Ausstieg aus dem Konsumzwang ?

Dieses Thema möchte ich hier mal in den Raum stellen und gerne Diskutieren.

Ist ein Ausstieg oder eine drastische Reduzierung überhaupt möglich ? Ich denke nur sehr schwer.

Es ist doch Tatsache, dass man bei "Nichtkonsum" letztendlich mit höheren Steuern usw.
bestraft wird, keine Steuervorteile nutzen kann und somit sogar von staatlicher Seite nur Nachteile hat.

Um einige Beispiele aus der Praxis anzuführen:

1. Auf ein neues Auto verzichten ?  Obwohl die Herstellung eines neuen Autos viel mehr CO2 Emissionen

hervorruft als die meisten Leute mit der Nutzung eines Autos mit besseren Emissionswerten wieder einsparen können,

wird der "Oldie"- Fahrer sogar noch drastisch bestraft durch höhere KfZ - Steuern, höhere Gebühren etc.

Für Gewerbetreibende ist es sogar noch drastischer, da man z.B. durch die 1% - Regelung förmlich gezwungen wird

alle paar Jahre wieder ein Auto zu kaufen. ( wegen der Wertbemessung am Neupreis des Fahrzeugs ) . 

Der Staat schafft ( ihrer Lobby zuliebe ? ) den Zwang Autos zu konsumieren .

2 . Den Verbrauch von Strom reduzieren ? Sicherlich macht es sich bezahlt durch stromsparende Maßnahmen

den Stromverbrauch zu senken. Wenn ich aber sehe, dass Unternehmen mit besonders hohem Stromverbrauch

noch durch staatliche Mittel subventionierte unterstützt werden und teilweise eben deswegen sogar noch zusätzlich

Strom verbrauchen - nur um nicht unter die Werte zu fallen, unter denen man keine Förderung mehr bekommt, dann

fühle ich mich irgendwie von den Stromanbietern und unserem Staat ziemlich verar....t .

Wir zahlen einen noch höheren Strompreis, damit solche Firmen nicht sparen müssen ???

Grüße

gyges

Hallo Gyges,

inwiefern meinst du das mit der Wertbemessung am Neupreis?

Die 1 % Methode wird angewandt um den Privatanteil zu ermitteln.

Dies geschieht indem man den BLP zum Zeitpunkt der Erstzulassung x1% nimmt.

Der BLP bleibt solange der Gleiche wie dieser PKW im Betriebsvermögen ist. Das bedeutet kauft xyz sich einen neuen PKW der vom BLP günstiger ist ist der Privatanteil niedriger dazu muss das neue Auto aber tatsächlich günstiger sein.

LG

Marcain

Wir denken, dass man hier auf das Wesentliche des Themenbereichs eingehen und dieses ausdiskutieren sollte. Damit gibt gyges den Anstoß für zwei wesentliche Positionen des Zwangs-Konsums sowohl  im privaten, wie auch im industriellen Bereich. Unter „NEWS“ haben wir zwei zusätzliche Positionen aus den heutigen Mediensensationen gefiltert. Hier sollte sich der Einzelne mal Gedanken darüber machen, in welcher Form und in welchem Umfang hier mögliche Gewinner als mögliche Ursache zu identifizieren wären. Aber gibt es hier überhaupt wirkliche Gewinner?

Konsum ist der Motor moderner Industriegesellschaften für Wachstum und Wohlstand. Hier stehen Wirtschafts- und Finanzinteressen im Vordergrund, welche alle anderen Interessen skrupellos zu unterbinden suchen. Doch inzwischen muss sich auch der geldgierigste und dümmste Investor, Banker, Politiker, Geldhai oder sonstige, vom kriminellen Reichtumswahn getriebene  Kapitalist zwangsläufig einem Gesinnungswandel unterziehen, will er sich nicht ganz persönlich zu den Opfern des selbstgeförderten Systems degradieren. Die kritische Schwelle ist bereits überschritten und krisenhafte Erscheinungen finden wir sicher nicht nur in den Gesellschafts- und Wirtschaftssystemen. Die schöne Epoche, in der die Annehmlichkeiten des Industriezeitalters im Vordergrund standen, neigt sich einem bitteren und abschreckenden Ende. Jetzt werden die Schattenseiten, welche von Einzelnen und besonders aufmerksamen Minderheiten  schon seit langen gesehen wurden, auch für die Masse sicht- und erfahrbar. Der Mensch hat es tatsächlich geschafft, durch seine Art des Wirtschaftens, Produzierens  und Konsumierens, durch seine exzessive Verschwendung terrestrischer Substanzen die Erde in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Besser gesagt: Er hat sich selbst mehr als nur in Bedrängnis gebracht. Für die Erde macht es keinen Unterschied, was die Menschen darauf treiben. Sie wird auch diese Schadkreatur überleben.

Frá Eduard Prinz Kapiani

Ritter des Tempels

Den Menschen als Schadkreatur zu bezeichnen ist ja nun nicht wirklich schmeichelhaft...

Dabei finde ich es so traurig, weil der Mensch eigentlich die Fähigkeiten hätte vieles viel besser zu
machen als wir es gerade tun.... aber das ist ein anderes Thema...

Ich finde diese Grundhaltung jedenfalls äusserst unproduktiv . . .

Aufgeben ist keine Lösung.

Wir stimmen dir auch hier im Wesentlichen zu - aber von welcher und wessen Grundhaltung sprichst du? Der Orden wird sicher niemals aufgeben - für ihn besteht nun auch wirklich keinerlei Veranlassung dazu. Aber wie sieht es aus auf der Seite des Sapiens mit seinen Fähigkeiten so vieles so viel besser machen zu können? Die Chance, die von ihm verursachte Klimakatastrophe (so wiederum allein für den Menschen zu betrachten) noch einmal zumindest abzuschwächen, wurde endgültig vertan - die Chance einen selbstverursachten, existenzbedrohenden wirtschaftlichen Zusammenbruch abzuwenden, wird derzeit endgültig in Selbstüberschätzung und völliger Fehlinterpretation eventueller und realer Möglichkeiten verspielt. Was werden 9 -10 Milliarden Menschen in 30 Jahren auf einem völlig ausgeplünderten und der wichtigsten Lebensgrundlage menschlicher Existenz überwiegend beraubten Planeten, nämlich genießbares Trinkwasser und Ackerbauflächen, wohl über ihr Erbe und ihre Altvorderen denken? Wie wollen, oder besser wie werden die wohl das dann anstehende Problem lösen ... können oder müssen?

Frá Jean-Marie de Fleurieu

Komtur des Tempels