Die Struktur des Kosmos ist nicht der Kreis - es ist die Pyramide. Der gesamte Kosmos dreht und wendet sich „von allein“ – so sagen die Menschen im Allgemeinen – und doch wendet der Allherr seine ganze Kraft, alle Energie, auf, die Harmonie des Laufes (Ma´at) aufrecht zu halten, um nicht den Zusammenbruch des Laufes (Chaos) zu riskieren. Die Universen würden unkontrolliert ineinander stürzen und alles Leben würde untergehen. Die alten Ägypter wussten darum und sahen sich durch die Lehre Djehutis gehalten, diesen Lauf der Harmonie (Ma´at) auf Erden zu gewährleisten. So wie oben, so auch unten – mit teilweise grotesken Vorstellungen und Handlungen (Riten), welche den Ritus des Lebens beeinflussten.

Templer sind genau das, was du vom Menschen allgemein in anderen Beiträgen klarzustellen suchtest – die Streiter Gottes und damit Beobachter, Wissenschaftler, Prediger und Lehrer.


Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vorbei (Ramses II.).

#12

Dennis

Biere,Deutschland

Zitat: Die Struktur des Kosmos ist nicht der Kreis - es ist die Pyramide.

Das kann man hier einfach sagen? Würde das nicht einige Ansichten "brechen"?

Kein Kreis...ok. Aber dann existiert nur "eine" Richtung, oder? Diese ist dann entweder unendlich...oder "stetig vorhanden". Es sei denn...oben wie unten...zwei Spitzen, ein Punkt.

Das werd ich mal bildlich versuchen darzustellen.

Zitat:So wie oben, so auch unten – mit teilweise grotesken Vorstellungen und Handlungen (Riten), welche den Ritus des Lebens beeinflussten.

Diese Riten waren notwendig?
Dann kann ich mir auch vorstellen, warum "fremde" Völker beim zusammentreffen auf die Ägypter...verrückt wurden. Im Sinne von "nicht verstehen" und trotzdem ausführen.

Irgendwo habe ich noch nen Denkfehler drin...Riten zur Erhaltung der Harmonie, im Gegensatz zum Chaos der denkenden Menschen.

Was lösen wir mit unserem handeln aus?


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Dennis« (10.08.2014, 11:25)

Die in vielen Tempeln vollzogenen Riten hatten rein symbolische Funktion zur Darstellung und Erklärung der Ma´at - diese waren sicher nicht notwendig, hatten aber durchaus wichtigen gesellschaftlichen Charakter. Die peinlichst genau Einhaltung innerhalb der Tempel sollte die Gemeinschaft festigen, in ihrem Bestreben, die Ma´at in ihrer Gesellschaft zu festigen und zu erhalten. Der Erfolg des Systems zeigt sich in den historischen Zeiträumen in welchen die ägyptische Gesellschafts-Geschichte von Erfolg gekrönt war.

Bedenke in den kosmischen Zusammenhängen die "Zeit":

Anders als im Abendland nahm man die Zeit im Alten Ägypten nicht als eine gerichtete Größe wahr, die unablässig auf die Zukunft zuläuft, sondern als ein Phänomen, dem zwei Aspekte eigen sind: zyklische Wiederholung und ewige Dauer.

Das Heute ist morgen schon Vergangenheit. Der griechische Philosoph Heraklit formulierte deshalb im 5. Jahrhundert v. Chr.: "Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben." Vergänglichkeit gebiert Zeit, und diese hat offenbar eine Richtung. Weil wir uns an Vergangenes erinnern können, nicht aber an Zukünftiges, weil jedes Phänomen als Wirkung einer zurückliegenden Ursache in Erscheinung tritt, unterteilen wir die Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Gliederung ist bereits im Tempussystem der meisten indogermanischen Sprachen angelegt und erscheint uns so natürlich, dass wir sie gern für universal halten.

