Wer verleiht eigentlich diese Rechte?

Ein völlig nebensächlicher Bericht der AFP zwingt einem diese Themenfrage auf: Wer oder was verleiht dem Menschen diese als so wichtig erachteten Rechte und wem nutzen diese wirklich?

Westerwelle: Menschenrechte sind Grundpfeiler deutscher Außenpolitik

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat den Schutz der Menschenrechte als einen "Grundpfeiler deutscher Außenpolitik" bezeichnet. Aus Anlass des Tags der Menschenrechte erklärte Westerwelle am Freitag in Berlin, diese seien "universell, unveräußerlich und unteilbar". Nur wenn Menschenrechte respektiert würden, könne es "dauerhaft Frieden und wirtschaftliche Entwicklung" geben. Noch immer gebe es zu viele Menschen, die hinter Gitter kämen, weil sie ihre Meinung frei sagen wollten oder die wegen ihres Glaubens verfolgt würden. Noch immer würden zu viele Menschen Opfer von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, kritisierte Westerwelle.

AFP Meldung 10.12.2010 9.30


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Theodor« (10.12.2010, 11:05)
#2
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Bruder Pio

Gast

Vielleicht klingen meine Gedanken naiv, trotzdem versuche ich darüber ein paar Zeilen zu schreiben. In erster Linie schütze ich mich dadurch selber. Stell dir mal vor, alle Menschen halten sich an diese Rechte. Dann könnte ich um Mitternacht frohen Mutes durch das New Yorker Armenviertel Bronx schreiten.Müsste mich nicht vor einen Anschlag oder Entführung in einen islamischen Land fürchten.Könnte eine katholische Kirche dort besuchen, ohne mir Gedanken zu machen, ob ich da noch Heil rauskomme.Es würde keine Waffen mehr geben.Jeder Mensch könnte in Frieden und Achtung und Respekt für sein Gegenüber aufwachsen.Das sind nur Wunschgedanken.

Vergessen wir aber nicht die Tierrechte. Wenn das letzte Schlachthaus zumacht und ich begreife, dass ich für mein Leben nur einen Bruchteil der Nahrung brauche, die ich in mir hineinlöffle, dann bin ich auf einer spirituellen Stufe angelangt.Es gibt Yogimeister, die kommen nur mit Licht aus. Das ist Tatsache. Ich kenne eine Europäerin, die das 7 Monate lang gemacht hat. Heute begnügt sie sich mit veganer Ernährung und ist meine Freundin.

 

Wenn die Menschheit diese Stufe erreicht , ich habe Hoffnung, dann wäre es eine Freude für mich, wiedergeboren zu werden.

 

Deswegen sollten wir diesen Kampf nie aufgeben. es ist ein langer aber fruchtbarer Weg.

#3

Frá Konstantin

London,Großbritannien

Lieber Bruder Pio,

sicher sind deine Gedanken nicht naiv. Sie entspringen deiner seelischen Güte und deinem festen Glauben an die Menschlichkeit. Aber lieber Pio, genau da tut sich die nächste Frage auf: Was ist Menschlichkeit, was sind eigentlich Menschen? Woran macht man die Würde eines Menschen fest und vor allem wer verleiht diese Würde? Der Staat? Dieser aber ist auf sein regionales Wirken beschränkt und hat über seine Grenzen hinaus keinerlei Ansprüche auf Durchsetzung seiner Vorstellungen und Regeln. Aber hängt nicht gerade jeder Staat diesen Raubtieren, die diese domestizierten Primaten tatsächlich sind, lediglich einen „Maulkorb“ um, damit sie unschädlich werden wie grasfressendes Vieh? Moralisch besser werden diese dadurch keinesfalls. Können wir tatsächlich von dem Staatenbund eine Verbesserung, eine Versittlichung des Menschen erwarten?


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Wie unglücklich sind doch die Menschen in ihrer Unwissenheit, aber wie tief müssten sie sich selbst verachten, wäre es ihnen möglich, sie zu erkennen.

