Nordkorea – ein Land zwischen paranoidem Wahn einer Dynastie und einer offenen Zukunft.
Vor dem Einmarsch und der Annektion Koreas durch Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der nördliche Teil dieses Landes die Kornkammer dieses chinesischen Vasallenstaates. Unter der japanischen Verwaltung entwickelte sich der Norden zunehmend auch zum wirtschaftlich stärkeren Teil des Landes. Nach der Niederlage der Japaner im WW 2 wurde ein Koreanischer Staat aus dem Boden gehoben, der von Anbeginn keinerlei Chance auf eine einheitliche Existenz mitbrachte. Nach dem Koreakrieg, welcher dem völligen Versagen der UN geschuldet ist und in welchem der Nordteil durch die völlige Überlegenheit der unterstützenden chinesischen Kräfte obsiegen konnte, übernahm ein Familienclan die Herrschaft dieses Landes und überzog dieses mit einer Autarkiepolitik. Innerhalb weniger Jahre hat diese Kim-Dynastie den ehemals reicheren Teil Koreas, völlig ruiniert. Ihre „Chuch’e-Ideologie“, die Lehre vom Vertrauen in die eigene Kraft, hat die Wirtschaft verwüstet und die Bevölkerung dem Elend, bitterer Armut und dem Hunger überantwortet. Wir empfehlen jedem, sich einmal mit der Produktion von der in Nordkorea seit Jahren verteilten „Ersatznahrung“ auseinanderzusetzen– ein Brei aus essbaren Gräsern, Kiefernadeln, Laub, Kürbisblättern und Maispulver, zu „Keksen“ gebacken –, wer dies einmal genossen hat, für den wird Armut und Hunger völlig neu definiert. Hier erwachen persönliche Gefühle, die jede Diplomatie zu verdrängen geeignet sind und man begreift sicher, weshalb in informierten Kreisen die immer noch schauartig nach außen getragene Herrschaft Kim Jong Ils nur noch als widerlich betrachtet wird. Mehr als eine Viertel- Millionen politische Gefangene leben unter grauenvollen Umständen in Arbeitslagern. Hierzu liegen uns nicht nur die Berichte entflohener Gefangener über ihre jahrelangen Misshandlungen vor, sondern wir verfügen über aussagekräftige Satellitenbilder, welche die Existenz und die Größe dieser Camps genauso bestätigen, wie die dort herrschenden katastrophalen Zustände.
Nordkorea genießt noch immer die volle Unterstützung Chinas und auch Russlands. Jedoch ermüden diese Freundschaftsbekundungen allmählich drastisch, da die politische Verweigerungshaltung der ehemaligen Nationen des realen Sozialismus inzwischen weltweit auf Unverständnis und insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern zunehmend auf aggressive Ablehnung stößt.
Neutral betrachtet ist Nordkorea sicher kein kommunistisches Land und ist es auch nie gewesen. Nordkorea wird beherrscht von einer feudalistischen Militärdiktatur, von einigen hundert Familien, die schon mit dem Großen Führer gegen die Japaner kämpften. Kim Jong Ils Macht ruht auf der Armee, in der Öffentlichkeit tritt er nur in Begleitung hoher Offiziere auf. Der Staatshaushalt besteht im Wesentlichen aus Ausgaben, die dem militärischen Aufrüsten dienen.
Diese Feudalherrschaft, inzwischen ohne wirkliche Freunde in der Welt, muss zunehmend um ihr Überleben fürchten, neben innenpolitischen Problemen und insbesondere dem zunehmenden Druck durch die desaströse Versorgungslage des Volkes, sucht man sich dem außenpolitischen Druck durch außenpolitische Erpressung zu stellen. Politische Kontakte wurden mit gut bezahlten wirtschaftlichen Aufträgen zu genau solchen Staaten geknüpft, die ebenfalls zu den Staaten zählen die sich in der weltweiten Kritik sehen.
Nordkorea baute die syrischen Atomanlagen, welche nur durch einen gezielten Luftangriff von interessierter Seite an der Fertigstellung gehindert wurden. Atomanlagen, welche schon aufgrund ihrer Konstruktion niemals dafür gedacht waren Energie zu erzeugen. Im Iran trifft man in vielen kritischen Bereichen ebenfalls häufig auf Nordkoreaner, welche hier sicher nicht zur sozialen Entwicklungshilfe angeheuert wurden. Nachweisbar ist, dass die neuen iranischen Mittelstreckenraketen auf der Basis nordkoreanischer Konstruktionspläne gebaut werden.
Nordkorea ist außenpolitisch isoliert und zerfällt im Inneren zunehmend. Der große „Bruder“ und Nachbar China muss hier bald Farbe bekennen – signifikant steigende Flüchtlingszahlen bringen die Grenzprovinzen zunehmend in Schwierigkeiten; innenpolitisch kann man der Bevölkerung auch nicht auf Dauer die sich häufenden Zwischenfälle am Grenzfluss als militärische Übungen verkaufen – die zusammengeschossenen Flüchtlinge in den täglichen Nachrichten sprechen eine zu deutliche Sprache. Hier ist Außenpolitik gefragt, welche einen diplomatischen Druck zu erzeugen geeignet ist, welcher spätestens nach dem Tod des jetzigen Herrschers zu einem deutlichen gesellschaftlichen Wandel in Nordkorea führen muss. Der derzeitige Herrscher Kim Jong Il leidet an schwersten Ausfallerscheinungen und hat seinen letzten Schlaganfall kaum überwunden. Alles was hier noch zu erwarten ist, wäre pure Paranoia. Der Mann regiert inzwischen wie ein Sektenchef und genau wie ein solcher könnte er, den Tod vor Augen, mit selbstmörderischer Konsequenz, sein Schattenreich und eine ganze Region in den Abgrund reißen. Sind die „Imperialisten“ für ihn auch unerreichbar, könnte er doch zum vermeintlichen Selbstschutz, sein eigenes Volk in einem atomaren Flammenmeer zu einem „besseren“ Leben zu „geleiten“ suchen.
Frá Thomas Viscount Coke
Komtur des Tempels
- Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -
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- admin -« (17.12.2011, 23:02)