Einige Kulturen entwickelten aber durchaus andere Vorstellungen, darunter auch die des Alten Ägypten. Was in unserer Sprache die Dreiheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das war in der ägyptischen die Zweiheit von Neheh (sprich "Nechech") und Djet ("Dschet"). Diese bedeuteten nicht auseinander hervorgehende Phasen, sondern Aspekte, die gemeinsam die Zeit in ihrer Gesamtheit bezeichneten. Aspekte beziehen sich auf zeitliche Vorgänge beziehungsweise Zustände als abgeschlossene ("Perfektiv") oder unabgeschlossene ("Imperfektiv"). Dem perfektiven Aspekt entsprach Djet als Zeit der unwandelbaren Dauer des Vollendeten. Wenn in der Bibel Gott mit den Worten gepriesen wird: "1000 Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist", dann lesen wir in zwei ägyptischen Hymnen: "Die Djet steht dir (Atum) vor Augen wie der Tag, der gestern vergangen ist."  Dem Imperfektiv entsprach Neheh, die Zeit als unabschließbare kreisläufige Bewegung immer wiederkehrender Tage, Monate, Jahreszeiten, Jahre und größerer Perioden bis hin zur Sothisperiode von 1460 Jahren und dem galaktischen Umlauf von ca. 86,4 Millionen Jahren.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Frá Theodor« (10.08.2014, 12:32)
#14

Dennis

Biere,Deutschland

Danke für diese Worte.
Fliege ich jetzt mal raus und betrachte alles von oben, kann ich dann sagen:

Es gibt kein Morgen! Es besteht immer nur "Eine Zeit"!
Durch die Bewegungen, verliert alles gleichmäßig Energie, was wir im Licht sehen können.

Zitat: Anders als im Abendland nahm man die Zeit im Alten Ägypten nicht als eine gerichtete Größe wahr, die unablässig auf die Zukunft zuläuft, sondern als ein Phänomen, dem zwei Aspekte eigen sind: zyklische Wiederholung und ewige Dauer.

Warum kann der Mensch aber (oder denkende Wesen) soetwas erfassen?
Eigentlich sind wir dann nur gebundene Energie, Batterien für den Raum...oder so ähnlich. Sind denkende Wesen die Perfektion des Ganzen? Die dies alles erfassen können um zu ändern?
Oder sind wir einfach nur Teile des Ganzen, einfach nur eine Laune der Natur?

#15

Dennis

Biere,Deutschland

Was sollen die Herren der Ewigkeit auf einem unbedeutenden Planeten mit bedeutungslosen Lebewesen?

Und, welches Interesse hat(te) Djehuti an den kleinen Äffchen? Fern seines Heimatplaneten?

#16

Frá Maurice

Toronto,Kanada

Wer ist bereit für solche Fragen - wer hat die geistige Kraft für solche Antworten? Bist du nicht ein Mensch? Welches Podest versuchst du dir selbst zu errichten? Erachtest du dich selbst auch für das edelste Geschöpf welches dieser Sapiens doch sein soll und unterliegst doch nur dieser Selbstüberschätzung weil dir noch kein anderes Geschöpf widersprochen hat? 

#17

Dennis

Biere,Deutschland

Wer ist bereit für solche Fragen - wer hat die geistige Kraft für solche Antworten? Bist du nicht ein Mensch? Welches Podest versuchst du dir selbst zu errichten? Erachtest du dich selbst auch für das edelste Geschöpf welches dieser Sapiens doch sein soll und unterliegst doch nur dieser Selbstüberschätzung weil dir noch kein anderes Geschöpf widersprochen hat? 

 Guten Abend Frá Maurice

Da ich mich in letzter Zeit mit vielen Gedanken umgebe, kam ich auch auf das Thema der Zeit und betrachtete mir dazu die Aussagen zur Bedeutungslosigkeit der Dinge, hier im Forum. Unsere Gesellschaft nimmt eine Form an, welche aus statischer Sicht nicht ausreicht, um das (Gleich)Gewicht zu halten.

