Freud hatte sich sehr viel Mühe gemacht, den Mann Moses zu identifizieren, sowohl ethnologisch als auch theologisch. Jedoch stand ihm zu seiner Zeit nicht das Material zur Verfügung, auf welches man heute zurückgreifen könnte. Auch war Freud wie viele andere noch zu stark in der „Exodustheorie“ verfangen – was viele gute Wissenschaftler seiner Zeit noch stark in ihrer Neutralität behinderte. So sah er noch immer einen Mann Moses, der mit einem Teil der Judenvölker aus Ägypten „zurückgekehrt“ sei, um diese mit weiteren semitischen Stämmen, welche sich eine längere Zeit im Gebiet zwischen Ägypten und Kanaan angesiedelt hatten, zu vereinigen. Hätte er sich nicht nur auf Strabo und Toland berufen, sondern wäre etwas tiefer in die Mosesmythen eingestiegen, so hätte auch er schon mehrere der über zweihundert existierenden, diversen Moseserzählungen auswerten können, um zu erkennen, das Moses nicht mit einem Teil der Juden „ausgezogen“ war, sondern mit einer kleinen Gruppe von Ägyptern,
Zumindest hatte Freud zwei Moses zur Auswahl wenn ich mich richtig erinnere.
Anhänger der Echnatonreligion, die auf der Flucht aus Ägypten, über den Sinai in das Gebiet der Midianiter eingedrungen waren. Sie konnten sich nicht nur gegen die ansässigen Völker behaupten, sondern sie unterwarfen diese und konnten ihnen ihre religiösen Vorstellungen übermitteln, bzw. diese, typisch ägyptisch, mit den örtlichen verschmelzen. Von JHWH war zu dieser Zeit noch keine Rede. Die örtlichen Kulte teilten sich sowohl in Gruppen, die den örtlichen Feuergott verehrten, als auch solche, die Wind- und Wüstengötter verehrten. Es gab aber auch schon frühe Vermischungen mit ägyptischen Lehren, welche durch semitische Viehnomaden aus dem Gebiet Kanaan mitgebracht wurden.
das ist schon ein Akt, von dem monotheistischen "Vatergott" zu seinen Ursprüngen zu Feuer, Wind und Wüstengöttern, die in rollenden Dornbüschen erscheinen....
Hier dürften, aufgrund der archäologischen Befunde, wohl auch Kulte um die Gottheit Wp-w3wt (Upuaut) aus den Grenzbastionen auf dem Sinai, ihren Weg in die semitischen Volksgruppen gefunden haben. Wir gehen davon aus, dass auf dem weiteren Weg der Protohebräer nach Kanaan und der weiteren Vermischung mit den dort ansässigen Kulten um die syrische Gottheit EL und die phönizische Gottheit Moloch, der ursprüngliche, nicht auszusprechende Name Wp-w3wt in JHWH überging; dass niemand den Namen aussprechen durfte liegt in der Logik der Sache, wie aussprechen, was niemand mehr wusste.
Oder wissen sollte?! Würde man etwas offensichtlich grausames anbeten. Es soll 7000 mal der Name Jahwe in der Bibel vorkommen und ca. 2500 mal der Name Elohim der ein Schöpfergott/ Plural von El war im Gegensatz zu Jahwe der eigentlich sowas wie ein Bundesgott war. Hier wußte man bis vor kurzen noch nicht einmal, dass in der Bibel verschiedenen Namen für Gott auftauchen, die dann einfach mit Herr übersetzt wurden.
Der hier im „gelobten Land“ ansässige EL Kult dürfte für einen Großteil der „mosaischen Texte“ verantwortlich sein, welche zunächst bis ins 7. Jahrhundert B.C, mündlich überliefert wurden und dann (zuerst die Gesetzte, siehe, König Josia und der Fund der Gesetze) durch eine um ihre Vorherrschaft kämpfende Priesterkaste (Leviten) mit den zur Verfügung stehenden EL und Henocherzählungen, sowie den ausgeschmückten Geschichtsüberlieferungen der örtlichen Volksgruppen zu einer „historischen Theologie des auserwählten Volkes“ umgeschrieben. Die Bibel (Thora)selbst hinterlässt die verräterischen Spuren ihrer Herkunft und die zweifelsfrei erfundene Geschichte eines Volkes.
Ich denke da geht es dem Koran ganz ähnlich, sie haben eben die gleichen Wurzeln.
Wer einmal etwas über den Kult der Phönizier und den EL-Kult recherchiert und die vielen Baal- und Astarte-Kulte nicht vergisst, die auch einige Spuren in der Religion der Juden hinterließen, der sollte über die wenig ansprechende Gottheit, die sich in den Texten der Israeliten und Christen verbirgt, nicht verwundert sein.
Die nachfolgenden Religionen, Christentum und Islam (Bahais) haben das Problem, dass sie sich nie trauten das AT nicht anzuerkennen und sich deshalb genötigt sahen sich dem möglichst anzunähern. Erinnert an die Geschichte " Des Kaisers neue Kleider"!.