#1
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Unbekannt

Gelöscht

Um es vorwegzunehmen: Dies ist sicherlich kein wichtiges Thema wie andere bereits zuvor. Ich bin aber der Meinung im Smalltalk Bereich dürfte es dennoch seine Berechtigung haben.

Es geht konkret um das Bier. In einem früheren Dialog mit den Templern wurde gesagt das Bier der Ägypter sei ziemlich stark gewesen, jedoch wurde andernorts das Bier als eher Suppenartig beschrieben. Letzteres könnte ich persönlich mir durchaus vorstellen, da Bier oft in Texten Ägyptens Erwähnung fanden meist in Kombination mit Essen wie Brot und Geflügel. Worüber ich auch sprechen möchte: Fand das Bier in prädynastischer Zeit, so um die Niederschrift der Lehre des EINEN, bereits Verwendung?

Ich bin gespannt auf euren Beitrag!aeg.wink.gif

Es gab zahllose Bierrezepte, mit unterschiedlichem Resultat. Mit dem Deutschen Reinheitsgebot hatte das definitiv nichts zu tun.

 

Ich habe da was in meinem Archiv gefunden:

 

Für die Herstellung von Bier werden zunächst angekeimte Gerstenkörner zerstampft und dann auf einem Reibstein vermahlen. Zusammen mit ungekeimtem Weizenmehl (oder Emmer) bereitet man daraus einen Teig, der in erhitzten Tonformen auf offenem Feuer gebacken wird. Zur Herstellung von ca. 2,5 Litern Bier benötigt man ein angebackenes Brot, das zerbröckelt und mit vergorenem Dattelmus (oder Extrakt) vermengt wird. Durch die zuckerhaltigen Früchte setzt man nach Zugabe von Wasser die Gärung in Gang. Abschließend presst man die Masse durch ein Korbsieb und lässt sie in einem Bottich zu Ende gären. Gekocht wird das Bier allerdings nicht (Kaltbierverfahren).

Zudem wurde das Bier in Ägypten, je nach Geschmack, mit Anis, Safran und Honig vermischt. Dann wurde das fertige Getränk in Vorratsgefäße umgefüllt, die innen mit einer Lehmmasse ausgestrichen waren. Die Erfahrung hatte nämlich gelehrt, dass Lehm das sowieso nur kurze Zeit haltbare Bier rascher abklärt. Verschlossen wurden die Gefäße mit einem Klumpen frischen Ton. Getrunken wurde aus den geöffneten Behältern mittels einem Rohr- oder Strohhalm. Man kannte das Zythos (Normalbier) und das Dizythos (Starkbier). Das Panschen von Bier wurde schwer bestraft, da dem Bier eine bestimmte Werthaltigkeit zugeschrieben war.

Die Ärzte der Pharaonen verwendeten Heilmittel, die Bier enthielten, u. a. gegen Husten, Schmerzen und Verstopfungen. Auch äußerlich wurde Bier angewendet, denn das Bad im Bier soll eine glatte und reine Haut verleihen.

Aber die Ägypter scheinen auch gerne mal einen über den Durst getrunken zu haben. Texte aus der Ramessidenzeit warnen besonders gerne vor Bierhäusern und Trunkenheit.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (15.03.2015, 21:16)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Wow ein guter Beitrag Andreas. Den Text werde ich in meinen Sammelband aufnehmen. Das Thema ging mir seit längerer Zeit durch den Kopf. Offen bleibt noch die Frage wie lange es Bier schon gibt aber ich kann verstehen wenn dies nicht bekannt sein sollte.

#4

Dennis

Biere,Deutschland

@Andreas...da bekommt man ja direkt Lust , so ein Bier nachzubrauen

@Jamie...deine Gedanken fliegen auch von A nach B und zurück. Ähnlich mir. Aber so kommt man auf unterschiedliche Herangehensweisen.

#5

Frá Pierre

Québec,Kanada

Die Bierherstellung in Ägypten kann bereits vor 3000 v.Chr. belegt werden. Man stellte eine Art Getreideschleim aus Datteln, Johannisbaumfrüchten und Gerste her, ließ ihn gären und seihte die entstandene Flüssigkeit durch ganz dünnen Stoff oder Binsengeflecht ab. Um 2500 v.Chr. malte man ein Wandbild in das Grab des Ti in Sakkara, das zeigt, dass in dieser Zeit zunächst einfache Brote hergestellt wurden, denen man gegorenen Dattelsaft oder Honig  zusetzte und knetete die Masse durch. Diese Maische wurde durch ein Sieb gedrückt, mit Wasser verdünnt und zum Gären abgestellt. Inzwischen konnten Wissenschaftler ziemlich genau rekonstruieren, wie die alten Ägypter ihr Bier brauten, das übrigens auch schon damals etwa 6% Alkohol hatte. Mit der Zeit gelang es den Ägyptern, Hefe aus wilder Hefe unbekannter Herkunft zu züchten. Dadurch wurde der Gärprozess beschleunigt. Hopfen war im alten Ägypten unbekannt. Das oft erwähnte Brot-Bier aus gebackenem Gerstenteig war eine besondere Form der Zubereitung. Hier verblieben größere Mengen des Brotbreis im Getränk und es wurde als gut nährende Suppe verkostet.

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Erstaunlich. Das Thema wurde interessanter als ich anfangs dachte. TopEigentlich wäre die Thematik für eine Dokumentation geeignet. Denn ob der durchschnittliche Bierliebhaber weiss, seit wie langer Zeit dieses Getränk zubereitet wird wage ich zu bezweifeln.