#4

Frá Konstantin

London,Großbritannien

Nach jahrelanger Arbeit als Legat im Dienst des Ordens, musste ich die Feststellung treffen, dass der Mensch auf dieser Welt nicht existiert. Ich traf auf Franzosen, Russen, Chinesen, Argentinier usw.; aber was den Menschen betrifft, so bin ich ihm nie begegnet. Weder gibt es den Menschen noch die Menschheit. Offensichtlich scheint sich das Drama von Kain und Abel ständig zu wiederholen. Weil es den Menschen nicht gibt sondern nur die Menschen, gibt es auch die Feinde. Rein Biologisch ist der Mensch nur ein Wesen wie jedes andere auch, das sich im Leben halten, seinen Hunger stillen und seine Fortpflanzung gewährleisten will. Selbsterhaltung aber reicht dem Sapienstier nicht aus als Motivation, es kommt ein unmäßiger Wille zur Selbststeigerung hinzu. Eine bloße Erwerbsgesinnung könnte diesen Trieb des domestizierten Primaten nicht hervorbringen. Ist es nicht so, dass gerade Kriege unter den Völkern des Sapiens eine eminent positive Bedeutung für neue Kulturschöpfungen in der Geschichte des Sapiens zeigen. Das Leben der Sapienstiere  konfiguriert sich in verschiedenen Gestalten, Machtzusammenballungen, Spannungen sind unvermeidlich, sie müssen ausgetragen werden. Dies gilt im Großen wie im Kleinen – unter Staaten und unter Jugendlichen eines Volkes, einer Gemeinde, einer Schule, selbst in den Familien, welche in einem letzten aufwallen der angeborenen Zwänge der Brutpflege, noch dem Wagnis zu trotzen suchen, mehr als einen Welpen aufzuziehen. Wer hat Recht im Konflikt? Eine Frage die viel zu spät kommt, den das Leben hat sie längst entschieden. Der ritterliche Kampf, das edle Werben wurde von der Aufklärung und dem Humanismus verteufelt und so gelang es dem Material über den Menschen zu siegen. Sapiens hat in seiner zehntausendjährigen Kulturgeschichte sich selbst ein Zeitalter geschaffen, in dem sich der Mensch völlig und restlos selbst problematisch geworden ist; in  dem er nicht mehr weiß was er ist, zugleich aber weiß, dass er es nicht weiß. Die allermeisten Menschen folgen in ihrem Handeln nicht moralischen Regungen, die hin und wieder erwachen, und noch weniger dem, was in ihrem Eigeninteresse läge, sondern den Erfordernissen des Augenblicks. Sie scheinen regelrecht dazu verurteilt, das Gleichgewicht des Lebens auf der Erde unwiederbringlich zu zerstören – und damit auch den eigenen Niedergang herbeizuführen. Was könnte aussichtsloser sein, als die Sorge für die Erde dieser außergewöhnlich destruktiven Spezies anzuvertrauen? Bereits zum Ende diesen Jahrhunderts wird ein neues menschgemachtes Zeitalter beginnen, dessen einzig angemessener Namen mit „Eremozoikum“ zu benennen sein wird, das Zeitalter der Lebensverarmung und Lebensöde oder auch das Zeitalter der (Arten)-Einsamkeit. Es ist das Zeitalter dessen Charakteristikum nicht das Entstehen neuer Arten sein wird, da das menschgemachte Zeitalter des Materials, der Technik, des Fortschritts, die biologische Verarmung zur existenzgefährdenden Grenze der gesamten Evolution brachte. Zum Ende des Jahrhunderts werden die Menschen feststellen müssen, das die Welt um sie herum leer geworden ist und eine Biomasse, die nahezu ausschließlich aus Sapienstieren besteht nicht zur Entwicklung neuer Arten taugt. Aber dieser Alptraum wird höchstwahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden.

Wahre Freunde  des Lebens, der Evolution, der Erde träumen nicht davon ihre weisen Verwalter zu werden, sondern von einer Zeit, in der es auf die Menschen nicht mehr ankommen wird. Die Masse jedoch träumt noch immer den Traum von der Einheit des Menschengeschlechtes, dieser Sehnsucht, der Turmbau zu Babel möge doch noch gelingen.


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Wie unglücklich sind doch die Menschen in ihrer Unwissenheit, aber wie tief müssten sie sich selbst verachten, wäre es ihnen möglich, sie zu erkennen.

#5
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Bruder Pio

Gast

Sehr kluge Worte, die ich nachvollziehen kann.grinser043.gif

 

Ich bin heute durch die Straßen Nähe des Bahnhofes Münchens gegangen..Überall hörte man Weihnachtsmusik und sonstige Tralalas aus den Kaufhäusern..

Ich habe die Leute angesehen, und größtenteils spiegelte sich Leere aus ihren Augen Wenn man die Weltgeschichte zurückverfolgt, wird man immer Sklaven und Leibeignen in den Büchern finden.Wir lesen das mit schaudern.

Aber: Nur, das was ich heute gesehen habe, ist noch schlimmer, in vielen Augen ist keine Hoffnung mehr. Sie versuchen verzweifelt bei jedem Anruf ihr Handy zu ertasten und fühlen sich in dem Lärm der Großtadt wohl.Wenn ich anders ausdrücken mag, die Augen vieler sind seelenlos geworden.

