Engel und alle dazugehörigen Wesen des abrahamitischen Götterhimmels haben ihren Ursprung in Fehlinterpretationen altägyptischer Mythen. Wer unsere Veröffentlichungen über das Wesen des EINEN ein wenig verfolgt hat, dem sollten eigentlich grundsätzlich Lehren, welche die Existenz von
Boten oder Dienstboten, also Engelswesen, als Bestandteil ihrer Theologie propagieren äußerst suspekt vorkommen. Grundsätzlich ist hier unwiderlegbar empirisch festgestellt, dass es dem Allherrn sicher nicht in den Sinn gekommen wäre, irgendwelches Geflügel im Jenseits zu seinen eigenen Diensten zu halten. Solche Vorstellungen waren den altägyptischen Religionen fremd und wären bestenfalls geeignet bei Djehuti ein mitleidvolles Lächeln über die Naivität seiner mutierten Äffchen zu erzeugen.
Wer sich mit der Ägyptischen Geschichte der Pharaonenzeit befasst, findet dort eigentlich vom Ursprung her nur drei Wesen, die mit „Flügeln“ dargestellt werden. Das ist zum einen die „Göttin Ma´at, der BA eines jeden Menschen und in späterer Zeit die Göttin Isis, als Hathor-Isis, die Himmelskönigin. Hierzu darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass vieles was in ägyptischen Texten geschrieben steht nicht dem entspricht, was es zu bedeuten hatte. So wurde der BA lediglich als geflügeltes Vogelwesen dargestellt, weil es an einer anderen Darstellungsidee der Vorstellung rein geistiger Wesen fehlte. Das gleiche gilt für Ma´at, welche ja nur vergöttlicht wurde, weil sie die ausdrücklich „gottgewollte“ Staats- und Gesellschaftsform darstellte, welche natürlich als Lehre, rein geistiger Natur, auch mit den bekannten Flügelsymbolen zu bezeichnen war.

Die Lehren der Ägypter waren im Gebiet ihres Einflussbereiches bis zum Ende des 2. Jahrtausends in allen Volksgruppen bekannt und ihre Götter fanden breite Verehrung. Während des Überganges zu den Stadtstaaten in dem Gebiet Syrien-Palästina wurden viele Lehrinhalte und Riten aus dem ägyptischen Mythos in neuere Verehrungsformen übernommen. So auch die „geflügelten Götter“, welche sowohl im Assyrischen als auch im Syrischen Raum Einzug nahmen. Besonders interessant ist hier Ugarit mit seinem Kult (wesentlich sumerisch und akkadisch beeinflusst) um den Gott EL und seine Familie, der über ganz Südsyrien verbreitet war und auch erheblichen Einfluss auf die Bibel und anderen Schriften der Abrahamiten hatte. Bei der Vermischung vieler religiöser Einflüsse, übernahm man hier die 70 Söhne und Töchter EL´s und seiner Frau Ashera in der Vorstellung geflügelter Götter und Dämonen, welche den meisten aus den Henochschriften bekannt sein dürften. Die 70 Söhne und Töchter, mit EL und Ashera also 72, entsprangen der Vorstellung aus der Achtheit von Hermupolis und der Neunheit von Heliopolis, wobei der Übersetzungs- oder Auslegungsfehler unterlief, nicht diese Götter als einem Pantheon angehörig zu sehen, sondern aufgrund falscher Verbindungsknüpfung zu kosmischen, also planetarischen Verehrungsformen und deren komplizierten Berechnungsformeln, sich den Götterhimmel nur durch Berechnung aus 9 mal 8, also 72 Hauptgöttern vorzustellen vermochte. Diese Zahl findet sich nicht nur in den römisch-griechischen Verehrungsformen (Genien), sondern hat auch Einzug in die Bibel und in die Kabbala gehalten (72 Namen Gottes und 72 Engel). 72 aber war die Zahl der in der ägyptischen Alchemie bekannten Elemente (hierher gehört auch die Lehre vom Gold „brennen“ aus Quecksilber und Schwefel, auch einem Übersetzungsfehler. In den alten Büchern des Thot steht lediglich, dass man unter Einsatz von viel Energie (Hitze) aus Quecksilber Gold herstellen kann – einem inzwischen bekannten und erforschten Verfahren).
Frá Otto v. Brandenstein
Ritter des Tempels


- Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -
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- admin -« (04.09.2011, 17:59)