ATUM erschafft immer und immer wieder eine „Neue Welt“ in der das Leben den Lauf der Dinge Folge leisten wird. Dadurch bekommt das materielle, begrenzte Leben eine unbedeutend bedeutende Aufgabe. Es wird ein Teil des Gesamten, zum Fassbaren. Die Ausführung oder Bewältigung dieser Aufgabe bestimmt die geistige Führung des Individuums, welches die Möglichkeit besitzt, das Leben als solches zu betrachten welches bestimmt ist. Doch welche Notwendigkeit liegt vor, das geistige Wesen des Guten(z.B. Maát) am Leben zu erhalten (durch z.B. dem Orden), wenn es doch nur für die Dauer der Überlegung existiert?

So, wie ein Leben stirbt, so stirbt ein Stern, ein System, eine Galaxie, ist im Forum zu lesen. Doch auch lebt diese und beherbergt mehr als ein Leben welches zu den Sternen greift, gegriffen hat oder greifen wird. Davon bin ich überzeugt. Leider wissen wir aber viel zu wenig vom ganzen „Drumherum“ sodass man spekuliert und sich verschätzt oder auch seine Fähigkeiten/Kenntnisse überschätzt, die Auswirkungen darauf bekommt man alsbald zu spüren.

Wenn das Pfeifen eines Jungen in der Gasse wie Wind in der Distelwolle unbedeutend ist, wozu die Notwendigkeit eines Erhalten von Wissen, welches im Endeffekt ebenso der Distelwolle gleicht. Wenn von der Existenz eines Wesens gesprochen wird, welches vor längerer Zeit in einer anderen Galaxie / auf anderen (erdähnlichen) Planeten lebte, in mehreren Zeitspannen von tausenden Jahren die Erde besucht, in jeglicher Form existent sein kann und in einem Orden Menschen fand die die Struktur des Lebens verstanden und ihnen das Geschenk Wissen überreichte, dann mag das für den einen eine unbedeutende Fantasterei sein…aber trägt man das Templerkreuz, als Mensch, nicht mit Stolz? Wird es nicht zur Lebensaufgabe zu sein wie…?

Wie (un)bedeutend ist so eine Aufgabe, dass sich darum die Herren der Ewigkeit bildeten?

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Dennis« (26.10.2018, 23:46)
#18

Frá Maurice

Toronto,Kanada

Manche Fragen sollten so nicht gestellt werden. Es ist nicht immer einfach darauf Antworten zu finden. Zunächst einmal sollte aus den Texten bereits erkennbar sein, dass die Herren der Ewigkeit sich nicht selbst und schon gar nicht einfach bildeten. Sie sind erschaffen und damit Teil der Schöpfung des Einen. Sie sind aber auch nicht etwas was einfach so aus dem Nichts erschaffen wurde, sie sind tatsächlich der Schöpfung entnommen um einem Zweck zur Verfügung zu stehen, der nicht in der Jetztzeit zur Diskussion steht, weil den Menschen an sich nicht die notwendige geistige Reife erwachsen ist, die diesen ermöglichen könnte gewisse Dinge verstandesgemäß zu erfassen.

Um jedoch gewisse Neugier etwas zu befriedigen geben wir erneut einige Hinweise, die einem Schreiben des Kalifen al-Ma´mun aus dem Jahr 811 entnommen sind:

Alle Gaben Gottes, insbesondere aber die menschliche Einsichtsfähigkeit, dienen dem alleinigen Zweck, die Existenz und das ständige Walten des einen Gottes zu erschließen. Hieraus ist auch mit Notwendigkeit zu folgern, dass es nur einen Gott als Lenker des Universums gibt, denn nur als ein einziger kann dieser vollkommen, und damit jedem geschaffenen Wesen überlegen sein. Dieser eine, vollkommene, allem Geschaffenen unendlich überlegene Gott zeigt, dass er sich der geschaffenen Kreatur und damit auch dem Menschen annimmt, indem er diese zur Erkenntnis seiner Einheit führt. Erkennen diese nicht was sich aus dem Walten Gottes zwangläufig an Erkenntnis herauskristallisiert, werden diese sich im ständigen Kampf gegeneinander endgültig aufreiben. Diese aus der Natur herausdämmernde Gotteserkenntnis allein genügt jedoch nicht – deshalb schickt Gott zu allein ihm gefälliger Zeit Propheten und Lehrmeister, die den Menschen und der gesamten Schöpfung gewissermaßen explizit die implizit bereits in der Schöpfung erfassbare und erfahrbare gottgewollte Ordnung (das ist Ma´at) verkünden. Diese allein sind in der Lage Menschen derart zu bilden und zu erziehen, dass sie die Botschaft die Gott ihnen mittelbar durch die Gesamtheit seiner Schöpfung zuteilwerden lässt, sich aneignen und infolgedessen ein nach der gottgewollten Ordnung ausgerichtetes, einheitliches Gemeinwesen bilden, das durch das erworbene Wissen um Gott und in der Beachtung seiner Gesetze gemeint ist.

