Bevor wir in die Problematik der Streitigkeiten zwischen EU und Astra-Zeneca einsteigen hier die offiziellen Meldedaten des zuständigen Bundesinstitutes.
Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gab am Donnerstag bekannt: Sowohl eigene Analysen als auch internationale Daten "weisen nicht auf ein neues Risikosignal hin". Das Mittel von AstraZeneca wurde als dritter verfügbarer Impfstoff erst am 30. Januar zugelassen, bis 12. Februar wurden dem PEI 20 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen nach Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs direkt gemeldet. Bei den gemeldeten Reaktionen handelt es sich dem PEI zufolge um "bekannte und in der Fachinformation aufgeführte systemische, vorübergehende unerwünschte Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl, die insgesamt als grippeähnliche Beschwerden zusammengefasst werden können".
Die Reaktionen seien "nicht mit schwereren oder länger andauernden Erkrankungen verbunden". Es handle sich in der Regel um "die normale Immunantwort des Körpers auf die Impfung". Aus den klinischen Prüfungen sei bekannt, dass ältere Personen weniger stark reagierten als jüngere. Die Häufigkeit von Nebenwirkungen nehme bei der zweiten gegenüber der ersten Impfung leicht ab.
Von den 7690 gemeldeten Verdachtsfällen entfielen 7277 auf Biontech/Pfizer, 258 auf Moderna und 20 auf AstraZeneca, in 135 Fällen wurde der Impfstoff nicht genannt. Insgesamt 1178 Fälle wurden als schwerwiegend eingestuft, davon entfielen auf AstraZeneca 0. "Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 1,9 pro 1000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen 0,3 pro 1000 Impfdosen", hat das PEI berechnet.