hier eine Abgrenzung nicht wirklich möglich ist, da das Eine das Andere einschließt und/oder daraus entsteht.

Der Verlust, der im Gedanklichen mit hinein fließt, lässt Fragen aufkommen, die eine Entscheidung erschweren. Ich denke, das man abwiegen kann wie man will, einen Plan ausarbeiten kann, der bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wird und doch nicht alle Einzelheiten mit einbeziehen lässt.

Es ist schwierig, in der heutigen Zeit den richtigen Weg zu finden. Ich denke, man sollte hier auf etwas vertrauen, was von innen heraus ein Gefühl von Sicherheit gibt.
Ich meine, welche Überlegungen helfen nicht nur mir mit dem Haus, sondern auch diejenigen, die mit hinein ziehen. Was nützt es mir wenn ich allein meinen Kopf durchsetze, ohne dabei an meinen Partner zu denken. Fühlt sie/er sich wohl, fühle ich mich wohl.
Von daher, sollte man wirklich gut zusammen halten können, beziehungsweise zusammen arbeiten können und eben versuchen auf was man sich einlässt. Absicherung, denke ich, findet man immer in oder bei der Familie...solange meine eine gut funktionierende besitzt.

#6

Frá Pierre

Québec,Kanada

Dann wünschen wir dir viel Erfolg und auch die Fähigkeit deine Möglichkeiten richtig einzuschätzen und umzusetzen.

#7

Dennis

Biere,Deutschland

Zitat von: Frá David

Bei den derzeitigen Zinsen sollte man sich wirklich dann zum Neubau oder auch Kauf  entschließen, wenn man genügend Eigenkapital zur Verfügung hat und zusätzlich auch in Eigenleistungen nicht beim Fensterputzen hängen bleibt. Man sollte auf eine langfristige Finanzierung (lange Zinsbindung) achten und dabei nicht aus den Augen verlieren, dass für den laufenden Unterhalt des Hauses noch Beträge zur Verfügung sein müssen und ebenso die Nebenkosten teilweise deutlich höher sind als in einer Mietwohnung. Wer hier zu eng kalkuliert, läuft beim geringsten wirtschaftlichen Stress Gefahr alles zu verlieren – auch der Tempel ersteigert insolvente Neubauten im Durchschnitt zu 30% des festgesetzten Wertes.

Guten Morgen

Hat der Tempel auch eine Informationswebsite dafür? Oder kann man über den Tempel diese ersteigerten Neubauten einsehen und kaufen?
Ich denke, das ihr dort ersteigert, wo es sich auch generationsübergreifend lohnt. Und da mein Sohn bald in das Alter kommt um selbst Geld zu verdienen und die Welt mit seinen eigenen Augen schaut, wäre es natürlich von Vorteil mit Haus und Grundstück auch schon die richtige Richtung einzuschlagen.

Ich war sogar am überlegen, meine Selbstständigkeit aufzugeben und mich wieder anstellen zu lassen, allein wegen der langen Laufzeit eines Kredites. Denn ich denke nicht, das ich bis ins hohe Rentenalter im Handwerk tätig sein kann. Hinzu kommt, wie oben von Frá David angesprochen, der wirtschaftliche Stress, der weiterhin zunehmen wird und dadurch die Preise in den Keller purzeln lässt.
Ich werde zwar Handwerker bleiben, aber auf Dauer hält das kein Körper aus. Vielleicht ein Hausmeister Job, mal schauen.

#8

Frá Pierre

Québec,Kanada

SOL, der Tempel erwirbt keine Einfamilienhäuser! Über Zwangsversteigerungen kannst du dich bei jedem Amtsgericht erkundigen - diese veröffentlichen solche "Vorkommnisse" in örtlichen Medien und im Internetauftritt der Gerichte.

Zu deinen beruflichen Vorstellungen und Plänen möchte ich persönlich nur raten, dir sehr genaue Gedanken und auch Ziele zu ermitteln, welche geeignet sind langfristig tragfähig zu sein. Ein Hauskauf kann schnell zum Desaster geraten wenn der berufliche, also finanzielle Hintergrund ins Wanken gerät!

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