#1

- admin -

Sydney,Australien

Islamische Diplomatie oder der Umweg zum Showdown mit einem nuklearen Iran!

Teilweise gelangweilt von den Medien und doch in versteckter Angst verfolgt der Westen die Ereignisse der politischen Umwälzung im arabisch-islamischen Raum. Als arabischer Frühling noch begrüßt und bejubelt, sind nun, wie nicht anders zu erwarten, die überzogenen Vorstellungen unerfüllt geblieben und die nicht zur Ruhe kommenden Völker finden kaum noch Beachtung in den Medien. Selbst die brutalen Bürgerkriegsereignisse in Syrien und die nicht endenden Terroranschläge im gesamten fruchtbaren Halbmond werden höchstens noch als unbedeutende und wohl nicht zu ändernde Randerscheinungen erwähnt. Anders die plötzlich dramatisch ausufernde Gewalt zwischen Israel und der radikalen Hamas und deren terroristischen Splittergruppierungen. Die Welt erwacht aus der Lethargie der Medienmüdigkeit und fürchtet genauso wie sie dies bereits erhofft, Entwicklungen in Richtung eines WW III. Natürlich wird es niemals wirklich so weit kommen. Bei allen Imperiums-  und  Erwähltheitsideologien geht die Wahrheit und Machbarkeit nicht wirklich konform mit  der Wirklichkeit. Keiner der derzeitigen Globalplayer wird sich in einem Konflikt der islamischen Welt überengagieren. Längst sind die diversen Gruppierungen erkannt und die Drahtzieher entlarvt, welche versuchen eigene Interessen zu den Interessen der Weltöffentlichkeit zu machen. Wie viel wurde über Ägypten schon berichtet, wie viel über Syrien? Und doch liefen die Entwicklungen völlig anders als die Politik- und Medienwelt der Öffentlichkeit verkaufen wollte. Wie schnell war man bei den letzten Ereignissen in Israel und Gaza wieder auf Kriegspropaganda umgeschwenkt und suchte durch Schuldzuweisungen und dramatisierender sensationspopulistischer  Berichterstattung die Stimmung im Westen hochzukochen. Warum machen westliche Medien und Politiker im Zusammenhang mit dieser Krise ständig Propaganda für den Islam, ohne das wahre Gesicht des Islam zu kennen oder sich um eine der Gesamtlage angemessene Information über den Islam überhaupt zu bemühen. Wer aber hat in dieser kritischen politischen Gemengelage in Nah-Ost tatsächlich versucht eine militärisch relevante Lage zu erzeugen?

Frá Pierre Marie de Montgazon

Komtur des Tempels

 


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (05.01.2013, 15:59)
#2
Avatar

wanderer

Gast

Top

#3

Frá Konstantin

London,Großbritannien

Wir waren davon überzeugt, dass gerade dieser Themenbereich deutlich größeres Interesse auslösen könnte. - Aber auch wir können irren.

Gehen wir mal davon aus, dass die meisten Menschen kaum über die Hintergründe der Geschehnisse im syrisch-ägyptischen Raum informiert sind, die üblichen Schuldigen der Medienpropaganda gern als Täter erkannt werden und im Übrigen dem Normalbürger die eigenen Probleme das Leben hinreichend zu belasten geeignet sind, so sehen wir hier doch ein Erfordernis im Sinne von Aufklärung, da die nächsten, bevorstehenden Ereignisse kaum geeignet sein werden, positive Erkenntnisse im Sinne westlicher Denkart auszulösen.

In Gaza herrscht eine Art von brüchigem Frieden, welcher allein durch die Vermittlung des ägyptischen Präsidenten Mursi durchgesetzt werden konnte. Aber dieser gerade noch mal abgewendete Waffengang zeigte eines ganz deutlich – Israel ist inzwischen verwundbar geworden, das eigene militärische Abschreckungspotential allein reicht nicht mehr als Schutz des Luftraumes aus. Mehr als 48 % aller aus Gaza abgeschossenen Raketen erreichten ihre Ziele. Das Potential der Hamas wurde in den letzten 18 Monaten derart verbessert, dass man es als ernste Bedrohung israelischer Städte ansehen muss. Man sieht nicht mehr die primitiven, handwerklich gefertigten Kurzstreckenraketen, welche bestenfalls zu 50 % überhaupt starteten und zu 4 % ihre Ziele erreichen, nein die Aggressionsfähigkeit der terroristischen Hamasmilizen wurde durch iranische Waffenhilfe erheblich aufgerüstet. Neben hochwertigen und zielsicheren Kurzstreckenraketen russischer Bauart, in extremen Ausmaß (ca. 120.000 Stück), lieferte der Iran Mittelstreckenraketen eigener Bauart (800 Stück), welche alle Städte Israels erreichen können und dazu geeignet sind erhebliche Sprengkraft zu tragen. Der letzte Waffengang scheint also neben dem erhofften Entlastungseffekt für Assad,  mehr eine Art Zielübung und Testversion späterer, aber bereits geplanter Offensiven gewesen zu sein. Der Iran hat hier eine Südfront gegen Israel etabliert, welche im Falle eines iranischen Angriffs auf Israel, dieses in einem Mehrfrontenkrieg erschöpfen soll. Der offensive Schrei der Hamas nach aktiver militärischer Unterstützung Ägyptens war lediglich eine gezielte politische Provokation gegen Ägypten. Man erwartete einen islamischen Brand zu entfachen, welcher Ägypten ins iranische Boot zwingen sollte – Ägypten (Mursi)  hatte jeglichem iranischen Versuch einer Einflussnahme auf die Entwicklung in Ägypten eine deutliche Absage erteilt. Das war den Mullahs wie eine schallende Ohrfeige und sie spielten ihre letzte Karte gegen Ägypten – die übliche palästinensische. Doch auch hier hatte man sich wieder deutlich selbst überschätzt und den Einfluss der Saudis und auch der Amerikaner völlig unterschätzt. Aber ohne jeglichen Zweifel ist es Tatsache, dass die Aufrüstung der Hamas mit iranischen Raketen nicht ohne ägyptische Hilfe und Duldung erfolgen konnte. Hier waren eine große logistische Unterstützung und eindeutige Verstöße der ägyptischen Behörden gegen den Friedensvertrag mit Israel erforderlich, solche Mengen an Waffen über Ägypten nach Gaza zu bringen.

