#1

- admin -

Sydney,Australien

der Ritt auf dem Stier scheint nicht jedem zu bekommen

Die Weltlage erscheint geeignet,  die leichtfertige Wirtschafts- und Finanzpolitik der westeuropäischen Staaten abzustrafen und könnte sich sehr schnell zu einem erneuten Wirtschaftseinbruch ausweiten. Libyen ist der drittgrößte Erdöllieferant für Deutschland und Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner für Libyen. Das sind Verbindungen, die sich jetzt als ausgesprochen schädlich für die Eurozone auswirken können. Der Ölpreis steigt auf über 100 Dollar und verschafft dem amerikanischen Wirtschaftsraum durch deren deutlich günstigere Einkaufsmöglichkeiten einen erheblichen Vorteil.

Selbstverständlich erscheinen sofort die schon mehr albern als nur lästig zu bezeichnenden Jubelparolen der sogenannten Markt- und Meinungsforscher, welche je nach Presseagentur auch noch deutlich widersprüchlich sind. Spricht man zum einen vom weiteren Kaufrausch oder einer deutlichen Verbesserung der Kauflust der Bürger, kann man im nächsten Nachrichtenblock von einem Rückgang derselben lesen. Aber zumindest scheinen die Umfragen von einem weiteren Wirtschaftswachstum, welcher  vom Konsumenten „erwartet“ wird, auszugehen, da diese wirkliche  "Zuversicht  auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung“ haben. Der geringe Rückgang des Index scheint da nur ein Schönheitsfehler zu sein. Hier enthalten wir uns jedes Kommentars.

Oder sollte man doch über diese bestenfalls als Durchhalteparolen zu bezeichnenden Irreführungen der Öffentlichkeit laut nachdenken müssen?

 Wenn wir die Medien genau durchforsten stoßen wir auf eine Meldung, die o.g. „Sprüche“ Lügen strafen. Der europäische Sachverständigenrat EEAG veröffentlicht in mehreren Medien über eine drohende Pleite Griechenlands. Sollte dies nicht durch den „Rettungsschirm“ außen vor sein? Oder sollten die Maschen dieses Schirms so groß sein, dass schon der erste Springer nicht gehalten werden kann? Statt der Einhaltung groß propagierter Rückzahlungsversprechen droht weiterer Finanzbedarf in Milliardenhöhe, welcher den Euro ernsthaft zu gefährden droht. Die griechische Regierung hatte bislang stets betont, sie werde «jeden Cent zurückzahlen» und spätestens 2014 damit beginnen, den Schuldenberg abzutragen.

Doch laut Sachverständigenrat reichen die Einschnitte bei weitem nicht aus. Das Gremium empfiehlt als Option gar den Ausschluss des Landes aus der Euro-Zone. Wolle die EU ihr Rettungspaket nicht mit jahrelangen Stützzahlungen ausdehnen, bleiben neben einem Schulden-Moratorium nur zwei Lösungen: Die Rückkehr des Landes zur alten Währung Drachme oder eine beispiellose Radikalkur, die auch niedrigere Löhne auf breiter Front einschließe. Wir sehen schon die Straßen in Athen, die brennenden Barrikaden und öffentlichen Gebäude – aber muss wirklich die gesamte EU das wirtschaftliche und finanzielle Chaos, welches einzelne Mitglieder dieses abstrakten Zusammenschlusses verursachen, tragen? Sind nicht schon die wirtschaftlich Stärksten am Wanken und kaum in der Lage ihre sozialen Versprechen an die eigene Bevölkerung zu erfüllen?

Führende europäische und internationale Banken haben die Hoffnung auf eine volle Rückzahlung der Schulden bereits aufgegeben. Nach Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, ist eine Umschuldung Griechenlands unumgänglich. «Es ist zu bezweifeln, dass Griechenland eine Schuldenquote von mehr als 150 Prozent dauerhaft tragen kann», äußerte man sich dort inzwischen. «Damit das Land seine Probleme überwinden kann, sollte die Quote auf 100 Prozent gesenkt werden.»

Demnach müsste der Schuldenerlass womöglich sogar höher ausfallen als die bisher angepeilten 30 Prozent. Derweil wächst aber in Banken- und Wirtschaftskreisen zunehmend die Sorge, dass nach Griechenland und Irland auch Portugal Hilfen der europäischen Partner in Anspruch nehmen müsse.

Eine signifikante Veränderung innerhalb des Wirtschaftsraumes, wie er sich durch die Ereignisse in Nordafrika und dem Nahen Osten abzeichnet könnte die EU samt ihrer Währung zum straucheln, wenn nicht gar zum Zusammenbruch bringen.

 

Frá Angela de Montalbán

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (22.02.2011, 15:00)
#2

magnusfe

,Deutschland

die EU wird noch gebraucht - sie wird sicherlich Rückschläge erleiden - ihr Weg an die Weltspitze ist aber unaufhaltbar 

Denn ... die EU ist das Tier aus der Offenbarung und somit gilt :

 

 Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier, 4 und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?5 Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang. 6 Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen. 7 Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.

 

-> Der Traum bzw. Alptraum ist noch lange nicht vorbei, die EU wird bald alle Stämme und Völker der welt beherrschen

 

die EU wird die Welt beherrschen und alle anderen Völker werden sich der EU unterwerfen müssen

Na gut, bald ist realtiv, kann noch bis zu 50 Jahre dauern, aber es ist unvermeidbar ... Kann auch viel schneller gehen ...

