#51

Dennis

Biere,Deutschland

 

Nietzsche verzweifelte an den Menschen. Hm...aber ihre Lebensziele sind von Gott ja so gewollt. Alle anderen Tierarten geht es auch nur ums fressen, überleben und Ableger zeugen. Die Menschen sind doch nur wie jede Tierart. Dies ist Gottes Wille.

 

Maát Jamie, Maát. Die gesetzte Ordnung am Anfang aller Dinge. Das Wort Gottes oder sein Wille … wenn du es so besser verstehst. Und hält sich der Mensch an diese Gesetze? Nein, denn er nutzt sie schamlos aus. Das Lebensziel ist Erhalt, nicht allein der eigenen Art, sondern der gesamten Lebensgrundlage! Und das tut der Mensch nicht. Er erkennt nicht das Zusammenwirken des Einzelnen auf das Gesamte und entnimmt ungehemmt die Zahnräder des Lebens (auf Erden). Tut dies irgendein anderes Tier? Oder ist solches von ATUM gewollt? Er erschuf Ordnung aus dem anfänglichen Chaos, er braucht nicht eingreifen, er hat schon längst “gesprochen” … Er ist! 

Der Mensch kann sich nur selber helfen, dadurch, dass er erkennt, das sein Handeln Auswirkungen auf nicht nur das angepeilte Ziel hat, sondern auch alles, was er damit in Berührung bringt. Nicht umsonst versuchten die Ägypter die Maát in allen Lebenslagen zu halten oder zu achten. Ich denke das ist das “Grundmysterium”, was es zu verstehen gilt. Und je tiefer man sich damit befasst, je weiter kommt man in den Mysterien voran.

Wo wir wieder beim Thema wären. Was verstehst du oder ihr unter den (kleinen und großen) Mysterien? 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Dennis« (10.10.2022, 20:48)
#52

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

 

 ...sofern sie es nachweisen können, ja. Mit Quellenangaben usw. 😉 Nietzsche verzweifelte an den Menschen. Hm...aber ihre Lebensziele sind von Gott ja so gewollt. Alle anderen Tierarten geht es auch nur ums fressen, überleben und Ableger zeugen. Die Menschen sind doch nur wie jede Tierart. Dies ist Gottes Wille.

Nun Jamie wo sind deine Beweise und Quellenangaben über Gottes Schwächen und seinen Willen? Der Mensch ist nicht wie jede Tierart, der Mensch ist auch nur eine Tierart und genau dort solltest du ansetzen. Welche Anmaßung eines Stückes Vieh über den EINEN? Dem Menschen scheint das Überleben seiner Art nicht besonders am Herzen zu liegen - der Wohlstand des Individuums liegt ihm näher als das Leben seines Nächsten, seines Sohnes und erst recht seines Enkels. Er sucht seinen Wohlstand zu sichern und zu leben auf Kosten seiner Enkel und Ur-Enkel. Ein wirklich dummes und einfältiges Stück Vieh.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Victoria« (11.10.2022, 22:40)
#53

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

Nicht umsonst versuchten die Ägypter die Maát in allen Lebenslagen zu halten oder zu achten. Ich denke das ist das “Grundmysterium”, was es zu verstehen gilt. Und je tiefer man sich damit befasst, je weiter kommt man in den Mysterien voran.

Wo wir wieder beim Thema wären. Was verstehst du oder ihr unter den (kleinen und großen) Mysterien? 

 

Diese Frage ist recht einfach zu beantworten: die kleinen Mysterien betreffen alles "weniger Geheime" der ägyptischen Überlieferungen. Also alles was jeder „Normal-Bürger“ und jeder kleine Priester irgendeiner örtlichen Kultgemeinschaft wissen durfte und konnte. Die altägyptische Kultur hat aber zwei ganz verschiedene Perspektiven ausgebildet, in denen die Beziehung von Gott und Mensch gedacht und sprachlich artikuliert werden kann. Wo es um den kultischen Umgang mit der Götterwelt geht, kommt alles auf rituelle Präzision und damit auch auf das spezifische Profil der Gottheit an, der der betreffende Kult gilt. Wo es aber um die Fundamentalien des Daseins geht, von denen z. B. die Weisheitsliteratur berichtet, ist nur von Gott die Rede, denn hier steht der Eine, Gott im Blick, aus dem alles, Götter und Menschen, hervorging. Das alte Ägypten hat uns eine Fülle von Texten hinterlassen, in denen von Gott und Welt, Sinn und Gerechtigkeit im umfassendsten Sinne die Rede ist. Texte, die man als Hymnen an den Höchsten Gott, aufgrund ihres allgemeinen und umfassenden Bezugs auf die fundamentalen Fragen der unbekannten und unsichtbaren Religion, ja als philosophische Hymnen bezeichnen muss. Sie preisen den Einen, Einzigen, aus dem alles hervorging und bestätigen, dass im altägyptischen Polytheismus ein Monotheismus verborgen liegt, der alle Götter auf den EINEN zurückführt. Dies sind die Lehren der „Großen Mysterien“ welche alles betreffen was ausschließlich die hier eingeweihten, initiierten Priester und Lehrer erfahren dürfen.

