RKI-Präsident: "Wir müssen Zeit gewinnen"

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat auf einer Pressekonferenz über die aktuellen Erkenntnisse zum Coronavirus informiert. “Wir müssen Zeit gewinnen”, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Das sei entscheidend, weil es sich um ein neuartiges Virus handele. Je mehr Zeit man habe, desto mehr Informationen gebe es zu Übertragungswegen und Therapiemöglichkeiten.

Besonders sei an dem Virus die hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit und die hohe Zahl der schweren Krankheitsverläufe. 80 Prozent der Betroffenen zeigten schwache Symptome, 15 Prozent erkrankten schwer. “Das ist viel”, sagte Wieler. Auch die Sterberate von ein bis zwei Prozent, von der nach aktuellen Zahlen auszugehen sei, sei hoch. Betroffen seien davon besonders alte und “hochaltrige” Menschen sowie Menschen mit komprimiertem Immunsystem. Zum Vergleich: Bei der “normalen” Grippe liege die Mortalität meist bei ungefähr 0,2 Prozent. Zudem gebe es auf absehbare Zeit keinen Impfstoff. Die gute Nachricht sei, dass in China aktuell gute und zahlreiche Studien unternommen würden, welche Therapien wirken.

In Deutschland gebe es keinen Anlass, wie in Italien Städte abzuriegeln. Das RKI setzt bei Erkrankten auf Isolation und bei sogenannten Kontaktpersonen, also Menschen, die Kontakt zu Betroffenen hatten, auf Quarantäne-Maßnahmen. „Es kann sein, dass wir an den Zeitpunkt kommen, dass wir die Kontrolle nicht mehr haben. Trotzdem werden wir das weitermachen, weil wir nach wie vor die Verbreitung des Virus verlangsamen können. Auch wenn wir nicht mehr den Infektionsweg nachvollziehen können”, sagte Wieler. Für die Wirksamkeit von Atemmasken zum Schutz vor einer Ansteckung im Alltag gebe es derzeit “keinerlei Evidenz, dass das hilfreich ist”.

„Ich denke, diese Situation erfordert von uns allen etwas Disziplin. Aber wir sollten auch nicht in Panik verfallen“, sagte ein CDU-Politiker, der in einem runden 100-köpfigen Krisenstab arbeitet. Er riet dazu, dass die Menschen „Massenansammlungen oder Besuche in Gemeinschaftseinrichtungen“ vermeiden sollten. Sie sollten am besten zuhause bleiben. Wer Krankheitssymptome bei sich oder Bekannten feststelle, solle seinen Hausarzt anrufen. „Dieser weiß, wie in einer solchen Situation zu verfahren ist.“

 

Sollte das geeignet sein uns zu beruhigen? Bisher sehen wir einen sträflich leichtsinnigen Umgang mit einer zumindest bedingt gefährlichen Entwicklung. 


Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Ramon« (27.02.2020, 12:02)
#12

Dennis

Biere,Deutschland

Das sehe ich auch so. Zum einen erkennt man die "Erprobung" des Virus und zum anderen die Leichtsinnigkeit des Verhaltens. Wieviel Zeit braucht es, um das dieser Virus seinen Höhepunkt erreicht und wieder abebbt. Monate? 

Noch gibt es keine Erfahrungswerte - sollte z.B. in China jetzt ein Rückgang bestätigt werden, hätte man einen Ansatzpunkt. Jedoch zeigt das durchgreifende Vorgehen in China, dass man eigentlich Mehr, Schlimmeres erwartet. 


Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]


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#14

Dennis

Biere,Deutschland

Ist dieser Virus in China nicht erst "erwacht"? Wenn er optimiert wurde, frage ich mich von wem? Gibt es in Russland schon Corona Fälle? 

Das Virus wurde in China "erschaffen". In Russland sind bisher nur wenige Fälle bestätigt.


Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]

#16

Dennis

Biere,Deutschland

Aber wird es erschaffen, kennt man doch auch ein Gegenmittel, welches ja noch nicht existieren soll. Oder war die Erschaffung zu leichtsinnig? 

Nicht alles was in Laboren gezüchtet wird ist unmittelbar für die Öffentlichkeit gedacht. Manchmal ist ein allzu leichtsinniger Umgang dann Ursache für das Freiwerden von Dingen, die der Allgemeinheit wenig zuträglich sind. 


