Zitat des Tempels aus dem Thema "Bewusstsein":
"Wenn du den Buddha oder die von ihm erdachte Form einer Erlösung als Vorbild oder erstrebenswert erachtest, dann müsstest du seinen Gedankenvorstellungen von einer ewigen Wiedergeburt Glauben schenken. Aber Glauben bedeutet bekannter weise „Nichtwissen“. In der buddhistischen Meditation strebt man durch das Üben reiner Aufmerksamkeit danach, die Schleier der Gewohnheit abzustreifen, die den Menschen die Sinne vernebeln. Nur durch Verfeinerung der Aufmerksamkeit könne man Einsicht in die Wirklichkeit erlangen, ist die buddhistische Sichtweise. Der Geist zensiert sich damit selbst und beginnt in einer Schattenwelt zu leben. Das Ideal des Erwachens bedeutet für den Buddhismus die Verbindungen zur Evolutionsgeschichte des Menschen zu kappen – das Leben der übrigen Tiere einen ewigen Schlaf, nur der Mensch könne sich, durch den buddhistischen Weg, daraus erheben und sich aus dem Weg des ewigen Leidens befreien. Es ist also nichts mehr als eine weitere, sinnfreie und nutzlose Erlösungsdoktrin. Die Idee, der Mensch könne sich aus seiner tierhaften „Verblendung“ lösen, ist die größte aller Illusionen. Schechina besteht darauf sich aus dem Sapienstier weiterentwickelt zu haben – wohin? Erkennen die Menschen noch immer nicht, dass ihre Ahnentafel nur in verschwindend geringem Ausmaß aus Sapienstieren besteht. In den Genen dieser Tiere sind alle Spuren und Abdrücke noch vorhanden, die auf bedeutend ältere Welten zurückweisen. Buddha versprach Befreiung von etwas, dass jedem doch so vertraut ist – Leiden. Auch die späteren jüdischen Sekten, aus denen sich das heutige Christentum rekrutierte, versuchten solch einen Weg. Sie brachten und vertieften die Vorstellungen von Schuld und Sühne. Ohne diese irrige Annahme ist das ganze christliche Erlösungsversprechen bedeutungslos. Es gibt keine Erbsünde und keine göttliche Erbsenzählerei von vorgeblichen oder tatsächlichen Reglementierungen, die nicht einmal unter Menschen selbst einheitliche Wertung erfahren. Wer dem Irrweg der Erlösung folgt, der begibt sich selbst in die Sklaverei lebenseinschränkender Vorstellungen. Buddha behauptete im Nirvana endet alles Leiden. Warum also sollte man alle Anstrengung darauf richten? Diesen Weg geht ein jeder ohne besondere Anstrengung, wenn die Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen. Der Tod bringt jedem den Frieden, den der Mensch laut der Verheißung Buddhas nach den Mühen vieler Leben finden werde. Da aber der Glaube an Seelenwanderung keinerlei Berechtigung an Wahrheit vorzuweisen hat, sollte der Mensch sich genau überlegen, wie er denn etwas ein Ende zu setzen gedenkt, dass nur in seinen Vorstellungen Existenz erlangen kann. Möchte er sein Leben beenden, dieser einzig winzigen Dauer – darum lohnt sich die ganze Anstrengung nicht, sich ihr zu entziehen. Man stelle sich vor eine Kuh oder ein Schwein würde, um der edlen achtfachen Selbsterleuchtung willen, ihren Körper ablegen. Selbst der Einfältigste würde fühlen, dass diese vierfüßigen Säuger falsch gerechnet hätten. Von was soll der Mensch erlöst werden – welches Leiden beenden, wenn ihn doch die Vernunft dazu zwingen müsste, dass er davon auszugehen hat, dass ihm kein weiteres Leben zur Verfügung steht? Das was Buddha suchte, ist jedem ständig zum greifen nahe. Warum also sollte jemand, wenn ihm die Erlösung sicher ist, sich selbst die Freude am Leben versagen?"