Hier finden wir in einem islamischen Kalifen einen Mann der der rationalistischen Theologie zugewandt ist der einen signifikanten Einfluss aus bekannten Quellen in seinem Leben und Handeln aufweist. 

#19

Dennis

Biere,Deutschland

Manche Fragen sollten so nicht gestellt werden. Es ist nicht immer einfach darauf Antworten zu finden. Zunächst einmal sollte aus den Texten bereits erkennbar sein, dass die Herren der Ewigkeit sich nicht selbst und schon gar nicht einfach bildeten. Sie sind erschaffen und damit Teil der Schöpfung des Einen. Sie sind aber auch nicht etwas was einfach so aus dem Nichts erschaffen wurde, sie sind tatsächlich der Schöpfung entnommen um einem Zweck zur Verfügung zu stehen, der nicht in der Jetztzeit zur Diskussion steht, weil den Menschen an sich nicht die notwendige geistige Reife erwachsen ist, die diesen ermöglichen könnte gewisse Dinge verstandesgemäß zu erfassen.

Hier finden wir in einem islamischen Kalifen einen Mann der der rationalistischen Theologie zugewandt ist der einen signifikanten Einfluss aus bekannten Quellen in seinem Leben und Handeln aufweist. 

Was genau ist mit Jetztzeit gemeint? Eine Zeitspanne oder ein Zeitpunkt? Umspannt das Wort eine momentan vorhandene Verhaltensweise einer Spezies, hier der Mensch, sodass ein bestimmtes Verständnis nicht vermittelt werden kann oder ist mit Jetztzeit die Lebenszeit, also die materielle Zeit gemeint, in der das bewusste Ich dieses Verständnis vom Zweck gar nicht erfassen/verarbeiten kann?

 Wann wäre ein Zeitpunkt erreicht in der das Wissen der Herren auch Früchte tragen könnte?

Es ist ein angenehm zu lesender Text den der Kalif aufgesetzt hat, er wirft natürlich viele Fragen auf, doch kann man daraus auch eine radikale Botschaft machen – nur ein Gott und dessen Gesetze müssen für eine Ordnung befolgt werden – wenn man den Rest des Textes nicht kennt. Texte werden nun mal von Menschen geschrieben und es wird immer einen anderen Menschen geben der den Posten als Prophet und/oder Überbringer der Nachricht Gottes für sich beanspruchen möchte…so zumindest zeigt es die gesamte Menschengeschichte. Mal mit guten und mal mit schlechten Nachrichten des jeweiligen Übergeordneten Wesens.

Hinzu kommt nun, dass es unbedeutend ist mit welcher „Ästhetik“ sich jemand über den Erdball bewegt. Doch ist es nicht bedeutungslos für das Gemeinwohl(?) einer Spezies und dessen Lebensraum. Ich denke es ist ähnlich dem nicht aufzustellenden Leitfaden, der Zweck der Herren ist vielseitig und doch speziell…

#20
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Gelöscht

Ich dachte, es gäbe keine Propheten Gottes? Waren diejenigen Menschen die sich als Propheten bezeichneten, nicht nur Scharlatane die sich selbst zu wichtig nahmen und sich selbst erhöhten?

Meine Frage ist auch, ob es möglich wäre, dass der Tempel nähere Angaben zu den Quellen des Kalifen al-Ma´mun machen könnte. Auf welche Weise kam dieser zu seinen Erkenntnissen? Ob direkt oder indirekt, oder...

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