#1

- admin -

Sydney,Australien

die teuer erkaufte Nestwärme der westlichen Nationen

Heute wurden von der dpa und AFP endlich einmal Zahlen veröffentlicht, welche durchaus geeignet sind, ein gewisses Verständnis für die zunehmende "gefühlte" Unsicherheit, ja Angst vor Finanz-, Börsen-, Benzin- und Heilzölkrisen, im Zusammenhang mit den Ereignissen im arabisch-islamischen Raum, aufzubringen, wenn man gewisse Abhängigkeiten zwar berücksichtigt und gewisse Regeln ausser acht lässt..

„Viele islamische Staaten sind für den Westen wegen ihrer Bodenschätze bedeutend. Vor allem Erdöl und Erdgas spielen eine wichtige Rolle. Ein Überblick ausgewählter Länder:

SAUDI-ARABIEN Das Königreich verfügte 2009 über Erdölreserven von rund 265 Milliarden Barrel. Auf der Liste der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) steht das Land damit auf Platz 1. Ein Barrel sind 159 Liter. Pro Tag produzierte Saudi-Arabien rund 8 Millionen Barrel, elf Prozent weniger als 2008. Die Erdgasvorkommen lagen bei etwa 8 Billionen Kubikmetern. Zudem gibt es Eisen- und Kupfererz sowie Gold.

IRAN Die Islamische Republik ist ebenfalls reich an Öl. Die Vorkommen lagen 2009 bei 137 Milliarden Barrel. Pro Tag wurden fast 4 Millionen Barrel produziert, allerdings etwa 12 Prozent weniger als 2008. Die Erdgasvorkommen beliefen sich auf fast 30 Billionen Kubikmeter. Zudem sind Steinkohle, Eisenerz und Kupfer vorhanden.

KUWAIT Auf rund 102 Milliarden Barrel Erdöl bezifferte die Opec die Reserven im Jahr 2009. Die tägliche Produktionsmenge lag bei mehr als 2 Millionen Barrel, das waren rund 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Erdgasvorkommen summierten sich auf fast 2 Billionen Kubikmeter.

LIBYEN Der Wüstenstaat hat nach der Opec-Statistik die größten bekannten Erdölreserven Afrikas. 2009 lagen sie bei rund 46 Milliarden Barrel. Pro Tag produzierte das Land mehr als 1 Million Barrel, etwa 14 Prozent weniger als 2008. Die Erdgasvorkommen wurden 2009 mit rund 2 Billionen Kubikmetern angegeben. Weitere Rohstoffe sind Schwefel, Salz, Kalk und Gips.

ALGERIEN Das afrikanische Land hatte 2009 rund 12 Milliarden Barrel Erdölreserven. Die tägliche Produktionsmenge lag bei mehr als 1 Million Barrel, das waren etwa 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Erdgasvorkommen summierten sich auf rund 5 Billionen Kubikmeter. Auch Eisen, Zink und Blei sind vorhanden.“

Grundlage: OPEC-Bericht 2009

Frá Angela de Montalbán

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (25.02.2011, 19:26)

Ich habe die Zahlen für Öl mal durch den Rechner gejagt. Die Lichter gehen ja nicht gleich aus. Vorrausgesetzt, der Verbrauch bleibt einigermassen stabil. In hundert Jahren sieht es hingegen düster aus.

Zahlen mio barrel

 

Land Vorrat
Täglich
Anz Tage Vorrat
Anz. Jahre Vorrat
Saudi-Arabien 265000 8 33125 90.69 Iran 137000 4 34250 93.77 Kuwait 102000 2 51000 139.63 Libyen 46000 1 46000 125.94 Algerien 12000 1 12000 32.85

 

Leider sieht das hier nicht so toll aus, wie ich es eingeben wollte. Copy & Paste in ein Tabellen Programm könnte helfen.

Ich versuche es nochmals

Land             Vorrat  Täglich Tage   Anz. Jahre
Saudi-Arabi     265000          8      33125      90.69
Iran                 137000          4      34250      93.77
Kuwait            102000          2      51000     139.63
Libyen              46000          1      46000     125.94
Algerien            12000          1      12000      32.85


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (26.02.2011, 22:03)
#3

- admin -

Sydney,Australien

Danke Andreas, für einen Mathematiker sicher  eine logische und deutliche Aussage - aber wie wir an anderer Stelle schon erwähnten, Mathematik ist nicht der Schlüssel der Weisheit, man kann alles und nichts zu berechnen versuchen und doch nicht die Tatsachen ausdrücken, ja auch nur ansatzweise streifen können.

