#1

Dennis

Biere,Deutschland

Die Arbeit eines Malers...

Ich hätte da mal eine Frage, wie das Alltagsleben eines Ägypters aus der Vorzeit und dann in den Dynastien aussah und wie es sich in den Jahren entwickelte.

Ich würde meinen Gesellschaftsstand als Ausgangspunkt nehmen, damit ich mich besser einfühlen kann.
Wie ihr wisst bin ich Handwerker. Wie sah das Leben eines "normalen" Handwerkers aus? Wie war so ein Tagesablauf? Wer in Maat lebt, freut sich doch darauf, was einem vom "Pharao" aufgetragen wird...oder nicht?

Ich denke das es keine "Selbstständigen" gab. Waren sie angestellt in Firmen oder arbeiteten sie nur auf Anweisung? Oder das was ihnen jeden Tag zukam? Wie sah es mit arm und reich aus, auch hier sagt ja das Leben nach Maat, das es keinen Neid oder Gier geben solle.

Die Sonne geht auf und ich stehe an der geöffneten Tür mit meinem Pinsel in der Hand (ich bin Maler)...


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Dennis« (19.09.2015, 18:35)
#2

Frá Maurice

Toronto,Kanada

Hier gehst du von Ansichten aus, die dir die heutigen Gesellschaften vermitteln. Der ägyptische Staat war von Anfang an ein monarchistischer Sozialstaat auf ausgeprägtem Verständnis und sowohl leben als auch erleben der Ma´at. Als Voraussetzung für eine angemessene Teilhabe war jeder selbst für sein Fortkommen und somit auch für seinen täglichen Lebensunterhalt und Bedarf verantwortlich. Der Staat, hier in Gestalt des Herrschers und der Tempel, garantierte jedem sein Leben und übernahm dann soziale Pflichten, wenn der Einzelne sich selbst, oder die Seinen, unverschuldet nicht mehr selbst versorgen konnte. Jedoch unterschied sich das System von heutigen dadurch, dass durch den Bund der Ma´at jeder Einzelne am Erfolg des Staates interessiert war - das garantierte ein Überleben der Staatsform über mehr als 3000 Jahre.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Maurice« (23.09.2015, 11:26)
#3

Dennis

Biere,Deutschland

Guten Tag Frá Maurice

Das würde bedeuten, das für einen Maler Arbeit vorhanden war, und wenn es keine gab, ich zum Tempel oder zum Herrscher gehen und nach Arbeit fragen konnte. Wenn ich weiß, das der Herrscher oder die Priester im Tempel Arbeit haben um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, gehe ich doch entspannter in den Tag.

Der Maler wusste also, wenn er sich nach Maát verhält, das er immer mit Arbeit oder mit Hilfe rechnen konnte, wenn er sich dem Herrscher gegenüber gut verhält, seine Arbeit gut erledigt und seinem Gott den täglichen Gedanken widmet.

Gab es faule Menschen, gierige Menschen und/oder Neider in dieser Zeit?
Zum Bau der Pyramiden war das alte Denken ja schon nicht mehr bei allen vorhanden...wenn ich das richtig verstanden habe.

Ihr habt mal geschrieben, das arme "und" reiche Menschen sich nach Maát zu verhalten haben um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Wie wurde hier geregelt um keinen Neid zu erzeugen? Hat genau hier das Jenseitsdenken angesetzt?

Ich als armer Maler bekomme vom Tempel den Auftrag in einer Pyramide, Grab oder Tempel die Wände mit Hiroglyphen, Bildern und Schrift zu verzieren und da ich kein dummer bin lese und begreife ich die Dinge die ich da an die Wand bringe. Wurden solche Aufträge an jeden Maler weitergegeben oder nur solche, die geprüft oder vom Tempel ausgebildet wurden? Der Schreiber war ja ein anerkannter Beruf wie ich gelesen habe.

Es ist schwer sich in eine Staatsform hineinzudenken, die der heutigen eigentlich überlegen ist.

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