#1
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Unbekannt

Gelöscht

Der Name Christoph Kolumbus ist jedem Menschen mit einer gewissen Grundbildung ein Begriff. Vieles ist uns aus seinem Leben überliefert und lässt sich zurückverfolgen. Doch was ist an der Behauptung, er wäre ein Templer gewesen dran? Es könnte sich um eine einfache Legende handeln, wäre mir da nicht das Templerkreuz auf einem seiner damaligen Schiffe aufgefallen. Getrennt davon und dennoch verknüpft wird immer wieder erzählt, die Templer wären VOR Kolumbus die ersten gewesen, welche Amerika entdeckt hätten.

Da mir Mythen und Spekulationen (auch wenn sie originell sind) zuwiderlaufen würde ich mich über eine Stellungnahme derjenigen freuen, die in diesen Fragen wirklich Bescheid wissen: Den Angehörigen des Tempels.

Wäre Kolumbus ein Templer gewesen, hätte er die Pfaffen zuhause gelassen.

#3

- admin -

Sydney,Australien

Das hat Andreas aber wirklich sehr treffsicher gewertet. Im 15. Jahrhundert wäre es undenkbar gewesen, dass eine Templerunternehmung irgendeine Einflussnahme seitens des Klerus geduldet hätte. Kolumbus also war kein Templer – auch eine Beteiligung des Tempels an seinen Aktionen wäre unmöglich zu denken, da diese durch die katholische spanische Krone gestützt wurden. Tatsächlich ist auch nicht erwiesen welcher Art eine Segelkennzeichnung auf den Schiffen überhaupt vorhanden war. Sicher waren es keine Templerkreuze – nicht einmal der Name des Flaggschiffes „Santa Maria“ ist nachzuweisen – Kolumbus hat diesen Namen nie erwähnt. Auch sollte man sich davon frei machen, das Kolumbus ein wirklich rechtschaffener Mann gewesen sein könnte – er war vor seinen tollkühnen Unternehmungen ein Freibeuter und Gesetzloser mit italienischem Freibrief.

Tatsache ist, dass die Templer viele Jahrzehnte vor Kolumbus bereits in Amerika waren – nicht, wie dieser, auf den vorgelagerten Inseln, sondern tatsächlich auf dem nordamerikanischen Kontinent. Viele Beweise zu diesen Angaben finden sich an historischen Stätten in den Vereinigten Staaten, bis zum mittleren Westen. Die Templer hatten durch ihre Kontakte nach Island von den Ländereien im Westen gehört und bereits im 12. Jahrhundert eine erste Expedition dorthin unternommen. Man gab Siedlungspläne jedoch zunächst auf, weil die dortige Urbevölkerung sich als äußerst schwierig und streitsüchtig erwies. Erst die zunehmende Völkerbewegung (Abwanderung und Umsiedlung), die durch die Bevölkerungszunahme unter den Algonkin u. Delaware-Stämmen ausgelöst wurde, schaffte etwas Freiraum, der eine Ansiedlung ermöglichte. Zum Zeitpunkt der versuchten Zerschlagung des Ordens existierte in Maine aber bereits eine respektable Templeransiedlung, welche durch die zur Flucht gezwungenen Templer dann deutlich verstärkt wurde und weitere Neugründungen in Tennessee, Kentucky und am Ohio zur Folge hatten. Durch die Französische Revolution und ihre republikanisch abgesegneten Massenmorde am französischen Adel, waren viele Templer-Familien gezwungen in die französischen Provinzen in Kanada und den damals noch Louisiana benannten späteren Staaten der USA zu fliehen und hier eine neue Lebensgrundlage aufzubauen. Noch heute finden sich viele alte französische Namen in Kanada und in den nördlichen Bundesstaaten der USA.

Frá Claude de Certeau

Grafik: Provinz Französisch Louisiana 18. Jh. (grün markiert)


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (02.01.2012, 22:34)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Dein Beitrag enthält viel überraschendes trotz der Vermutung, dass die Templer die ersten waren. So früh schon war ihnen dies alles bereits bekannt das ist sensationell. Manche Dinge hätte ich zuvor nicht angezweifelt wie etwa den bekannten Namen des Schiffes oder die Templerkreuze an den Segeln. Ich werde den Beitrag meinem Band hinzufügen! Vielen Dank für den ausführlichen Text, Frá Claude.

Eine Dokumentation (Sky 2009, 87 Minuten) legt über die Templer in Amerika sehr ausführlich die archäologische Faktenlage dar. Neben Thesen, die wirkliche volltreffer sind, hat es leider auch ziemlich viel Haarsträubendes (insbes. die letzten 10 Minuten).

http://www.youtube.com/watch?v=WNdhiuB9G6U

Aber dennoch ein Must für jeden Interessierten.

#6

hermann

Dresden,Deutschland

Ich möchte gerne zu diesem Thema anbringen, daß vor den Templern schon andere in Amerika gewesen sind. So gab es einen regen Schiffsverkehr der Phönizier,der Ägypter,von Westafrikanern und auch einem Volk die auf vorgelagerten Inseln vor Spanien gelebt haben(ich glaube Guanatschen o.s.ä.). Dafür giebt es genügend archologische Beweise, die aber leider von der Wissenschaftsmafia unterschlagen werden. Ich selber besitze ein Artifakt aus den Bergen Perus in der Nähe von Machu Picchu, daß einen Phönizier darstellt in Kombination mit einem Lama. Ich habe es von einem alten Schamanen erhalten,bei einem meiner vielen Streifzüge durch Süd-,Mittel- und Nordamerika.