#54

Jamie

Heizung,Schweiz

 Das alte Ägypten hat uns eine Fülle von Texten hinterlassen, in denen von Gott und Welt, Sinn und Gerechtigkeit im umfassendsten Sinne die Rede ist. Texte, die man als Hymnen an den Höchsten Gott, aufgrund ihres allgemeinen und umfassenden Bezugs auf die fundamentalen Fragen der unbekannten und unsichtbaren Religion, ja als philosophische Hymnen bezeichnen muss.

 Also die Pyramidentexte z.B. empfand ich als sehr unbefriedigend. Voller Aberglaube und mit wenig Aussagekraft oder Tiefgang. Und die ältesten (der Öffentlichkeit bekannten) Texte mit der Schöpfungslehre aus Heliopolis, in denen Atum sich erbricht und ausspuckt um gewisse Elemente zu zeugen...wirken auch nicht gerade überwältigend auf den spirituell Suchenden.

#55

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

 

 Also die Pyramidentexte z.B. empfand ich als sehr unbefriedigend. Voller Aberglaube und mit wenig Aussagekraft oder Tiefgang. Und die ältesten (der Öffentlichkeit bekannten) Texte mit der Schöpfungslehre aus Heliopolis, in denen Atum sich erbricht und ausspuckt um gewisse Elemente zu zeugen...wirken auch nicht gerade überwältigend auf den spirituell Suchenden.

 Wir sprechen ja hier gerade solche Texte an, die dir in deiner aggressiven Kulturkritik nicht eingefallen sind. Ägyptische Texte unterliegen einer gewollten Verschleierung und Verdunklung, deren tatsächlicher Inhalt und Sinn sich nur dem "Informierten und Eingeweihten" erschließt.  

Nach ägyptischer Vorstellung ist die Welt nicht aus dem Nichts, sondern aus der Eins entstanden. Diese Ur-Eins heißt Atum. Atum ist die Verkörperung der Präexistenz. Der Name bedeutet zugleich „das All" und „das Nicht" im Sinne von „noch nicht" oder „nicht mehr". Einen Namen hat Atum eigentlich nicht - dieser liegt im Dunkeln, ist unaussprechbar und für menschliche Ohren unhörbar. 

Das Mysterium der Präexistenz ist ein Punkt, der die späteren Ausgestaltungen dieses Mythos ganz besonders beschäftigen wird. Bei Atum bleibt es nicht. Diesem Gott, der sich ja im Zustand des Noch-nicht-seins befindet, wird ein vorweltliches Ambiente beigegeben, ein Ur-Chaos, das man sich lichtlos, endlos, formlos vorstellt. In dem „Schu-Buch" der Sargtexte, welches auf ältere Texte aus Heliopolis zurückzuführen ist, wird die Präexistenz ausgedeutet als das bewusstlose Dahintreiben des Urgottes Atum in der Urflut, dem Nun, dem als weitere Aspekte des Urchaos noch die Finsternis (Kuk), die Endlosigkeit (Huh) und die Weglosigkeit (Tenemu) zugesellt werden. Der Übergang von der Präexistenz in die Existenz wird als Selbstentstehung des Urgottes betrachtet. Der Gott der präexistenten Einheit, Atum, verfestigt sich zur Gestalt des ursprünglichen Seins: des Universums. Diese doch recht divergierenden Vorstellungen wurden nach dem Verfall des ersten Tempels von Heliopolis im Ägyptischen Reich entwickelt und führten zu abweichenden Schöpfungs- und Entstehungsmythen. Die Mythen aus den Pyramidentexten waren zu diesem Zeitpunkt noch Zukunftsmusik und deren auslösende Ereignisse nicht einmal absehbar. 

#56

Dennis

Biere,Deutschland

 

Diese Frage ist recht einfach zu beantworten: die kleinen Mysterien betreffen alles "weniger Geheime" der ägyptischen Überlieferungen. Also alles was jeder „Normal-Bürger“ und jeder kleine Priester irgendeiner örtlichen Kultgemeinschaft wissen durfte und konnte. Die altägyptische Kultur hat aber zwei ganz verschiedene Perspektiven ausgebildet, in denen die Beziehung von Gott und Mensch gedacht und sprachlich artikuliert werden kann. Wo es um den kultischen Umgang mit der Götterwelt geht, kommt alles auf rituelle Präzision und damit auch auf das spezifische Profil der Gottheit an, der der betreffende Kult gilt. Wo es aber um die Fundamentalien des Daseins geht, von denen z. B. die Weisheitsliteratur berichtet, ist nur von Gott die Rede, denn hier steht der Eine, Gott im Blick, aus dem alles, Götter und Menschen, hervorging. Das alte Ägypten hat uns eine Fülle von Texten hinterlassen, in denen von Gott und Welt, Sinn und Gerechtigkeit im umfassendsten Sinne die Rede ist. Texte, die man als Hymnen an den Höchsten Gott, aufgrund ihres allgemeinen und umfassenden Bezugs auf die fundamentalen Fragen der unbekannten und unsichtbaren Religion, ja als philosophische Hymnen bezeichnen muss. Sie preisen den Einen, Einzigen, aus dem alles hervorging und bestätigen, dass im altägyptischen Polytheismus ein Monotheismus verborgen liegt, der alle Götter auf den EINEN zurückführt. Dies sind die Lehren der „Großen Mysterien“ welche alles betreffen was ausschließlich die hier eingeweihten, initiierten Priester und Lehrer erfahren dürfen.