Man verändere die Parameter und das Ziel – Ergebnis -  ändert sich signifikant mit. Aber klar unser Fehler. Bei solchen Berechnungen sollte man die vielen „Unbekannten“ nicht außer acht lassen. Sprich z.B. China und Indien, und nicht zu vergessen Afrika selbst. Derzeit verbraucht etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung rund vier Fünftel aller Ressourcen. Die Hälfte hat nahezu überhaupt keinen Zugang zu diesen. Aber gerade am Bespiel China und Indien können wir das Debakel erkennen. Mit dem allgemein erwünschten Wirtschaftswachstum dieser Staaten – die westlichen Industrienationen hängen davon ab wie ein Junkie von der Nadel und vom Stoff – wächst der Ressourcenverbrauch in geradezu erschreckendem Maße. China verdoppelt den Verbrauch an Öl und Erdgas derzeit alle 6 Jahre und überflügelt damit derzeit den Verbrauch aller westlichen Nationen. Nur am Zugang zu Ressourcen seitens der Bevölkerung bemessen, bedeutet das zum Beispiel, dass hier innerhalb der nächsten 12 Jahre mehr als doppelt so viel Menschen zu Verbrauchern werden, als alle westlichen Nationen an Bevölkerung haben. Am deutlichsten können wir die Entwicklung am Preisanstieg der letzten 30 Jahre erkennen, welcher zunächst  eine Verdoppelung der Rohstoffpreise zeigt, um dann seit 2004 für Kupfer, Zink und Wolfram auf das Vierfache und für Nickel, Blei, Eisenerz, Zinn und Aluminium das Doppelte bis Dreifache erreichte. Viele dringend benötigte „seltene „ Erden sind nahezu erschöpft und werden teurer als Gold gehandelt.

Für den Energie-, Öl- und Gasmarkt bedeutet dies nahezu die gleiche Entwicklung aber einen erheblich deutlicheren Anstieg am Verbrauch und nur aus diesem Grund finden wir in nahezu jedem afrikanischen Land chinesische „Bauarbeiter“ und „Ingenieure“ in erheblicher Zahl. Wer darüber mal ernsthaft reflektiert, sollte darauf kommen, dass z.B. in Libyen, mit einer Arbeitslosenzahl von 29 % unter den Männern bis 25 Jahren, ein deutliches Missverhältnis zu den „Gastarbeitern“ aus China besteht.

Aber zurück zur Mathematik – mit den jetzt zur Verfügung stehenden Zahlen kommen wir in ein schwierigeres Feld – aber sicher kann auch dies jemand in Annäherungsergebnissen berechnen.

 

Frá Angela de Montalban

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá David« (27.02.2011, 10:29)

Ich halte jetzt dagegen, dass China dabei ist, seine eigene Umwelt zu zerstören.Lebensmittel und Trinkwasser werden womöglich knapp. Schwer von hier aus zu beurteilen, in wieweit dieses sorglose Wachstum auf Kosten der Umwelt überhaupt noch weitergehen kann. Droht in China der Kollaps? Und wenn ja, wird das nicht zum schnellen Ende des Resourcen-Verbrauchs-Wachstum führen? So auch in anderen Ländern mit ähnlichen Problemen?

#5

- admin -

Sydney,Australien

 Da es an anderer Stelle einen Sonderthread für China gibt, möchte ich das hier nicht vertiefen, ob sie verhungern oder verdursten. Man sollte die nächsten dreißig Jahre im Auge behalten und darauf abzielen, was für Möglichkeiten realistisch sind bezüglich des Ressourcenverbrauchs. Hier liegst du völlig Richtig mit deinem Ausblick auf „die Anderen“. In der Summe müssen wir uns darauf einstellen und auf Möglichkeiten konzentrieren, die sich aus dem Erschöpfen aller wichtigen Rohstoffen ergeben oder auch nicht.

Was die Öl- und Gasreserven betrifft sollte man insbesondere bei den OPEC-Hochrechnungen sehr vorsichtig mit Zukunftsplanungen sein. Jeder wird sich an die über Jahrzehnte sich wiederholenden Sensationsberichte aus dem Irak in der Saddam Ära erinnern, welche immer neue Ölfelder und Ölreserven propagierte, welche letztlich dem Irak den Status als zweitgrößter Ölproduzent der Welt einbrachte. Inzwischen musste man diese Werte stark relativieren und es ist, zumindest in dieser Beziehung, recht ruhig um diesen Ölstaat geworden. Da der Tempel über seine Beteiligungen an Rio Tinto und BHP Billiton zu den größten Investoren im Irak zählt, kennen wir die Bodenuntersuchungen sehr genau und sind daher im Hinblick auf andere arabische Ölvorkommen und dort durchgeführte Kontrollbohrungen sehr misstrauisch geworden.  Die Jagd nach neuen Ressourcen und der zunehmende Abbau von bisher unrentablen Vorkommen sollten deutlich mehr Beachtung in der westlichen Politik finden. Auch hier ist die richtungsweisende chinesische Wirtschaftspolitik diesen um Längen voraus.

Frá Angela de Montalbán

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (28.02.2011, 20:16)
712 Aufrufe | 5 Beiträge