Was Kolumbus betrifft, so ist er für mich ein Verbrecher, so viele viele andere die nach ihm kamen. Ich glaube nicht, daß die Völker im sog. Amerika lebten damals sehr kriegerisch waren. Sie haben alle Fremden mir sehr viel Respekt aufgenommen. Auch das habe ich von vielen sog. Indios, Indianern und Schamanen erfahren

#7

- admin -

Sydney,Australien

Es ist jedem sehr anzuraten für sinnvolle und realistische Beiträge bei der Auswahl und Verwendung von Literatur sehr kritisch zu sein. Sensationspopulistische Werke sind nicht geeignet  historische Ereignisse zu belegen und schon gar nicht dazu, literarische Fantastereien zu beweisen. Der oben behauptete „ rege Schiffsverkehr von Ägyptern, Phöniziern, Westafrikanern und Guanchen“, hat niemals stattgefunden. Die Phönizier kamen nicht wirklich über das Mittelmeer hinaus. Nach historischen Aufzeichnungen gelang es ihnen lediglich unter griechischer Leitung eine Fahrt nach Großbritannien (350 B.C.) zu überstehen und unter ägyptischem Kommando im Auftrag des Pharaos Necho unternahmen phönizische Seeleute an Bord ägyptisch-phönizischer Schiffe eine Expedition zur Umsegelung und Erforschung der afrikanischen Küsten vom Roten Meer aus. Diese Expedition dauerte drei  Jahre. Ägyptische Seefahrer hatten zuvor bereits den Norden Europas angelaufen und waren in der Ostsee vorgedrungen. Aber das Hauptaugenmerk der ägyptischen Seefahrt lag schon immer im Osten – Indien und Ozeanien.

Sogenannte Beweise, welche auch oben angeführt sind, wurden durchweg als Fälschungen enttarnt. Kolumbus war sicher kein wirklicher Ehrenmann – aber zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass er die Indiopolitik der Spanier und insbesondere der Kirche scharf verurteilte. Das brachte ihm erheblichen Ärger und Einflussverlust ein. Vorzuhalten aber bleibt ihm, dass er keineswegs als Abenteurer und Forscher aufbrach – sein Ziel war ganz klar die Suche nach Goldlagerstätten in Asien.

Frá Claude de Certeau


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

#8

Marcain

Himmelpforten,Deutschland

Waren die Wikinger nicht auch schon  vor Kolumbus in Amerika?

#9

- admin -

Sydney,Australien

Das ist richtig. Sie konnten sich jedoch nicht gegen die Ureinwohner behaupten und mussten ihre Stützpunkte fluchtartig aufgeben. Die Erzählungen von Eric dem Roten gehören zur Norwegersaga. Die Niederlassungen in Nordamerika konnten inzwischen teilweise archäologisch erfasst und untersucht werden. Es waren durchweg kleine Ansiedlungen mit nur wenig Menschen – daher ist ihr Scheitern durchaus nachvollziehbar.

Frá Charles Marie Prince de Ligne

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

Nach meinen jüngsten Nachforschungen und den Ausführungen hier wird klar, warum die Portugiesen kein Interesse an Columbus hatten und ihm die Tür wiesen.

Es wird oft gesagt, die (oder einige) Mitglieder des zerschlagenen Templerordens wären dem bereits vorhandenen Christusorden beigetreten. Das halte ich für falsch, oder vielmehr falsch herum. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Templer in enger Kooperation mit dem portugiesischen König den Christusorden überhaupt erst gegründet haben (den Namen sollten die Templer aber noch erklären, zur Tarnung?). Sie mussten sich also nicht irgendwelchen fremden Rittern unterordnen, sie blieben ihre eigenen Herren.

Columbus' Zeitgenossen Vasco da Gama und Bartolomeu Diaz wären demnach also echte Templer gewesen (und nicht etwa Columbus, dem seinen Schiffen wurden vielleicht aus purer Gewohnheit ebenfalls Templerkreuze angedichtet).

Als Gründe, welche die Portugiesen zur Ablehnung der Zusammenarbeit mit Columbus bewogen haben, sehe ich folgende:

  1. Die Templer hatten kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit einem "Halunken" (also Columbus). Das war schlicht nicht ihr Stil.
  2. Die Templer wussten bereits, dass der Weg den Columbus avisierte nicht nach Indien führte (was sie ihm allerdings verschwiegen).
  3. Die Templer um da Gama und Diaz zogen es statt dessen vor, den Weg um Afrika nach Indien (da Gama) respektive den Weg Richtung Südamerika (Diaz) zu suchen. In Nordamerika war man ja schon, das war uninteressant.
  4. Last but not least wird gerüchteweise berichtet, dass die Portugiesen/Ordensritter schon früh eine Seefahrtsschule errichteten. Sie hätten demnach demnach keine fremde Hilfe benötigt.  Es ist für mich durchaus denkbar, dass die Portugiesen (also der Christusorden) schon vorher ausgedehnte Ausflüge auf dem Ozean machten, ohne das an die grosse Glocke zu hängen, erst die beiden Entdecker machten die Sache - aus politischen Gründen - offiziell.

Die portugiesischen Entdecker zu der Zeit verhielten sich übrigens vorbildlich, also ganz im Stile der Templer -- im Gegensatz zu den spanischen Gierhälsen...


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »andreas« (16.10.2012, 20:56)
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