#1
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Unbekannt

Gelöscht

Zu meinem grossen Erstaunen wurde erklärt, Aleister Crowley habe den Weg zu Gott gefunden. Dennoch erzielte dieser Pfad bei ihm nicht die Wirkung die er sich erhoffte. Doch wie kam er überhaupt dazu? War es Glück nach dem Volksspruch: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn?
#2

- admin -

Sydney,Australien

Diese von dir aufgestellte Behauptung solltest du  uns aber mal näher erläutern - oder handelt es sich um eine Fehlinterpretation von deiner Seite?

Frá Andreas v. Loeben

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Ich bezog die Aussage auf diesen Text:


..."wie man es z.B. bei Aleister Crowley sah. Er suchte, getrieben von Geltungssucht und Habgier, durch Hinterlist und Täuschung Wissen zu erlangen, was nicht für Aussenstehende gedacht ist. Sein Tod dauerte über Jahre, bis er kurz vor dem endgültigen Ende, in einem kurzen Lichtblick erkannte, was er sich selbst durch sein Handeln versagt hatte - es blieben ihm noch einige Monate in geistiger Umnachtung darüber nachzudenken."



Zitat von: Jamie
 bei Aleister Crowley sah. Er suchte, getrieben von Geltungssucht und Habgier, durch Hinterlist und Täuschung Wissen zu erlangen, was nicht für Aussenstehende gedacht ist. ........ es blieben ihm noch einige Monate in geistiger Umnachtung darüber nachzudenken."

Bist du wirklich überzeugt, dass könnte den Eindruck erwecken, er habe den Weg zu Gott gefunden schulterzucken


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).

#5
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Jamie

Gast

Ich weiss es nicht, für mich erscheint es als ob er von den Schriften wusste und damit den Weg der Wahrheit (zu Gott) gefunden hätte.
Es war ihm nicht möglich diesen zu Ende zu gehen aber das wissen darum musste vorhanden sein. Deswegen die Frage, wie kam Crowley überhaupt zu diesem Wissen/Weg?
#6

Sinclair

66687 Wadern,Deutschland

Hallo zusammen,

ich glaube, wenn man sich mit der Person Aleister Crowley beschäftigt kommt man nicht umhin, sich auch mit dem Orden Golden Dawn auseinander

zu setzen. Dieser Orden arbeitete stark magisch ausgerichtet und spaltete sich in 1900. Einige Publizisten gehen davon aus, das Crowley von dort

seine Schulung erhalten hatte, aber die Grundhaltung dieser Bewegung in seinem Sinne veränderte.

Bewerten kann und werde ich dies nicht, denn wer von uns vermag schon den Schicksalsweg eines Menschen beurteilen. Eines vermag ich jedoch aus psychologischer Sicht zu sagen: wenn man die Bücher von Israel Regardie über das magische System des Golden Dawn liest, dann sind die darin enthaltenen Rituale und Anweisungen für "Nicht gefestigte" sehr gefährlich. Gottseidank jedoch äußerst schwer zu verstehen und somit auch schwer zu handhaben.

Alles Liebe

Sinclair

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Das ist mir durchaus bekannt Sinclair. Zweifel hege ich aber an der gefährlichkeit der Rituale und Anweisungen von Crowley. Diese Zauberei ist doch einfach nur Unsinn. Der Beweis für eine Wirksamkeit wurde noch von keiner Seite je erbracht.
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Um das wichtige Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, beginne ich mit einem neuen Ansatz.
Aleister Crowley wusste um den wahren Gott und Djehutis Schriften. Doch auf welchem Weg empfing er diese Erkenntnis? Er beschäftigte sich mit fragwürdigen Dingen wie dem Tarot und sein Lebensweg war durch esoterisches Denken geprägt. Lernte Crowley zufällig eine Person kennen, die ihn in das Wissen einweihte?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Jamie« (29.04.2011, 11:03)
#9

- admin -

Sydney,Australien

  Deine Gedankengänge sind annähernd in der Richtung der Wirklichkeit um diesen Mann. Wir erwarten am Wochenende Frá David aus Ägypten zurück – er kennt sich damit bestens aus und wird einen Beitrag einstellen.

Frá Andreas v. Loeben

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#10

Frá David

Tel Aviv,Israel

Wer sich für das Leben und Wirken Aleister Crowleys interessiert, wird im Internet schnell fündig. Aber sobald man sich dort etwas mehr einliest, stellt man schnell fest, welch unterschiedliche Ansichten über diesen Mann vertreten werden. Es ist in etwa die Breite zwischen einem Heiligen und einem psychopatischen Idioten. Eines sei vorweg klargestellt: ein Heiliger war dieser Mann nicht, nicht einmal ein religiöser Mensch, kein Vorbild und schon gar kein Religionsstifter.

Die Zeit seiner Kindheit und Jugend ist recht gut dokumentiert und nicht nur der fachkundige Leser wird hier schnell erkennen, dass sich hier bereits früh bei Crowley die schweren psychischen Störungen, die seinen weiteren Lebensweg prägten, abzeichneten.  Bereits in Kindertagen zeigte er eine Neigung zu sexuellen Trieben in Verbindung mit Schmerzempfindung. Es mag durchaus in der heutigen Zeit Menschen geben, die ein solches Verhalten als durchaus normal erachten mögen – heute im Zeitalter des Humanismus und der gutmenschlichen Werteverblendung, sucht man eine Toleranz nicht nur zu lehren, sondern regelrecht zu erzwingen, welche von der Gleichwertigkeit aller Lebensstile und Abartigkeiten ausgeht und welche Ursache und Wirkung verwechselt – wissenschaftlich betrachtet sollte man hier deutlich zwischen natürlichem und nicht der Natur der Spezies entsprechendem Verhalten unterscheiden. Man kann hier nur vor solch seltsamen Blüten, die eine falsch verstandene Toleranz hervorbringt, warnen.