#7

Marcain

Himmelpforten,Deutschland

Ist die Moderne Landwirtschaft nicht aufgrund von Bier so wie sie heute ist so witzig diese Annahme klingt? Wurde der erste Kühlschrank nicht zum Brauen von Bier in Amerika entwickelt? Genau so wie Mathematik soll aufgrund von Bier entstanden sein zumindest habe ich dies einmal gehört. Ich frage mich, ob dies so stimmt. Das ganze Soll Bier nicht verherrlichen es ist und bleibt ein Genussmittel, was man auch nur in Maßen trinken sollte.

#8

Dennis

Biere,Deutschland

Hallo Marcain, schön das auch wieder andere hier mitschreiben.

Zitat Jamie: Erstaunlich. Das Thema wurde interessanter als ich anfangs dachte.
Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die Erfahrung bringen. Auch wenn es nur das Thema des Oktoberfestgetränkes ist.

Ich selbst trinke kein Bier. Selten, meist nur zu besonderen Anlässen. Es ist mir einfach vom Geschmack her zu bitter und wenn man dann auch noch über den Durst hinaus trinkt, wirds wirr im Kopf. Zu Jugendzeiten, bin ich gegen ein Scheunentor gelaufen...das war so 6m breit!! Confused
Alkohol steht mir nicht, vor allem, wenn man mit diesem Groß wird und ihn an anderen Personen wachsen sieht. Ich könnte Geschichten erzählen...EiEiEi
Aber, so wie jede Droge, eröffnet sich ein neues Bild, für den Trinkenden sowie für den Schauenden. Zuerst scheinen wenige Mengen Alkohol (hier das Bier) ausreichend zu sein, um sich "besser" (betrunken) zu fühlen. Die Stimmung ist dann meist noch gut und lustig. Der Körper gewöhnt sich aber schnell an den Pegel und wird nach mehr verlangen. Das Bier wird weiter entwickelt, irgendwann zum Reinheitsgebot erklärt und dann kommt ein findiger Mann daher und entwickelt einen Kühlschrank, weil irgend ein Anderer erzählte, das Bier nur bei einer bestimmten Temperatur zu genießen wäre. Also, einmal die Welt umgekrempelt und einen Kühlschrank erfunden. Und Heute...?

Mehrere tausend Sorten an Bier aus eben so vielen Ländern und Abfüllern. Und jeder meint, das seines doch am besten ist. Im- und Export florieren, die Getränkestützpunkte schießen wie Pilze aus dem Boden und die Straßenhinweisschilder werden nur noch dafür benutzt, um sich mit einem Schwung um die Ecke zu bringen.

Bier zu genießen ist eine Sache, aber die andere ist, der Weg des Bieres zum Händler.

#9

Marcain

Himmelpforten,Deutschland

Hallo Sol,

ich muss gestehen ganz gerne trinke ich mal ein Bier. Allerdings nicht jeden Tag und nicht jede Woche! Im Sommer gefällt es mir sogar besser.

Interessant finde ich dass beim Bau der Pyramiden (wie wir schon gelesen haben das Bier wurde anders hergestellt), Bier an die Arbeiter ausgegeben wurde. Dies führte tatsächlich zu einer Leistungssteigerung. Soweit ich weiß wurde sogar einmal das Bier nachgebraut. Es sollte sogar Antibiotika Wirkung haben ob dies nun tatsächlich stimmt entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Aber ich stimme dir zu, dass es einige Menschen gibt, die den Konsum von Alkohol übertreiben. Forscher sind sich auch einig, dass wenn Alkohol in der heutigen Zeit erfunden worden wäre, mit Sicherheit verboten wäre.Aber den Alkoholkonsum kann man nicht verbieten, was dabei rauskommt, hat man bereits in der Vergangenheit schmerzlich erfahren. Erstaunlich war das Bier aus einem Kloster in Bayern ein Gläschen und man merkte den Alkohol doch recht schnell.

 

#10

Dennis

Biere,Deutschland

Also wenn das heutige Bier leistungsteigernd wäre, dann würden meine Arbeitskollegen die Besten auf der Baustelle sein. lächeln Hier kann ich aber sagen, das dies nicht so ist. Dann wurde wohl irgendetwas weg gelassen. Warmes Bier hingegen, soll ja gut für die inneren Organe sein, Ale nennen es die Engländer.
Wenn, dann trinke ich gern ein Met. Dieser leckere Honigwein trifft genau meinen Geschmack, aber auch hier sollte man nicht allzuviel trinken. Ein Bier aus Klostern, soll ja bekanntlich sehr stark sein. Nur frage ich mich dann, warum "Mönche" oder Gläubige, sich Alkohol herstellen.
Brauchen nicht gerade diese Menschen die Reinheit im Kopf?

Nein, selbst im Sommer bleibe ich lieber bei Wasser, Tee oder Cola und genieße dann lieber die Aussicht auf das weibliche Geschlecht. Ein Makel, wo das Bier einen ein Strich durch die Rechnung machen kann.
Es war vielleicht leistungsteigernd und für Gesundheit gut, aber auf Festen kann der übermäßige Genuss ganz schön ausarten. Was man ja dann im Laufe der Geschichte herauslesen kann. Gerade die Feste der Ägypter, sollen ja recht ausgefallen gewesen sein.

Aber nun erstmal gut...ich muss zur Arbeit. Bis später...

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