Ohne jeden Zweifel ist Mursi ein gefährlicher Mann. Er wurde in einem System erzogen, welches den Hass auf seine Fahnen geschrieben hat. Wer es in diesem System zu etwas bringen will, benötigt Fleiß, Demut und eine gute Schule. Zu den größten islamischen Hass-Schulen mit Tradition zählt die ägyptische Muslimbruderschaft – und  einer ihrer Meisterschüler heißt Mohammed Mursi.  Als Präsident Ägyptens setzt er brav und strebsam das Erlernte um – und zerstört dabei genau das, was ihm seine Lehrer über Jahre als das absolut Böse vorhielten: die Freiheit. Aber Mohammed Mursi ist keinesfalls ein Träumer oder Fantast, der sich durch schnelle übereilte Aktionen das Handeln aus der Hand nehmen lässt. Er hatte es genau abgewogen, welche Konsequenzen ein ägyptischer Eingriff auf Seiten der Hamas heraufbeschwören würde. Westliche, durch den iranischen  Nachrichtendienst beeinflusste Medien zogen hier schnell wieder die Amerikaner aus dem Hut, welche das Geschehen durch Geld beeinflusst hätten – aber weit gefehlt, was ist schon die lächerliche amerikanische Militärhilfe, gegen die Unsummen an in Aussicht gestellter Hilfe aus Saudi-Arabien, und was bedeuten alle in die sich noch unbeständig entwickelnde Zukunft gerichteten Geldversprechen,  gegenüber der Erkenntnis, dass Ägypten niemals in der Lage sein wird, einen Krieg gegen Israel militärisch oder wirtschaftlich zu überstehen.  Jedoch ist Mursi der Einzige, der aus dem Gaza-Konflikt diesmal als Sieger hervorging. Seine Akzeptanz saudischer Einflussnahme schob in deutlich fester in den Sattel, als es den übrigen Beteiligten und den Ägyptern selbst lieb sein konnte. Doch diese vermeintliche Festigung seiner Macht ist inzwischen durch sein allzu selbstsicheres Gebaren im Zusammenhang mit der Durchsetzung der neuen Verfassung deutlich angekratzt und trägt die untergründige Gefahr einer neuen Revolution in sich. Mursi würde wirkliche Klugheit beweisen, sobald er die Instrumentalisierung verblendeter ideologisch geprägter Feindbilder selbst ablegen und öffentlich verurteilen würde. Jahrzehntelange institutionelle religiöse Erziehung zum Hass hat ganzen Völkern den Blick verstellt und jegliche Logik die eine Bewegung nach vorne, Richtung Freiheit, verlangt, unterdrückt und bekämpft. Erschreckend muss man feststellen, dass dieses durch westliche sozialistische und insbesondere Linke Politiker und Politik zunehmend bestärkt und begünstigt wird.

Frá Konstantin v. Rhein

Komtur des Tempels


___________________________________________________________________________________
Wie unglücklich sind doch die Menschen in ihrer Unwissenheit, aber wie tief müssten sie sich selbst verachten, wäre es ihnen möglich, sie zu erkennen.