Wenn Wahrheit Menschen beleidigt, dann ist es unsere Aufgabe als Wissenschaftler sie zu beleidigen. [Satoshi Kanazawa]

#18

Dennis

Biere,Deutschland

Dacht ich mir schon. Nun gut, weiter beobachten. Schlimm ist halt nur, daß die Menschen kirre gemacht werden und letztendlich durch das Fehlverhalten Weniger alles austragen müssen. 

Virologen warnen mittlerweile eindringlich vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe an der Universität Hamburg sieht es als unwahrscheinlich an, dass die Ausbreitung des Virus in Deutschland noch zu stoppen ist. Auch Prof. Rolf Hilgenfeld, Direktor des Instituts für Biochemie der Uni Lübeck diese Einschätzung. Aktuell sei, so Schmidt-Chanasit, nur die Spitze des Eisbergs sichtbar, weil wahrscheinlich viele Menschen das Virus in sich tragen, ohne Symptome zu zeigen. Harvard-Epidemiologe Pablo Salazar meint gegenüber Zeit Online: "Wenn das Virus sehr leicht übertragen wird und das zumeist unentdeckt geschieht, können wir wahrscheinlich nicht viel tun – selbst in Ländern, die gut auf Ausbrüche vorbereitet sind."

Gerade dass Länder wie Thailand oder Kombodscha mit viel direktem Kontakt zu China wenige Infektionen nachgewiesen hätten, beunruhigt demnach Experten, wie Zeit Online weiter schreibt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass es bereits mehr Infektionsketten gibt als bekannt. Drei Szenarien beschreibt Zeit Online: Es könnte zu einer Pandemie kommen, bei der sich 60 bis 80 Prozent der Weltbevölkerung anstecken, Hunderttausende sterben würden. Die zweite Möglichkeit: Das Virus könnte sich irgendwann totlaufen, weil mehr Menschen die Krankheit überwinden, als sich neu damit anstecken. Das dritte - und momentan wahrscheinlich realistischstes Szenario - ist für Gérard Krause, Abteilungsleiter Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, dass sich das Virus wie eine normale Grippe mit saisonalen Schwankungen verhalten wird.

Gesundheitsminister Jens Spahn wählte drastische Worte im Hinblick auf das Coronavirus. Deutschland stehe „am Beginn einer Coronavirus-Epidemie“, sagte er am Mittwoch in Berlin. Er rief die Bürger zu Wachsamkeit auf, warnte aber zeitgleich vor Panikmache. „Wir empfehlen der Bevölkerung, nicht hinter jedem Husten eine Coronainfektion zu vermuten“.

Spahn forderte die Bürger jedoch ausdrücklich auf, „dass Sie Ihren Hausarzt anrufen und die Behandlung abklären, wenn innerhalb von 14 Tagen nach Reisen in Gebiete, in denen Infektionen vorgekommen sind, Fieber, Husten oder Atemnot sich entwickeln - oder wenn Sie Kontakt hatten mit Personen, die in diesen Gebieten gewesen sind“. Seinen Aufruf habe Spahn am Mittwoch bei einem Krisentreffen mit Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenhäuser, Krankenkassen, Apotheken und Pflegeverbänden abgesprochen. Man sei sich darüber einig, dass „jetzt besser einmal mehr auf das Virus getestet wird als einmal zu wenig“.


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#20

- admin -

Sydney,Australien

Das Virus Sars-CoV-2 ist außer Kontrolle geraten heißt es inzwischen von der WHO. Ursache ist der naive und bestenfalls als dilettantisch zu bezeichnende Umgang mit Infizierten, im Bestreben der Weltwirtschaft möglichst wenig negativen Einfluss zukommen zu lassen. Die Mortalität ist derzeit noch nicht abschließend zu bewerten, dürfte aber über 2 – 4 % liegen – damit übersteigt die Gefährlichkeit jene der sogenannten Spanischen Grippe (1918 – 1920). Ein Impfstoff wird in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen – der Virus ist in seiner Art bisher nicht aufgetreten und es fehlt jeder Ansatz einer Möglichkeit zur positiven Abwehrentwicklung oder Behandlung.

 

Frá Andreas v. Loeben

Komtur des Tempels

 


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (27.02.2020, 20:30)
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