 

---


 

#3

- admin -

Sydney,Australien

Sicher mag derart humorvolle Satire, wie hier im Beitrag von magnusfe vorgebracht wird, nicht von jedermann  verstanden oder bestenfalls missverstanden. Wir wollen uns hier ersparen auf die belegten Ursprünge der zitierten Texte einzugehen, befassen wir uns lieber mit den „Wunschvorstellungen“ des Beitragsverfassers und deren Chancen auf Realisierung im wirklichen Leben.  Die EU  - die schöne Welt der europäischen Nationen, welche durch sicher nicht zu vernachlässigende politische Kräfte“ gemacht“ werden sollte, hatte sicher den einen oder einen positiven Aspekt in ihrer Entstehungs- und Werdungsgeschichte. Wunden kriegerischer Aggressionen und Vertreibung haben hier den nicht unwirklichen Versuch einer Heilung erfahren. Gräben wurden zugeschüttet, überwunden, Unrecht benannt und Schuld zumindest nach außen vergeben; zumindest in einem Europa welches auf dem Papier bestand haben soll und für Frieden und Wohlstand aller europäischen Völker stehen soll. Aber diese schöne heile Welt ist schon in ihren Anfängen in eine Gefahr gelaufen, welche in ein zentralisiertes Europa münden wird. Europa ist in das Spielfeld vorwiegend liberaler und linker Vertreter des politischen Spektrums geraten, welche jede Entscheidung dazu nutzen ihre Gesellschaftsveränderungen oder besser benannt  „Volkserziehung“ voranzutreiben. Sie haben einen regelrechten Glauben an den Staat und die Institutionen entwickelt, welcher immer bizarrerer Formen annimmt. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens werden analysiert, organisiert, reglementiert und die Bürger zunehmend durch Richtlinien und Direktiven bevormundet. Erschwerend und verschlimmernd kommt hinzu, dass selbst in Deutschland inzwischen Ex-Kommunisten und Extremsozialisten salonfähig gemacht wurden und große Sorgfalt auf Geschichtsklitterung und Verleugnung ehemaliger politscher Aussagen gerichtet wird. Das führt soweit, dass inzwischen selbst der Geschichtsunterricht in den Schulen und Universitäten zensiert und reglementiert wird. Es wird für konservative Kräfte zusehends schwieriger, politisch dafür einzustehen, dass Familie und damit auch Volk, den Vorrang vor dem Staat zu haben hat. Inzwischen müssen solche Menschen- und Familienbilder bereits in Brüssel verteidigt werden, welche jahrhundertelang als Grundlage des Staates betrachtet wurden. Die Euro-Bürokratie hat sich verselbständigt und zu einer ernst zu nehmenden Gefahr für die Demokratie entwickelt. Eurobürokraten entwickeln inzwischen über 70 % der Gesetze, welche für die einzelnen Mitgliedsnationen Geltung beanspruchen und zunehmend mehr Bürger der Nationalstaaten erkennen die Realität einer vollkommenen Bevormundung unter der Umgehung der Rechte des Souveräns der einzelnen Staaten: des Volkes. Diese aufgezwungene Gesetzgebung zwingt inzwischen zu vorauseilendem Gehorsam von Beitrittskandidaten und einem Druck aus Brüssel, welcher viele Völker inzwischen mehr abschreckt, als zum Beitritt einlädt. Dabei entwickelt dieses bürokratische Monstrum inzwischen eine Gesetzesethik, welche nur noch unter grenzwertigem Vorbehalt  als ethischer Relativismus zu bezeichnen ist. Das Bundesverfassungsgericht konnte daher auch nur feststellen, dass das Zustimmungsgesetz zum Vertrag von Lissabon nicht mit dem Grundgesetz der BRD vereinbar ist. Aber statt einer eindeutigen Durchsetzung von verfassungskonformen Forderungen hat man seitens der Bundesregierung politische und juristische Abwege als Weg zum angedachten Ziel erkannt und es bleibt abzuwarten, ob die von den obersten Richtern geforderte wirksame Ultravires-Kontrolle und Identitätskontrolle von Rechtsakten europäischen Ursprungs im Anwendungsbereich der Bundesrepublik Deutschland seitens der Politik tatsächlich irgendeine Beachtung finden wird.

Wer glaubt, hier in diesem europäischen Behörden-Moloch ein System zu erkennen, welches als Grundlage für eine positive Entwicklung in Richtung eines europäischen Staatenbundes, ähnlich den Vereinigten Staaten von Amerika, zu erkennen, welches für eine Machtstruktur und Position, wie von magnusfe angestrebt wird, zwingend erforderlich ist, der hat sicher mehr als nur ein Problem mit der Realität in dieser Welt.

Einer der wichtigsten Mitspieler in diesem großeuropäischen Gedankengebilde ist sicher China, dessen Rolle im europäischen Planspiel werden wir in dem Chinathread behandeln. Die Entwicklungen in Nordafrika und Nahost dürften auch in diesem Blickfeld nicht zu vernachlässigen sein.

Für die Problematik einer langfristigen europäischen Wirtschaftsplanung werden wir im Zusammenhang mit Energieplanung und auch Umwelt- und Klimazwängen gesonderte Threads eröffnen.

Frá Angela de Montalbán

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

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