Wie man unschwer zu erkennen vermag, hat sich Sinclair wirklich mit diesem Thema auseinandergesetzt und trifft das Problem ADHS in vielen Punkten. Die von der ADHS e.V. aufgestellte Behauptung, die Problematik wäre nicht genügend in der Öffentlichkeit bekannt, können wir so nicht nachvollziehen, zeigen sich doch zunehmend mehr Ärzte mit Eltern konfrontiert, die eine Behandlung genau in diese Richtung regelrecht zu erzwingen suchen, weil ihnen irgendwoher entsprechende Beratung oder Empfehlung zuteilwurde. Neu ist diese Verhaltensauffälligkeit keineswegs. Bereits aus den Nachkriegsjahren gibt es mehrere Erhebungen zu Verhaltensstörungen bei Kindern ohne feststellbare, oder bis dato festgestellte Ursache. Neu und zugleich besorgniserregend ist jedoch die signifikante Zunahme solcher Auffälligkeiten in den letzten 30 Jahren und zwar weltweit. Der ADHS Deutschland hat in seinem Webauftritt drei „Störungsbereiche“ von signifikant auffälligen Bereichen aufgeführt und geht damit den üblichen, fehlerbehafteten Weg, jede Verhaltensauffälligkeit bei Kindern in den Topf ADHS zu werfen. Sicher trifft man auf Kinder, bei denen alle drei der hier angeführten Bereiche zu diagnostizieren sind, aber in der Regel stellen diese angeführten Bereiche genau die Trennung da, die man in der Diagnose zu berücksichtigen hat. Die heute üblichen Diagnosegrundlagen bestehen im Wesentlichen in Befragungen anhand von Fragebogen, die man in jahrelanger Arbeit entwickelt hat, welche sich jedoch als im westlichen unzureichend und zu anfällig zeigen. Tatsächlich belastbare wissenschaftliche Arbeiten über dieses Behandlungsfeld existieren derzeit nicht. Die einzige Feldstudie mit mehr als 12000 Kindern wurde von einem dem Tempel nahestehenden Institut von 2003 - 2008 durchgeführt. Ziel war die Entwicklung einer Diagnosesicherheit und Untersuchung von Therapiemöglichkeiten und –erfolgen. Da es hier im Forum nicht angezeigt wäre einen wenig nachvollziehbaren wissenschaftlichen Bericht einzustellen, kürzen wir mal auf das Wesentliche ein. Nicht einmal 3 % der an der Studie beteiligten Kinder waren tatsächlich in medizinischem Sinne krank, so dass eine psychiatrische Behandlung angezeigt war. 55 % der Kinder wurden innerhalb des Studienzeitraumes vorzeitig herausgenommen, da hier keinerlei Feststellungen zu treffen waren, die einer medizinischen oder medizinisch-therapeutischen Behandlung bedurften. Diese Kinder waren durchweg dem Bereich Sozialisationsstörungen ohne medizinisch feststellbare Ursachen zuzuordnen. Eine Hilfe für diese Kinder wäre allein im familiären Umfeld unter Hinzuziehung von geeigneten Sozialtherapeuten angezeigt. Hier bleibt jedoch festzustellen, dass eine Therapie für das betroffene Kind allein nicht ausreicht, sondern, dass in nahezu allen Fällen für die gesamte Familie eine solche Therapie angezeigt wäre. Die verbleibenden 42 % der an der Studie beteiligten Kinder zeigten bereits so starke Auffälligkeiten, dass hier eine Behandlung angezeigt war, welche sowohl medizinisch psychotherapeutische, als auch sozialtherapeutische Behandlung einschloss. Feststellbar ist, dass alle an der Studie beteiligten Kinder, bei Eintritt in die Studie, mit den verschiedenen bekannten medikamentösen Therapien behandelt wurden. Am Ende der Studie waren dies noch 15 % der Beteiligten. Eine genetische Disposition war in einer Kontrollgruppe von 200 Kindern, deren Eltern und Großeltern sich dieser Untersuchung freiwillig unterzogen zu 95 % nachweisbar. Diese genetische Disposition betrifft jedoch nicht allein die feststellbaren Reizleiter- und „Stoffwechselstörungen“, sondern insbesondere den Bereich der Sozialisationsstörungen und die Störungen im motorischen Bereich, dieser Gruppe.
Feststellbar ist, dass diese Störungen niemals zu heilen sind. Betroffene müssen entsprechend konditioniert werden, mit diesen Problemen umzugehen. Hilfreich können durchaus gewisse medikamentöse Behandlungen sein – dies jedoch mit einer wirklich strengen Kontrolle und auf den Einzelfall abgestimmt. Manche Medikamente die hier Verwendung finden sind kontraindiziert und sollten keine Anwendung mehr finden. Häufig propagierte Diäten konnten in ihrer angepriesenen Wirksamkeit nicht bestätigt werden. Grundsätzlich gilt hier, wie allgemein für ein gesundes Leben, eine angemessene und orientierte Ernährungsweise. Unumgänglich jedoch ist in all diesen Fällen eine angemessene und konsequente Einbeziehung der Familie in einen auf diese zugeschnittenen Behandlungsplan. Hierbei ist häufig auch eine psychotherapeutische und sozialtherapeutische Begleitung unumgänglich.
Die von Schechina angesprochene Behandlung eines Kindes wegen „Zappelei“ mit dem Medikament Strattera, sehen wir mehr als kritisch, da ja gerade dieses Mittel zur Antriebssteigerung gegeben wird. Eine Behandlungsempfehlung für dieses Mittel wird von uns grundsätzlich nicht gegeben. Vorsichtig ausgedrückt ist die Wirksamkeit umstritten bzw. ausgesprochen unbeherrschbar.
Frá Maximilian v. Brentano
Ritter des Tempels
Geheimwissenschaftliche Sektion, Salzburg
- Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -
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- admin -« (13.09.2011, 11:54)