Der Lärm ist das einzige, wa sie aufrecht erhält. Wäre Stille um sie, ohne Telefon, ohne Fernseher, ohne Computer und anderen technischen Geräten, würden sie verzweifeln.Auch würden so ziemlich alle Ehen in Brüche gehen. Man hat sich nichts zu sagen.Man sitzt vor dem Fernseher und zieht sich den Müll rein, anstatt das man mit seinen Partner etwas unternimmt.

Es ist in der Tat so, dass der Mensch diesen Geräten der Konsumindustrie hörig geworden ist.Würde man sie ihnen wegnehmen., kommen die Entzugserscheinungen.

Und die würden den Menschen in ein Jammertal und in eine höllische Sackgasse stürzen.

Unsere Gesellschaft, sprich Zivilisation,  ist schwer krank und genau dort docken sich gewissenlose Geschäftemacher an.

Man bietet immer mehr an. Immer neuere und raffiniertere Techniken werden entwickelt.So nebenbei bemerkt,  mutiere ich auch zum gläserenen Menschen.Man hat mich unter Kontrolle.

Dazu müllt man einen mit Abhängigkeiten nur so zu.Die einen spielen fast rund um die Uhr auf ihren Computer, die anderen sind der Sexindustrie verfallen.

Diese Technik ist nichts anderes als der Abbau der Menschlichkeit.Man macht den Menschen zum willenlosen Roboter.

Als ich heuer in der Sahara war, wurde mir vieles sehr viel klarer.Die Nomaden leben sehr genügsam.Es gab rundherum glückliche Gesichter, obwohl die Leute sehr arm sind.SIe haben noch Leben in sich.

Wir sind abhängig und suchtkrank.

Und wir werden gezwungen mitzuhalten, sonst geht man als Depp unter.

Es mag zwar Vorteile mit einer sinnvollen Kommunikation , wie hier  haben, aber der Rest ist Leere.

Wir zivilisieten Menschen sind krank.Und diese Krankheit ist nicht heilbar.

 

> Als ich heuer in der Sahara war, wurde mir vieles sehr viel klarer.Die Nomaden leben sehr genügsam.Es gab rundherum glückliche Gesichter, obwohl die Leute sehr arm sind.SIe haben noch Leben in sich.

Darf ich dich beneiden, Bruder Pio?

Weihnachten ist wie wenn man Kühe mitten im Winter auf eine Sommerweide lässt.

 

#7

Frá David

Tel Aviv,Israel

Das Thema lautet Menschenrechte! Also Bitte, wen interessiert schon Weihnachten und was hat dieses mit den Menschenrechten zu tun oder gar mit einer Rechtfertigung zur Verleihung solcher???


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -

#8
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Bruder Pio

Gast

@Darf ich dich beneiden, Bruder Pio?

Ich danke für diese schöne Zeit.

Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt.

Neid ist der falsche Ausdruck.Wir sammeln jetzt für die Schule der Nomadenkinder.

Es ist ein schönes Gefühl, das auch du sicher kennst, wenn du anderen hilfst.

 

Es ist etwas, was geeignet ist, ein Leben zu erfüllen. Man muss nur sehr vorsichtig sein und die Dinge, die einem begegnen nicht zu nahe an sich heranlassen. Viele, die mit wirklich bester Absicht und aus tiefster Seele hier tätig werden, gehen gebrochen nach Hause, weil man Dinge zu sehen bekommt, die man besser nie gesehen hätte.

Deshalb lieber Bruder Pio haben wir sehr viel Achtung und Respekt für deine Arbeit und wünschen wir dir starke Nerven und viel Kraft, dass dir deine Gutmütigkeit und Nächstenliebe zu deinem inneren Frieden verhilft.


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Theodor« (20.12.2010, 20:44)
#10
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Bruder Pio

Gast

Werter Fra Reza Cyrus,

ich weiß, das ich viele Dinge nicht ändern kann. Nur sehe ich es auch so, wenn ich von was träume,dann ist es zuwenig, wenn aber mehrere den gleichen Traum haben, dann kann man es in die Tat umsetzen.Ich bin kein Mensch mit Helfersyndrom, das hätte mich schon lange ins Burnout gestürzt.Ich werde euch nächstes Jahr im Frühjahr Bilder von der Schule zukommen lassen.

Mein Traum wäre neben den Ärzten ohne Grenzen, die ich sehr schätze, Rechtsanwälte ohne Grenzen, und diese speziell für indigene Völker, diese haben keine Mittel, um sich gegen hochbezahlte Anwälte zu wehren.Es ist großes Unrecht !

 

 

Gott zum Gruß !

 

 

 

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