#1

Dennis

Biere,Deutschland

...an die Jugend

Ich schrieb folgenden Gedichtreim zu meinem Sohn an dessen Jugendweihe und würde ihn gern, nach mehrfacher Überlegung, mit euch teilen:

Ein junger Mann stets denken soll
ihm plage niemals großer Groll.
Denn hat sich dieser festgebissen,
wirst Weite Du sehr doll vermissen.

Doch diese brauchst Du, ob heut ob morgen,
denn ohne sie hast Du nur Sorgen.
Die Weite soll dem jungen Mann
die Enge nehmen ohne Zwang.

Denk immer weit und hoch vorraus,
lass niemals eine Stufe aus.
Spring über Stock und über Stein,
und lass dein Kinde bei Dir sein.

Genieß das Schöne in der Welt,
obwohl der Mensch sie nur so quält.
Schau hindurch und obendrüber,
und such für Dich nur dein Kaliber.

Genieß die Stunden die Du hast,
wo Du im Innern ohne Last,
ohne Hetze und ganz allein,
nur bei Dir bist mit deinem Sein.

Fühl in Dir die Lust am leben,
lass dein Herze schlagen, beben,
halt dies Gefühl für dich ganz fest,
denn dieses wird nicht gern verletzt.

Der Weg geht hinauf vom Kinde zur Jugend,
im Alter, im Hohen, da erntest du Tugend.
Doch sei dir gewiss das jeder Schritt,
ob vor, ob zurück, ist ein harter Ritt.

Lass Dir von niemand etwas sagen,
sonst wirst Du dich nur selbst beklagen.
Sprich die Wahrheit immer aus,
und Du wirst sehen der Lügen Graus.

Finde dein Ziel so früh es nur geht,
finde den Weg, denn der ist verdreht,
Öffne die Augen, lass Licht in beiden,
öffne dein Herz und lass es nicht leiden.

Die Welt steht Dir offen, nun gehe hinaus,
wähl deine Schritte, aber ohne Applaus.
Benutze die Stimme die Dir gegeben,
wohlbedacht, und lass Herzen beben.

#2

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

Ein guter Text - nur der Weg in eine "offene" Welt ist wohl kaum noch zu finden. 

#3

Dennis

Biere,Deutschland

Danke. Aber er hat für sich die Möglichkeit, seine eigene offene Welt zu gestalten.

#4

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

Ist nicht gerade dies einer der großen Fehler der Jetztzeit? Jeder versucht sich seine eigene offene Welt zu gestalten. Die 
Einen vertreiben halbe bis ganze Völker, die Anderen sehen hier ihre Chance für ihre eigene offene Welt und einen neuen Traum vom menschlichen Unfehlbarkeits- und Erfolgswahn.

#5

Dennis

Biere,Deutschland

Da muss ich dir zustimmen.

Hier im Text fehlt aber etwas, was ich nur meinem Sohn geschrieben habe. Und sollte er den Weg einschlagen den ich gegangen bin und gehe, hat er die Möglichkeit eine offene Welt zu finden, die mehr als verschlossen ist.

#6

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

"Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen."


Antoine de Saint-Exupery (1900-1944)

#7

Dennis

Biere,Deutschland

Mich packte die Muse bei einem Streitgespräch, bei dem es um Deutung von Bild und Sprache geht und um das Thema "Gott"

Das Interpretieren von Aussagen oder Objekten, wird in unserer Gesellschaft, wie ich finde, immer spezialisierter. Wenige schaffen es anscheinend den Bogen über die Gesamtheit zu spannen.

Für das Gemüt

Ein Thron aus Holz, auf dem ich saß
und labend ich dort schmatzend aß
Die Königin, an meiner Seite
das Lächeln brachte, in voller Breite.

Ein Meer aus Wolken, langsam schwebend
von oben weiß, von unten bebend
doch leise war´s und ohne Ton
entstanden aus natürlich Kron´

Die Farbenpracht, die sich dann zeigte
der Königin sich doppelt neigte
In silbern Ruh, will festgehalten
das Werden und auch das Gestalten

Der Augenblick, der´s ließ entstehen
fest im Herzen, niemals gehend
dieser war´s der dazu führte
dass das Lächeln sie berührte.

 

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