 Bei den Großen Mysterien geht es also nicht mehr allein um die sprachliche Darstellung zur Verdeutlichung des Daseins der Dinge und deren Ursprung, oder das Vermitteln dieser, sondern um die Anwendung der gelernten “Sprache”. Nicht mehr allein als rituelle Handlung, sondern wirklich als Kommunikation und Ausführung. Damit meine ich (unter anderem) die Quantenverschränkung (das Triggern, Andreas). Einfach ausgedrückt, die eigene Beschränktheit aufzuheben. Mit Sicherheit geht das alles noch tiefer und weitreichender als ich es überdenken kann oder es hier ausführen will, aber mir kommen da Dinge in den Sinn, die viele hier (auf Erden) als Beweis und Fakten fordern oder von dem einige nur vermuten das sie existieren.  

#57

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

 

 Bei den Großen Mysterien geht es also nicht mehr allein um die sprachliche Darstellung zur Verdeutlichung des Daseins der Dinge und deren Ursprung, oder das Vermitteln dieser, sondern um die Anwendung der gelernten “Sprache”. Nicht mehr allein als rituelle Handlung, sondern wirklich als Kommunikation und Ausführung. Damit meine ich (unter anderem) die Quantenverschränkung (das Triggern, Andreas). Einfach ausgedrückt, die eigene Beschränktheit aufzuheben. Mit Sicherheit geht das alles noch tiefer und weitreichender als ich es überdenken kann oder es hier ausführen will, aber mir kommen da Dinge in den Sinn, die viele hier (auf Erden) als Beweis und Fakten fordern oder von dem einige nur vermuten das sie existieren.  

 Der Ansatz mit der Sprache erschließt sich derzeit nicht wirklich. Wir bitten um Erläuterung.

#58

Dennis

Biere,Deutschland

Die altägyptische Kultur hat aber zwei ganz verschiedene Perspektiven ausgebildet, in denen die Beziehung von Gott und Mensch gedacht und sprachlich artikuliert werden kann. - Texte, die man als Hymnen an den Höchsten Gott, aufgrund ihres allgemeinen und umfassenden Bezugs auf die fundamentalen Fragen der unbekannten und unsichtbaren Religion, ja als philosophische Hymnen bezeichnen muss. Sie preisen den Einen, Einzigen, aus dem alles hervorging... 

 Sprache im Sinne physikalischer (universeller) Schwingungen (bezogen auf das Senden und Empfangen). Die dann erst das philosophische Wirken entfalten (können). Ein Mysterium, welches dazu auch noch geheim ist, ist entweder ein psychologischer Trick um eine “Herde” leiten und lenken zu können, oder es eröffnet Möglichkeiten und Kontakte, die außerhalb menschlicher/irdischer Parameter liegen. 

#59

Frá Victoria

Winnipeg,Kanada

Das kommunikative Wirken der Kräfte des Universums als Sprache zu bezeichnen ist wohl eher unüblich und kommt verwirrend rüber. 

Das Mysterium, ein geheimnisvolles, mit dem Verstand des Menschen nicht ergründbares Geschehen, z.B. ein unergründliches Geheimnis besonders religiöser Art, wie das Mysterium der Offenbarung einer Gottheit.

Hier ist ein Sachverhalt beschrieben, welcher sich der eindeutigen Aussagbarkeit und Erklärbarkeit prinzipiell entzieht – nicht einfach eine nur schwer mittelbare oder zufällig verschwiegene Information und sicher nicht die oft so beschriebene Findigkeit selbsternannter religiöser Prediger und Fantasten mit dem Ziel einer Sektenbildung, wie man Sie in den weltweit verbreiteten abrahamitischen Auslegungen und Ausschweifungen altägyptischer Kulte findet.

#60

Dennis

Biere,Deutschland

Deine Antwort klärt einige meiner Fragen.

Deswegen denke ich auch, das die Hieroglyphen hier einen besonderen Stellenwert einnehmen. Denn mit dem normalen Wortschatz den wir kennen, sind solche Dinge nicht oder kaum zu erklären, aufzuklären oder zu lehren. 

Gehören diese Dinge dann schon zu den großen Mysterien? Oder ist es, weil ihr es ja hier schon öffentlich aussprecht, noch zu den kleinen Mysterien zu zählen?

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