Bleiben wir beim Thema und wenden uns dem Teil des Werdeganges Crowleys zu, welcher hier für uns interessant ist. Crowley interessierte sich früh für magische Dinge und war solchen völlig verfallen. Dies zeigte sich besonders seit seiner Aufnahme in den Golden Down, einer magischen Geheimgesellschaft, welche auf rosenkreutzerisch-kabbalistisch-hermetischen Strömungen fußte, die zunächst viel Zulauf erhielt (es war die Zeit, als solche esoterischen Bewegungen überall aus dem Boden schossen), aber bereits nach wenigen Jahren, auch aufgrund von Fehlverhalten seitens Crowley, zerfiel. Solche esoterische Bewegungen, welche  Lehren verbreiten, die eine törichte Vermischung vieler Glaubensinhalte darstellen, findet man in der Jetztzeit überall auf der Welt, insbesondere in den angelsächsischen Ländern. Viele berufen sich auf einen Ursprung im Golden Dawn, ohne aber einen solchen nachvollziehbar belegen zu können. Crowley konnte sich hier nicht in seinen Machtbestrebungen  durchsetzen und suchte nach etwas, was ihm ganz persönlich seine Vorstellungen von  Macht und Lebensidealen erfüllen konnte.  Auf einer Reise nach Ägypten, suchte er ganz bewusst Ursprünge des hermetischen Wissens und der hermetischen Schriften aufzuspüren, um die magischen Hintergründe und Möglichkeiten für sich nutzbar machen zu können. Das Wissen, welches ihm durch den Golden Dawn vermittelt worden war, hatte seine Neugier geweckt und er suchte mehr als nur nach kleinen Zaubertricks, welche die Magie des Dawn darstellten und ihm inzwischen lächerlich naiv waren. Er suchte das Wissen welches hinter den Schriften stand, welches dem Forschenden sich, so deutlich in den Schriften verborgen, offenbaren konnte. Seine regelrecht verzweifelt, hektische Suche in den ägyptischen Museen, erweckte die Neugier eines alten Franzosen,  welcher hier in den Schriften der Ausstellungen nach Texten suchte. Crowley seinerseits erkannte, dass dieser Mann die Papyrusrollen lesen konnte und zeigte sich hoch erfreut und aufgeschlossen, etwas zu erfahren, was die Schriften bisher verborgen hatten. Die beiden unternahmen viele Exkursionen durch die Museen und der alte Franzose wähnte in Crowley, welcher sich ihm als schottischer Edelmann vorgestellt hatte, einen gebildeten Suchenden, der sich auf dem Weg zur Erkenntnis zu befinden schien. Bereitwillig übersetzte er ihm viele Schriften und versuchte ihm die dahinter stehende Lehre zu vermitteln. Er durchschaute zunächst nicht das üble Spiel, welches ihm Crowley vorgaukelte und gab diesem Einblicke in Wissen, welches nur den geschulten Eingeweihten zugänglich sein sollte. So erlangte er genau das Wissen, welches ihm dazu diente das Liber Legis zu schreiben. Da er aber sich selbst und seinen durch exzessiven Drogenmissbrauch bereits schwer geschädigten Geist nicht nur völlig überschätze, sondern offensichtlich auch überforderte, wurde aus einem, in vielleicht bestem Willen, gestarteten Versuch, einen aussagekräftigen Text über bestimmte ägyptische Lehren (RA-Harachte) und die damit verbundenen Ursprünge und Magien zu schreiben, ein wirres Pamphlet, in dem die eigenen krankhaften Vorstellungen mit fehlinterpretierten und falsch übersetzten Bruchstücken ägyptischer Texte vermischt wurden.  Darauf baute und baut bis heute die gesamte Vorstellungs- und Geisteswelt der Thelema. Genau sechs Monate konnte dieser kranke Geist den alten Franzosen täuschen. Als Crowley, welcher sich täglich mit dem Franzosen  sehr früh im Museum zu treffen pflegte, eines Morgens nicht erschien, suchte dieser ihn in seinem Hotel auf und fand ihn im Drogenvollrausch  beim zelebrieren von sexuellen Ritualen, welche man wenige Tage zuvor aus einer Papyrusschrift der Ptolemäerzeit (Isis-Demeter-Kult) übersetzt hatte, an seiner eigenen Frau. Der Franzose reiste ab – er war ein Templerkomtur, der nahezu sein ganzes Leben mit Forschungen  in Ägypten verbrachte.  

Crowley suchte danach durch Beteiligung an Bewegungen, die den hermetischen Lehren nahestanden (Freimaurer) und Gründung neuer Bewegungen (Astrum Argenteum) neue Wege zu beschreiten und durch eine Mitgliedschaft im OTO eine gewisse Lösung aus dem Bann zu den ägyptischen Lehren, in dem er sich nach eigenem Empfinden zu befinden schien. Aber er war in dieser Sache zu tief gefangen. Er gründete  seine Abtei von Thelema, wo er seine ganz persönlichen Vorstellungen, welche im Liber Legis niedergeschrieben waren, zu lehren suchte, vermischte diese Vorstellungen mit anderen hermetischen Ansätzen und insbesondere Riten, welche er aus dem Schriftentum der Kyraniden entnommen hatte. Er lehrte ein Gemenge aus antiken Lehren und Vorstellungen, vermischt mit den Vorstellungen eines psychisch kranken Drogenabhängigen. Sein Ende war ein langes Siechen, gefangen im Wahn.


 - Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung des Problems beiträgs wirst du selbst zum Problem -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá David« (02.06.2011, 13:20)
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