#4

- admin -

Sydney,Australien

Islam – Islamismus – Islamozentrismus – Terrorismus

A. Nahezu jeder den man im Umfeld einer Moschee zu den Inhalten und Zielen des Islam befragt, fällt sofort in einen monotonen Singsang von Plattitüden und gekünstelt wirkendem Frömmigkeitsgedusel auswendig gelernter Phrasen über die Friedfertigkeit und Menschlichkeit dieser Ideologie. Jahrzehntelange Indoktrination – auch im westlichen Umfeld – hat eine völlig kritikfreie und sowohl welt- als auch realitätsferne Masse von Gläubigen erzogen, welche eine ernsthafte Bedrohung Anderer und insbesondere Andersgläubiger und Andersdenkender bedeuten, sowie eine ernstzunehmende Gefahr für westlich orientierte Gesellschaftsformen. Auf der anderen Seite sehen wir eine breite Masse junger Menschen, die dieses Diktat des Islam nicht länger ertragen wollen – junge Menschen, die sich, durch einen starken Bildungs- und Lebenshunger getrieben, nicht länger überholter und sentimentaler ideologischer Träume und Fantasien hingeben wollen und den wagemutigen Schritt Richtung Freiheit, Zukunft und Lebensqualität machen. Das sind die Gruppierungen, die im Wesentlichen den Anschub und die Aktivitäten des arabischen Frühlings trugen. Junge Menschen mit dem neuen Traum von Gleichheit, Freiheit und Demokratie, welche es jedoch nicht wirklich zustande brachten die alten eingespielten Kräfte zurückzudrängen und den mittelalterlichen, islamischen Spuk vom neuen Kalifat und der Einheit aller islamischer Staaten zu begraben. Der arabische Frühling erstarrt in einer Stärkung des islamischen Fanatismus und zunehmender Tendenz zur Bildung von Gottesstaaten nach iranischem Vorbild. Dieses jedoch mit einer Zerrissenheit und Konfrontation der einzelnen Bewegungen und Gruppierungen untereinander, dass selbst geringste angestrebte Verbesserungen, wie Orientierungsbekenntnisse nach westlichen Vorbildern und demokratische Prinzipien, den Forderungen extremistischster Islamverfechter zum Opfer zu fallen drohen. Das gesellschaftliche Leitbild wird zunehmend an der Scharia ausgerichtet. Als unfehlbare Pflichtenlehre umfasst die Scharia das gesamte religiöse, politische, soziale, häusliche und individuelle Leben, sowohl der Muslime, als auch das Leben der im islamischen Staat geduldeten Andersgläubigen (Dhimma) insofern, als ihre öffentliche Lebensführung dem Islam und den Muslimen in keiner Weise hinderlich sein darf.

Die Scharia unterteilt die Menschen und Völker je nach ihrem Glauben und ihrem Verhältnis zum islamischen Staat in verschiedene rechtliche Kategorien, die den Rechtsstatus einer Person festlegen:

 Bürger des islamischen Staates: Muslime – sie haben alle Rechte und Pflichten. Dazu zählt auch die Abgabe eines festgelegten Steuersatzes im Rahmen des (Pflicht-)Almosens (siehe "fünf Säulen des Islam").

 Dhimmis – Schutzbefohlene („Buchbesitzer“, Monotheisten), die eingeschränkte Rechte haben, Sondersteuern (in der Vergangenheit in staatstragender Höhe) zahlen müssen, aber staatlicherseits geschützt sind (was bisher niemals wirklich durchgesetzt wurde) und keinen Kriegsdienst leisten müssen (um der Gefahr eines möglichen Aufstandes entgegenzuwirken).

 

Bürger fremder, nicht-islamischer Staaten: Ḥarbīs – Nicht-Muslime, die sich im gesetzlich verankerten Kriegszustand mit den Muslimen befinden. Die Scharia gebietet es, diese Menschen zum Islam aufzurufen, bei ihrer Weigerung zu bekämpfen und zu töten. Frauen, Kinder und nicht am Kampf beteiligte Männer wie z. B. Mönche genießen juristisch geregelten Schutz, der jedoch völlig unterschiedlich gewertet und ausgelegt wird.

In den Staaten des arabischen Frühlings sehen wir jedoch Gesellschaftsformen aufkeimen, welche aufgrund der Differenzen zwischen den nach Freiheit strebenden jüngeren Generationen und der zunehmenden Gewalt der sektiererischen Gruppierungen und der systembedrohenden Wirtschaftskrisen, den permanenten Schatten des Bürgerkrieges in sich bergen.

Der Westen ist jetzt gefordert sein Verhältnis zu den arabischen Staaten des Frühlings zu überdenken und neu zu orientieren. Die Zeiten der Bevormundung, der Doppelmoral und der verlogenen Allianzen mit Diktaturen müssen endlich ein Ende haben. Nur wenn der Westen sich bereit zeigt echte Zusammenarbeit anzubieten, dann könnten extremistische Ziele islamischer Scharia-Verfechter, wie eine völlige Islamisierung des Individuums und faschistische Durchdringung der Gesellschaften vielleicht noch gestoppt oder zumindest abgefedert werden. Gerade in Ägypten zeigt die Muslimbruderschaft wie weit entfernt von einer Demokratisierung der Gesellschaft sich hier die Ziele bewegen. Aber hier zeigt sich auch deutlich, dass die Zukunft Ägyptens nicht mehr allein von den Absichten der Muslimbruderschaft abhängig  ist, sondern vom gestärkten politischen Bewusstsein der Ägypter und deren gemeinsamen Zielen.

Frá Eduard Prinz Kapiani

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (09.01.2013, 22:39)
926 Aufrufe | 4 Beiträge