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- admin -

Sydney,Australien

…oder Wissenschaft als reiner Selbstzweck?

Das Higgs-Teilchen – wenn es denn existieren würde – muss winzig sein. Denn nur ein verschwindend kleines Teilchen könnte die größte Lücke schließen, die im Standardmodell der Teilchenphysik klafft. Die Physiker sind überzeugt, dass mit dem Nachweis dieses Teilchens sich endlich erklären ließe,   warum sich Galaxien und Sterne zusammenballen, warum es Planeten gibt, letztlich warum der Mensch existiert.

Teilchenphysiker haben bei der Suche nach dem Higgs-Boson in zwei verschiedenen Experimenten in dem 27 Kilometer langen Ringtunnel des LHC Teilchenbeschleunigers des Cern  Protonen mit immenser Kraft aufeinander geschleudert. Dabei entstehen zahlreiche unterschiedliche Folgeteilchen – unter ihnen vermuten die beteiligten Wissenschaftler nun möglicherweise das Higgs-Boson beobachtet zu haben. In einem sensationsträchtigen Seminar haben die Verantwortlichen auf Videosequenzen und Power Point Folien die ganze Welt daran Teil haben lassen, wie man die Entdeckung von etwas feiert von dem man nicht einmal wirklich weiß, ob es existiert. Denn tatsächlich gelten die in den letzten Tagen veröffentlichten Ergebnisse als vorläufig. Sie sind aus Daten zustande gekommen, die Wissenschaftler 2011 und 2012 gesammelt haben – die jüngeren Daten sind noch nicht vollständig analysiert. Die Veröffentlichung der Ergebnisse planen die Forscher für Ende Juli. Eine detaillierte Bewertung soll später im Jahr folgen, wenn der Teilchenbeschleuniger zusätzliche Daten aus weiteren Experimenten geliefert hat. Irgendwie mutet das Ganze wenig nachvollziehbar ab und man könnte auf die Idee kommen, dass hier ein verspäteter Aprilscherz inszeniert wurde. Vielleicht hat  man deshalb die ganzen wissenschaftlichen Arbeiten und Folien in Comic Sans veröffentlicht, einer Schriftform die für Kinder-Lernprogramme entwickelt wurde. Oder ist man schon so vermessen in den Kreisen der Cern-Gruppe, den Rest der Menschheit als Kinder zu betrachten, welche von den überlegenen Meistern des Gottes-Teilchens – diesen Namen gab man dem Higgs-Boson bereits aufgrund seiner angenommen  oder zugeschriebenen Fähigkeiten – in die Wahrheit des Universums eingeführt werden müssen.

Aber welche Wahrheit wollen diese verkünden? Was haben sie wirklich gesehen und was glauben sie gesehen zu haben? Hierzu vom  Cern-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer die Worte: „Wir haben ein mathematisches Gerüst in der Teilchenphysik, das die Wechselwirkung zwischen den Teilchen erklärt. Wir wissen nun aber, dass Teilchen eine Masse haben und der Higgs-Mechanismus erklärt, wie sie zu einer Masse kommen können. Er beschreibt eine Wechselwirkung der Teilchen mit dem Higgs-Feld. Die weitere Theorie besagt, dass dieses Feld durch die Wechselwirkung mit sich selbst wieder ein Teilchen erzeugt, das Higgs-Boson. Finden wir es, dann wissen wir, dass es den Higgs-Mechanismus gibt. Damit haben wir die Erklärung im Standardmodell für die Masse der Elementarteilchen“. Muss hier etwas gefunden werden um das Interesse der Politik am Cern wachzuhalten? Immerhin werden hier jährlich annähernd eine Milliarde Euro für Forschung ausgegeben deren Sinn und Nutzen zunehmend in Frage gestellt wird. Sicher bedarf es gerade in der Physik der Grundlagenforschung um zukunftsfähig zu bleiben. Forschung kostet Geld – und gerade hier wird in den westlichen Nationen zunehmend mehr an den falschen Stellen gespart. Forschung und Bildung sind aber die Grundlage jedes Wirtschaftssystems und damit auch der staatlichen Gesellschaftsform. Aber ist Forschung in die Tiefe der Zeit und des Universums in solchem Umfang tatsächlich zeitgemäß und hat diese einen messbaren oder praktischen Nutzen? Auch mit der Entdeckung eines neuen Teilchens aus dem Puzzle der Teilchenphysik  - selbst wenn es so etwas wie ein „Gottesteilchen“ überhaupt geben würde -  werden Physiker nicht in der Lage sein, die Welt nachzubauen. Aus den Ergebnissen wird man nichts gewinnen oder erzeugen können, was sich im Internet bestellen oder im Laden kaufen ließe. Das einzige was man entdecken könnte, wäre ein zusätzliches Teilchen welches vor 15 Milliarden Jahren mit beteiligt war aus Energie Materie zu bilden.

Frá Reza Farrokhzād

Komtur des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »- admin -« (06.07.2012, 22:07)
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Feza , Forschung , auch im atomaren Bereich ist durchaus richtig . Aber die Bewertung der Ergebnisse ist mMn. mit äusserster

Vorsicht zu geniessen - mir scheinen das mehr (Wunsch)theorien zu sein . Aber wenn wir in der Erforschung der Schöpfung weiter -

kommen wollen , müssen wir Menschen uns da engagieren .

Das Problem ist die Vernachlässigung des mitmenschlichen Bereichs und der Natur - wie sie leider momentan erfolgt !

Und das dürfte die Menschheit natürlich nicht vernachlässigen , denn wir sind technisch-wissenschaftlich einigermassen fort -

geschritten und menschlich noch sehr primitiv  !

 

 

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