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Sydney,Australien

Glauben ist wie eine Krankheit und eine Schwäche der Vernunft. Gerade diese Erkenntnis veranlasst Prediger und selbsternannte Propheten dazu Glaubensgrundregeln zu proklamieren, welche Erkennen, als Schwäche des Glaubens zu definieren aufrufen. Besonders eindrücklich finden wir dies im Islam – hier wird Glauben – natürlich nur solcher an den Islam – als Grundlage der Erkenntnis der Wahrheit erklärt. . Eine Gesellschaft, die ohne diesen Glauben unterwegs ist, sei vergleichbar mit einem Wald, in dem nur der Stärkere eine Chance zum Überleben hat. Allah, sagt: „...die aber, die ungläubig sind, genießen und fressen wie das Vieh, und das Feuer wird ihre Wohnstatt sein“ (47; 12 Koran). Also Primitivität im Leben und Hölle in Ewigkeit für alle die sich gegen den geforderten Gehorsam erheben und sich der Wahrheit durch Vernunft zu nähern wagen. Der Glaube aber sei ein Prozess, der innerlich stattfindet und der der menschlichen Seele auf dem Weg zu Allah, dem Erhabenen, Halt geben solle. „Die Gläubigen sind nur jene, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und dann nicht (am Glauben) zweifeln.“ (49; 15) Dieser innere Prozess jedoch fruchtet nur in einem gehorsamen Herzen und der Hingabe zu Allah.

Solcher der Vernunft entzogener Glaube jedoch trennt und beschränkt – er opfert die Menschheit der Ehre eines wirkungsfreien, fiktiven Subjektes, welches allein der Schwächung der Moral und Ethik menschlichem Wesens Vorschub leistet.

Gerechtigkeit, Güte und Gemeinsinn finden ihre Begründung jedoch allein in sich selbst und sind frei von archaischem Gedankengut. Die Religion wird hier das entscheidende Mittel, womit der Mensch versucht, seine Abhängigkeit von der Natur zu überwinden. Der Egoismus (der Selbsterhaltung) ist also die tiefste Verwurzelung des menschlichen Bedürfnisses nach solcher Religion.

Was der Mensch nicht wirklich ist, aber zu sein wünscht, macht er zu seinem Gott, oder das ist sein Gott.

Der Mensch glaubt an solche Götter, nicht nur weil er Phantasie und Gefühl hat, sondern auch weil er den Trieb hat, glücklich zu sein. Er glaubt ein seliges Wesen, nicht nur weil er eine Vorstellung der Seligkeit hat, sondern weil er selbst selig sein will; er glaubt ein vollkommenes Wesen, weil er selbst vollkommen zu sein wünscht; er glaubt ein unsterbliches Wesen, weil er selbst nicht sterben will. Was er selbst nicht ist, aber zu sein wünscht, das stellt er sich in seinem Gott als seiend dar. Solche Götter sind als wirklich gedachte, in wirkliche Wesen verwandelte Wünsche des Menschen. Dieses jedoch betrifft alle Götter, die weltweit verehrt oder angebetet werden, nicht nur die der abrahamitischen Lehren.

 

Frá Bayansuuri Naranbaatar

Ritter des Tempels


 - Zwar hat die menschliche Unvernunft nicht zugenommen. Ruinös angestiegen ist jedoch die Zahl der Unvernünftigen -

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