Andreas, das sogenannte Nun verständlicher zu machen füge ich einen Ausschnitt des Wiki ein:
Nun als kosmisches Element
Im Nutbuch und im Grab von Sethos I. wird das Urwasser näher beschrieben, ein Ort der absoluten Finsternis, wo sich „die Erschöpften“ aufhalten. In den Pyramidensprüchen wird dem Hunger befohlen: „Geh doch zum Nun!“, weil er dort nicht existieren kann, und so vernichtet wird.
„ Die Oberseite des Himmels ist die Keku-semau. Die Außenseite des Himmels befindet sich in Reteh-qabet, welche die Umgrenzung des Himmels ist. Ihre Grenzen (der Umgrenzung) sind unbekannt. Die Grenzen sind im Nun festgemacht als „Müde“. Diese sind im Wasser, indem sie erschöpft sind, das heißt, die Orte. Der Ba erhebt sich dort nicht. Re geht dort nicht auf. Ohne dass sein Land von Göttern und Verklärten gekannt wird, das heißt, der Ort, in dem die Finsternis ist. Es ist überhaupt kein Licht darin. Jeder Ort breitet nun jeden Schatten aus. Es ist gänzlich mit Finsternis bedeckt, das heißt, die Wasser. Höher sind die Länder erhoben als die gesamte Duat. Die Finsternis dort übertrifft diejenige der Duat.“
– Grundriss des Laufes der Sterne
Die Begriffe „Müde“ und „Erschöpfte“ beziehen sich auf die Himmelsrichtungen im Nun, die dort nicht mehr existieren. Es handelt sich um ein beliebtes altägyptisches Wortspiel, das die Bedeutungslosigkeit der Himmelsrichtungen im Nun erklärt, ähnlich dem modernen Vergleich, dass im Universum Himmelsrichtungen ihre Zugehörigkeit verlieren, wenn dort kein irdischer Standort als Bezugspunkt vorliegt. In der 58. Szene des Pfortenbuches liegt eine ähnliche Schilderung vor, wo vier mal vier „Müde im Nun“ zu sehen sind.
Die Vorstellungen des Nun fanden im Neuen Reich mit der Einführung des Totenbuches allerdings eine theologische Veränderung.
Tatsächlich finden wir im Nun das absolute "Nichts". Atum erkannte, dass er sich in einer Art Halbschlaf, Dämmerzustand befand und seine träumerischen Gedanken waberten als "Feuchtigkeit" Wasserstoff um ihn herum, sodass er sich in einer schwimmenden Phase / Zustand befand (der erste Akt zur Entstehung der Materie), innerhalb des Nichts. Sein erster klarer Gedanke (aus seiner Ur-Energieform unbekannter Herkunft - aus sich selbst - ) entfachte das kosmische Feuer Tefnut. Im erkennen der hier ausgelösten katastrophal, dramatischen Entwicklung nutzte er sein Ka um in "liebevoller Umarmung" diesen Prozess unter Kontrolle zu halten und die sich abzeichnende sofortige Selbstzerstörung des Ablaufs zu kontrollieren. Der endlose Prozess der Entwicklung der Elemente war geboren. Der 1. Tag der Schöpfung und die Geburt der 1. Familie der Enneade. Die Entwicklung ging jedoch sofort weiter. Atum brachte das Chaos des ersten Tages unter Kontrolle und fing an die kosmischen Gesetze (Ma´at) zu bestimmen und zu organisieren. Hier ist nun der Schritt der Entstehung von Himmel und Erde der wirklich bedeutende für die Menschen (Ägypter). Geb und Nut wurden (erschaffen) geboren, die zweite Familie der Schöpfung, als Himmel und Erde getrennt und den Gesetzen der Ma´at unterworfen. Das Universum war rein und frei von Sünde, es unterwarf sich den Gesetzen der Ma´at und alles war gut. Aber mit der Entstehung der Erde war die Evolution geboren. Der 3. Tag der Schöpfung begann und das Leben auf der Erde unterwarf sich den Gesetzen der Ma´at und alles war gut. Kein Lebewesen erhob sich über das Nächste und kein Baum trachtete danach sich über alles zu erheben - aber genau nur so lange bis die Menschen am Horizont der Evolution auftauchten.